BRITKRAUTS – One of these days (2020)

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  • #11157401  | PERMALINK

    demon

    Registriert seit: 16.01.2010

    Beiträge: 66,870

    BRITKRAUTS – One of these days
    Villa Bäh Records, Bandcamp, 2020

    Trackliste:

    1. Does She Love Me
    2. Drama Queen
    3. Two Wrongs
    4. Just Another Try
    5. Strangest Dreams
    6. Brexit Chaos
    7. Julia
    8. Ego Jacket
    9. One Of These Days

    Nach drei Jahren Pause wieder ein musikalisches Lebenszeichen von Jan Wölfer; nicht mehr mit den „Peejays“ – die sind Geschichte – sondern als Mitglied der Nachfolger, die sich „BRITKRAUTS“ nennen:

    Stefan Hartmann (kb)
    Jan Wölfer (voc, g)
    Matthias Tietze (dr)
    Sharon Stopford (voc)
    Frank Schubert (sax)
    Peter Kilinc (b)

    Neben J. Wölfer waren auch M. Tietze und P. Kilinc auf dem letzten Album der Peejays zu hören; die anderen sind neu hinzugekommen, und neu ist auch, dass ein Saxofon und eine weibliche Gesangsstimme den Sound bereichern. Und somit ist es kein Wunder, dass das Erste, was mir beim Anhören dazu in den Sinn kam, das Adjektiv „farbig“ war. Ein enorm farbiger und abwechslungsreicher Sound!

    An manchen Stellen hat mich die Musik – ohne dass sie „retro“ wäre! – an die 70er erinnert. Oder an die 90er? Beim Versuch, diese Frage zu beantworten, wurde mir klar, das die Musik der BRITKRAUTS irgendwie zeitlos ist. Zeitlos gut. Gitarrenpop à la Britpop at its best; falls in 50 Jahren ein Musiklehrer seinen Schülern demonstrieren will, was man heute aus dem Genre herausholen konnte, dann soll er dieses Album auflegen!

    Die Stimme der Sängerin war am Anfang für mich etwas gewöhnungsbedürftig schrill, aber ich weiß, dass nicht jeder Hörer so tickt, und spätestens bei den letzten Songs des Albums hatte ich mich tatsächlich daran gewöhnt.

    Das Highlight sind für mich die Gitarren. Beim Intro von „Drama Queen“ hat mich der nahezu psychedelische Sound regelrecht von Stuhl gehauen, und beim Gitarrensolo in „Ego Jacket“ hatte ich Tränen in den Augen.

    Weitere Anspieltipps: „Does She Love Me“ – wegen des guten und ernsthaften Textes. Und „One Of These Days“ – das ist ganz großes Kino, sogar mit einem richtigen Gesangs-Duett.

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    #11157413  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 33,643

    Da kann ich mir jetzt einen längeren Text schon sparen, denn den Ausführungen von @demon habe ich kaum etwas hinzuzufügen. Auch ich hatte z.B. zunächst etwas Startschwierigkeiten was die weibliche Stimme betrifft, die mir erst nach ein paar Durchläufen leichter ins Ohr ging. Ich finde das Album sehr gut gelungen und auch mir hat es der Bandsound angetan, den ich mal fluffig-poppig nennen möchte. Textlich sollte auch noch der Titel Brexit Chaos genannt werden. Es wäre zu wünschen, dass diese Band sich halten kann und wir auf weitere VÖs hoffen dürfen. Und Danke an Jan für den Versand und den Protagonisten fürs persönliche Signieren der erworbenen Tonträger.

    --

    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett
    #11157501  | PERMALINK

    was
    You can call me "Sam"

    Registriert seit: 17.01.2010

    Beiträge: 10,581

    Danke @demon und @pheebee

    Das hilft mir jetzt schon ein wenig weiter.

