Blumfeld / Kante

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  • #783321  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    ich mag stücke über städte eigentlich auch nicht. New York, London, Bahrenfeld (ok, ein stadtteil), Delmenhorst und jetzt eben berlin. unpolitisch sind diese lieder fast alle. es geht darin mehr um ein gefühl von größe und verlorenheit. aber was ich bei myspace gehört habe klingt wenigstens gut. aber ob man eine ganze platte damit füllen muss ? ich werde sie mir wohl trotzdem am freitag kaufen.

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    #783323  | PERMALINK

    travis
    a campaign of hate

    Registriert seit: 10.02.2004

    Beiträge: 4,453

    SaitenstechenAuf der Platte gehe es inhaltlich um Berlin, wobei das Politische nahezu völlig fehle, dafür seien die Texte auf das Zwischenmenschliche fokussiert.

    aber ist das im moment nicht interessanter? Kim Frank singt in Berlin über seine verflossene, wie in jedem song, das sie es ganz toll findet und sich auch schon sehr gut eingelebt hat, und sie wohnt jetzt mitten in mitte zur mitte. ich hab gestern n’kumpel zum flugplatz gefahren, weil er nach London wollte, aber ich sollte warten, weil es probleme mit der überweisung gab (keine ahnung) und er meinte, wenn er kein ticket kriegt, dann soll ich ihn zum bahnhof fahren und er fährt nach Berlin. wen interessiert schon die politik in Berlin, das ist doch egal, oder studierst du politik und Kante hätten dich fragen solln, als sie ihr album aufnahmen? daddeldu, ich bin heiss!

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    #783325  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    ich glaube es wird eher bemängelt, das überhaupt eine politische ebene fehlt und nicht die politik der berliner senatoren vermisst.

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    #783327  | PERMALINK

    saitenstechen

    Registriert seit: 11.05.2005

    Beiträge: 160

    Für mich müssen nicht alle Texte politisch sein, absolut nicht. Bin nur erschrocken darüber, wie der Sänger einer Band, die gemeinhin als unabhängig vom Mainstream gilt und ja tatsächlich auch Musik und Texte fabriziert hat, die nicht unbedingt ein Massenpublikum bedienen, allen Ernstes behaupten kann, es sei „cool“ und „weird“, auf der Brecht /Weil-Schiene zu fahren, in einer Revue iim Friedrichstadtpalast mitzumachen und so was „Element of crime“-ähnliches zu machen. Nix gegen Brecht, nix gegen die Elements; aber das sind eben die Originale. Nachmacher gibt´s doch mittlerweile in allen musikalischen Bereichen im Überfluss. Warum hat eine Band wie Kante so etwas nötig? Erst das Fressen, dann die Moral?

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    #783329  | PERMALINK

    travis
    a campaign of hate

    Registriert seit: 10.02.2004

    Beiträge: 4,453

    SaitenstechenBin nur erschrocken darüber, wie der Sänger einer Band, die gemeinhin als unabhängig vom Mainstream gilt und ja tatsächlich auch Musik und Texte fabriziert hat, die nicht unbedingt ein Massenpublikum bedienen, allen Ernstes behaupten kann, es sei „cool“ und „weird“, auf der Brecht /Weil-Schiene zu fahren, in einer Revue iim Friedrichstadtpalast mitzumachen und so was „Element of crime“-ähnliches zu machen.

    hm, es soll ja auch künstler geben, die musik machen, die keinen interessiert, aber die doch irgendjemanden phatgeil finden…es soll sogar künstler geben, die musik machen, die keiner kennt, aber doch phatgeil ist. ich finde zb. Hildegard Knef cool, ich kann damit leben, ich muß sogar damit leben.
    ich verstehe nicht ganz was du meinst! du bist erschrocken über Thiessen, der sänger einer semibekannten Hamburger band ist, weil er es cool findet, mal so eine revue zu machen, zumal ihn das alles interessiert und die künstler und die musik toll findet? jetzt weiß ich auch, das es die meinung des autors des taz-artikels war, das es in der revue nichts politisches zu sagen gibt…vielleicht sollte man die platte und die revue trennen, weil es wohl ein abfallprodukt dessen ist. mich interessiert auch nicht die revue, weil ich sie eh nie sehen werde, sondern ein neues Kanteprojekt und das thema Berlin, was ich spannend finde.

    (gebt mal phatgeil bei google ein, da steht das forum ganz oben, boop boop!)

    --

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    #783331  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    warum hat eine band wie kante das nötig ? tja, denke da wird auch der gedanke mitspielen, das man ab und an doch etwas fressen muss, also geld verdienen. das thema stadt/großtadt spielte bei kante schon immer eine rolle, passt doch also irgendwie. wird auch eine interessante erfahrung gewesen sein, mit diesen Friedrichstadtpalast Typan zusammen zu arbeiten.

    sicher wird hier keine radikale gesellschaftkritik geübt und das bürgerliche Kultur-Establishment bedient, aber verstehen sich kante überhaupt selbst als politische band ?

    --

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    #783333  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,711

    sebsemiliawarum hat eine band wie kante das nötig ? tja, denke da wird auch der gedanke mitspielen, das man ab und an doch etwas fressen muss, also geld verdienen. das thema stadt/großtadt spielte bei kante schon immer eine rolle, passt doch also irgendwie. wird auch eine interessante erfahrung gewesen sein, mit diesen Friedrichstadtpalast Typan zusammen zu arbeiten.

    sicher wird hier keine radikale gesellschaftkritik geübt und das bürgerliche Kultur-Establishment bedient, aber verstehen sich kante überhaupt selbst als politische band ?

