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Ich beschäftige mich gerade mit Buddy Rich, in den letzten Wochen konnte ich durch Zufall einige DVDs und CDs von ihm erwerben.
Ich will nicht im Detail auf seine Bio eingehen-nur ein paar Stichpunkte. Buddy war schon ein Kinderstar bevor 1938 seine Karriere bei der Artie Shaw starte. Er spielte die üblichen Big Band Nummern und wurde 1939 vom Tommy Dorsey abgeworben. Er spielt dort gemeinsam mit Sinatra, doch beide haben sich leider überhaupt nicht verstanden weil sie sich um die Starrolle in der Band stritten.
Nach 1943 starte er mit Unterstützung von Sinatra seine eigene Band, doch leider war das ein ganz ungünstiger Zeitpunkt und er musste nur ein paar Jahre seine Band aufgeben. Buddy tourte mit Norman Granz auf seinen JATP Tours und kam mit dem Bepop in Berührung. Er begleitete viele Giganten, über die wir schon hier oft diskutiert haben. Bis in die 60er war Buddy auch Starsolist in Bands von Tommy Dorsey, Harry James oder Les Brown. Als Leader machte er eher Small Group Aufnahmen, diese sind in dieser schönen Box zu finden.
http://www.mosaicrecords.com/discography.asp?number=232-MD-CD&price=$119.00&copies=7%20CDs
Darauf kann Gypsy mal eingehen wenn er Zeit hat, er scheint die Box wohl gut zu kennen.
Das Hauptwerk sind sicherlich seine schönen Alben für Parcific Records. Buddy stellte im Jahr 1966 seine eigene Band zusammen, die bis zum Schluss 1987 spielen sollte.
Ein paar Klassiker
http://www.amazon.de/Swingin-New-Band-Buddy-Rich/dp/B000005H1Q/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1338218635&sr=8-6
http://www.amazon.de/Big-Swing-Face-Buddy-Rich/dp/B000005H3M/ref=pd_bxgy_m_img_b
http://www.amazon.de/Mercy-Buddy-Big-Band-Rich/dp/B000005H7X/ref=pd_sim_m_1Die Band hatte die besten Arrangeure die Powerhouse Arrangements spielen konnte. Buddy hob das Tempo oft an und machte es seinen Musikern nicht einfach. Er konnte keine Noten lesen, konnte sich aber die Musik sofort merken wenn er es einmal gehört hatte. Seine Arrangeure waren Oliver Nelson, Sammy Nestico oder Bill Holman.
Das komplizierte West Side Story Medley mit ihren vielen Wechseln und Tonsprüngen hat er schon nach einmal hören spielen können.
Die 70er waren ein Mix Bag Buddy spielt oft neuerer Stücke die für Big Bands eher nicht passten. Ein absolutes Highlight ist diese CD „Buddy Rich plays,plays” von 1977. Ein Stück daraus war mal in meinem Blindfoldtest drin. Ja, Gypsy das ist keine Avantgarde sondern Pop Jazz, aber das ist einfach angenehme Musik und ich fühle mich wohler als bei den Free-Jazzern.
http://www.amazon.de/Speak-No-Evil-Plays/dp/B0045DO996/ref=sr_1_3?s=music&ie=UTF8&qid=1338218956&sr=1-3In den 80ern hat Rich viele Touren mit Sinatra gemacht, die ihm viel Geld einbrachten. 1984 war er mit FS sogar in Wien.
Seine letzten Aufnahmen im 1985 waren etwas ganz besonders, denn sie wurden mit modernster Technology aufgenommen und gefilmt. Man sieht Buddy aus verschiedenen Perspektiven, man bekommt einen guten Einblick in seiner Arbeit. Die Fernsehmitschnitte galten lange Zeit als verloren, doch gottseidank hat man sie wieder gefunden.
Zwei Sets a eine Stunde.Buddy nahm viele Konzerte auf, ein Teil hat seine Familie auch veröffentlicht. Er starb 1987 an einem Herzinfarkt.
Lasst uns über diesen Mann diskutieren? Findet ihr seinen Stil langweilig oder großartig?
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WerbungGrossartig natürlich! Ein unglaublich treibender Beat, immer! Ein Beat, der mir immer ein Lachen ins Gesicht zaubert!
Ich kenne die Mosaic-Box noch nicht sonderlich gut, aber die enthaltene Musik ist schön. Schade, dass die paar Big Band-Aufnahmen aus der Zeit fehlen („Richcraft“ von 1959 ist eine sehr feine Scheibe!). Auch die paar gescheiterten Gesangs-Versuche für Norman Granz hätten mich durchaus interessiert. Rich hat in der Zeit zudem mit seinem Vorgänger (und ich nehme an Vorbild?) Gene Krupa gespielt, Granz hat das auf einem JATP-Album und auf dem Studio-Album „Krupa and Rich“ festgehalten. Auch mit Max Roach entstand ein Album (das von Mosaic in der Roach-Box veröffentlicht wurde).
Richs grösste Leistung als Bandleader sind wohl seine Pacific Jazz-Alben von ca. 1966-1970 oder 1971. Das war einer der besten Versuche, eine damals zeitgemässe Big Band zu starten, die dennoch die ganze Power einer alten Big Band mitbrachte. (Klar, mir sind Jones/Lewis und Clarke/Boland viel lieber und wichtiger, aber mit ihnen ist Rich irgendwie schwer zu vergleichen, die Ziele waren – abgesehen davon, packende Musik zu machen – wohl doch ganz andere.)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaTHIS ONE’S FOR BASIE (CLEF/VERVE) ist für mich gelungen. Eine gute Westcoast-Band (Gozzo, Pete Candoli, Enevoldson, Cooper, Collette, Rowles, Edison, Rosolino usw.), Arrangements von Marty Paich.
Die JUST SINGS mag ich ganz gern, kein „perfekter“ Sänger, hat aber genau darum seinen Reiz für mich.
Dann habe ich, neben zweier PACIFIC-Alben, auch nur noch die SING AND SWING WITH… und BUDDY AND SWEETS (beide Norgran).--
wie gesagt sein West Side Story Medley ist ganz große Klasse und das konnte er spielen ohne Noten lesen zu können.
Ich empfehle euch die Platte „Plays and Plays, plays“ von 1977.
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Die Aufnahmen von 85 sind wirklich schön. Steve Marcus glänzt mit vielen feurigen Solos-überhaupt erstaunlich dass Buddy Rich das alles ohne Noten spielen konnte.
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Das Rich auch mal feinfühlig begleitet hat beweißt er auf dem Trio Aufnahmen mit Lester Young und Nat King Cole, er schwebt förmlich auf den Aufnahmen.
Höre gerade „Wham“ Live Aufnahmen von 1977 mit einer wunderbaren Version von „Thales of Rhoda Rat“ noch viel freier als auf der Sudioaufnahmen.Das Stück war mal in meinem Blindfoldtest dran.
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Schlagwörter: Big Band, Buddy Rich, Swing
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