    --

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    #11157527  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,707

    Ich mag „One Of These Days“ sehr gern, die Musik kommt mir (auch?) etwas luftiger vor als The Peejays. Das Saxophon ist eine prima Idee, da es den Sound beträchtlich erweitert. Dass j.w. ein exzellenter Gitarrist ist, wissen Kenner natürlich ;)

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #11157529  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 33,917

    Höre ich ganz anders. The Peejays mochte ich sehr gerne, Fantasy Road ist weiterhin eine der besten Singles des Jahres 2011 Nearly Almost Famous eine der besten 2016. Hier kann ich leider beiden Stimmen nichts abgewinnen (die männliche zu deutsch, die weibliche zwischen schrill und furchtbar röhrend) und zumindest der Britpop, den ich in den 90ern hörte klang deutlich anders. Dass Jan Gitarre spielen kann ist natürlich unbestritten, und das man ein Saxophon einbaut gefällt mir tendenziell auch (wenn man es vielleicht auch einen Tacken überstrapaziert.)
    Schade leider nicht mehr wirklich meins (es wird aber sicher genügend Anhänger finden, auch ohne mich ;-) ).

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #11157549  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,366

    Ich höre es ganz anders als mein geschätzter VfB Kollege. Der Sänger der Peejays war mir oft zu brav und formell, auch wenn er ein toller Typ war. Keine Rampensau, die es vielleicht gebraucht hätte.

    Ich habe mir die Britkrauts Platte jetzt schon öfters angehört als die zweite Peejays. Einfach weil sie mich mehr kickt.

    Ja, Sharon singt schrill und laut und Jan (wer ihn kennt) reißt sich windschief  auch gesanglich die Seele aus dem Leib und opfert sie auf dem Altar des RnR und Pop. Aber das hat Seele, drängt und züngelt (Saxofon) nach vorne und ist nie formell oder steril. „Two Wrongs“ atmet „Naked Eye“, „Strangest Dream“ ist fiebrig wie Nick Cave und der Titelsong ist ja wohl der Hammer!

    zuletzt geändert von dennis-blandford

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    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #11157625  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,722

    Ich seh das ähnlich wie MagField
    Fantasy Road fand ich seinerzeit auch überragend, und insbesondere Cornelius als Sänger ebenfalls.
    Hier gefallen mir auch v.a. die Gesänge nicht. Produktion / Sound sind mE auch nicht so dolle. Da sollte man vielleicht doch lieber Spezialisten ranlassen (trifft auf das Cover übrigens auch zu). Ja, Jan ist ein sehr guter Gitarrist (wobei ich bei einem Song auch dachte, die Gitarre klingt als wenn sie unverstärkt aufgenommen wurde). Saxofon gefällt mir weitgehend auch ziemlich gut. Aber auch da hab ich bei einigen Songs gedacht, hier hätte es das nicht unbedingt gebraucht, bzw war wohl nur dabei weil es eben Teil der Band ist.
    Ansonsten not much.
    Hoffe das kommt nicht allzu negativ rüber (macht man ja auch nicht so gerne), aber ist halt das was ich beim Hören empfunden / gedacht habe.
    Wünsche natürlich trotzdem auch weiterhin viel Erfolg und Spass bei der Sache.
    LG

    --

    out of the blue
    #11157659  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,707

    „Fantasy Road“ war ein unglaublicher Song, da habe ich sogar die Single (und das will was heißen ;). The Peejays waren immer eine gute Band, ich finde die Britkrauts aber variabler und aufregender, wohingegen mir The Peejays im Gesamteindruck (und nicht etwa bei einzelnen Songs) etwas zu brav und vorhersehbar waren.

    Genauso wie Dennis Blandford gefällt mir, dass bei den Britkrauts nicht alles so perfekt ist. Mich erinnert „One of these days“ ein wenig an die Waterboys, die auch mit viel Leidenschaft performen und bei denen auch nicht alles perfekt ist. Finde ich sehr angemessen

    Während ich die Kritik an den Stimmen zwar nicht teile, aber grundsätzlich nachvollziehen kann, verstehe ich die Kritik an der Produktion nicht so ganz. Das Album klingt aus meiner Sicht wesentlich besser als die meisten Peejays-Aufnahmen, vor allem was die Aufnahme der Instrumente angeht.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #11157777  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,366

    Sehr gut, @nail75. Es ist immer schwer die Musik eines Freundes zu bewerten, der damit an die Öffentlichkeit geht und natürlich Feedback möchte.

    Ich fand bei den Peejays manches zu brav und mag bei den Britkrauts die Waterboys, Roxette, Wave und Classic Rock Einflüsse sehr gerne leiden.