    Wow, wenn ich das lese, habe ich einen echten 70er-Jahre Flash!

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #783335  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    oh, hoffe du kommst schnell drüber weg.

    --

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    #783337  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,711

    sebsemiliaoh, hoffe du kommst schnell drüber weg.

    Das war gar nicht wirklich negativ gemeint, es war eben ein wenig die Sprache der 1970er oder 1980er.

    Auch die – nicht einmal von Dir angestossene – Diskussion, ob das Ganze Kumpanei mit dem kapitalistischen Klassenfeind sei, finde ich doch etwas gestrig. Es interessiert mich auch nicht, ob Kante als Band „jenseits des Mainstreams“ gelten oder was auch immer.

    Was zählt ist die Musik. Und in dieser Hinsicht waren die Songs auf MySpace wirklich appetitanregend.

    --

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    #783339  | PERMALINK

    me0w

    Registriert seit: 25.02.2007

    Beiträge: 12

    Die Aufregung ist doch sowas von unnötig. Wenn jemand so eine Chance hat soll er sie nützen und sich daran freuen, und das wird Thiesen denke ich auch. Hauptsache sie machen gute Musik, und das tun sie..sogar mit Rhythms Berlin..

    Immer diese „meine kleine feine indie band soll indie bleiben“ rumheuler. Ach ne.:-)

    --

    #783341  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    nail75Das war gar nicht wirklich negativ gemeint, es war eben ein wenig die Sprache der 1970er oder 1980er.

    hm, es ist wohl ein zeichen der zeit, dass diese „sprache“ heute kaum noch verwendet wird, genauso wie kaum jemand noch das wort „kapitalismus“ in den mund nehmen will. man versucht sich lieber an unternehmenspartnerschaften und freiwilligen selbstverpflichtungen, als ob das die welt erträglicher machen könnte.

    in der jungle world (in der man ab und an noch auf diese sprache trifft), steht ein interview mit distelmeyer. (führt jetzt etwas vom thema weg, vielleicht könnte man aus diesem thead auch mal zwei machen?!)

    Auch für viele Linke war eure letzte Platte der Horror. Sie konnten damit nichts anfangen.

    Ich vertraue darauf, dass früher oder später, so wie es bei allen unseren Platten immer gewesen ist, die Leute verstehen, was ich meine.

    Auch zum vorwurf nur noch Naturromantik zu produzieren gibt es was zu lesen. Habe das mal im Album-Thread gepostet.

    Das ganze Interview

    --

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    #783343  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,711

    sebsemiliahm, es ist wohl ein zeichen der zeit, dass diese „sprache“ heute kaum noch verwendet wird, genauso wie kaum jemand noch das wort „kapitalismus“ in den mund nehmen will. man versucht sich lieber an unternehmenspartnerschaften und freiwilligen selbstverpflichtungen, als ob das die welt erträglicher machen könnte.

    in der jungle world (in der man ab und an noch auf diese sprache trifft), steht ein interview mit distelmeyer. (führt jetzt etwas vom thema weg, vielleicht könnte man aus diesem thead auch mal zwei machen?!)

    Auch zum vorwurf nur noch Naturromantik zu produzieren gibt es was zu lesen. Habe das mal im Album-Thread gepostet.

    Das ganze Interview

    Jede Zeit entwickelt ihre eigene Sprache und ihre eigenen Diskurse, ja sie definiert und konstituiert sich darüber. Man wird meine Sprache auch sicherlich irgendwann als durch die 90er und die 00er geprägt wahrnehmen.

    Was ich als etwas unfair empfinde (im Allgemeinen und gar nicht auf Dich bezogen) ist es, die Defizite einer Gesellschaft oder einer Zeit auf einer Band abladen zu wollen, diese dann zu vereinnahmen und bei der kleinsten Richtungsänderung, mit dem Knüppel des Ausverkaufs draufschlagen zu wollen.

    --

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    #783345  | PERMALINK

    saitenstechen

    Registriert seit: 11.05.2005

    Beiträge: 160

    Mir geht es nicht darum, dass meine „kleine feine Indie-Band“ für immer unabhängig bleiben soll. Sondern darum, dass Leute wie Thiessen einfach mal klar benennen sollen, was einigen ihrer Fans doch ohnehin klar ist: Dass es nämlich auch in sog. Indie-Kreisen vor allem ums Geld verdienen gehen muss. Ohne ein gewisses Einkommen lassen sich eben keine Platten produzieren, keine Konzerte veranstalten etc. In Zeiten drastisch zurückgehender Tonträgerverkäufe muss eben jede weitere Einkommensquelle genutzt werden. Wieso sagt Thiessen dass nicht, sondern versucht, einem so eine banale Geschichte als irgendwas Abgedrehtes zu verkaufen? Naja, letztlich auch egal. Habe das Album inzwischen, finde es ganz hörbar – da tut das Promo-Gefasel des Sängers nichts zur Sache.

    --

    #783347  | PERMALINK

    art-vandelay

    Registriert seit: 07.10.2005

    Beiträge: 3,382

    In der Süddeutschen gibt es heute ein Interview mit Jochen Distelmeyer.

    --

    #783349  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,597

    Art VandelayIn der Süddeutschen gibt es heute ein Interview mit Jochen Distelmeyer.

    Kannst du das hier reinkopieren?

    --

    I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.
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