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    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #11157793  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,707

    Allerdings. Jan hat aber ehrliches und direktes Feedback bekommen, das auch keineswegs uniform ist. Das ist doch das Beste, was ihm passieren kann – und ich hoffe, er sieht das genauso. Es zeigt nämlich zwei Dinge:

    1. Die Leute haben sich mit der Musik wirklich beschäftigt, was ja keine Selbstverständlichkeit ist.
    2. Die Musik besitzt genug Substanz, um darüber zu diskutieren, das alleine ist ja schon ein Verdienst.

    Was mir an dem Album übrigens auch gefällt: seine Länge. Und das meine ich absolut positiv: kurz, konzise, abwechslungsreich.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #11157811  | PERMALINK

    dennis-blandford
    Jaggerized

    Registriert seit: 12.07.2006

    Beiträge: 12,366

    Die Länge hat im Prinzip LP Format. Auch da bin ich voll bei dir. Wenn an den 90s was schlecht war, dann dass viele Künstler sich auf CD Länge mit 15 Songs überschätzten. Der Titlesong der Britkrauts ist einer meiner Faves 2020 so far. Extrem cool und pointiert.

    zuletzt geändert von dennis-blandford

    --

    "And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
    #11157851  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,370

    Ich finde es total spannend zu lesen, wie unterschiedlich Eure Eindrücke sind und was für Euch individuell ausschlaggebend ist. Auch die kritischen Anmerkungen von den Peejays-Fans finde ich sehr spannend. Ich habe neulich auch noch mal wieder mit großem Vergnügen unsere 2011er LP gehört und kann da auch vieles, was hier geschrieben wurde, nachvollziehen. Letztendlich waren diese Veränderungen im Line-up immer Entscheidungen, die ich akzeptieren musste und auf die wir, die weiter zusammen bleiben wollten, reagieren mussten. Ich freue mich über weitere Beiträge und bin gespannt darauf!

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #11157855  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 78,171

    Von mir wird auch noch Feedback kommen, Jan, wenn ich alle Alben mehrmals gehört habe (also die beiden Peejays-Alben und das Brittkrauts-Album).

    Aber ich kann verstehen, dass es schwieriger ist, jemandem, mit dem man direkt kommuniziert und der sehr sympathisch ist, Kritik entgegenzubringen, als wenn man über einen Künstler schreibt, dessen Alben man kennt, mit dem man aber persönlich nichts zu tun hat.

    --

    young, hot, sophisticated bitches with an attitude
    #11157867  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,370

    mozzaAber ich kann verstehen, dass es schwieriger ist, jemandem, mit dem man direkt kommuniziert und der sehr sympathisch ist, Kritik entgegenzubringen, als wenn man über einen Künstler schreibt, dessen Alben man kennt, mit dem man aber persönlich nichts zu tun hat.

    Ich fand alle Kritik, die hier bislang geäußert wurde, total gut für mich zu nehmen. Von daher mach‘ Dir keinen Kopf und schreib, was Dir wichtig ist!

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #11157869  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,722

    Lief hier grad nochmal. Hab mir sowohl die wavs als auch die mp3 Versionen runtergeladen. Und muss sagen, dass der Sound so schon deutlich besser ist, als wenn man das einfach nur auf der Bandcamp Seite hört. Und ich höre da jetzt auch klangliche Nuancen (dezente backing Vocals, Keyboardflächen), die mir vorher nicht aufgefallen wären. Also ok.

    Das mit der Produktion / dem Sound generell lass ich mal so stehen (Mischung, Separation der Instrumente, räumliche Aufteilung, Transparenz ..).

    Songwriting ist auch ziemlich gut. Da hört man auch hier und da die Vorbilder / persönlichen Favoriten ein wenig durch (Weller, ick hör dir trapsen).

    j-w
    Letztendlich waren diese Veränderungen im Line-up immer Entscheidungen, die ich akzeptieren musste und auf die wir, die weiter zusammen bleiben wollten, reagieren mussten.

    auch sehr verständlich, manch einer wäre froh, wenn er überhaupt mal eine halbwegs funktionierende Band gehabt hätte ; )

    --

    out of the blue
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