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AutorBeiträge
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sebsemilia tics wurde als song gegen den g8 gipfel angekündigt, die bannmeile und das demonstrationsverbot sei als schuldeingeständnis zu verstehen.
Naja, die politischen Statements von Jochen & Co. werden mir sicherlich am wenigsten fehlen, das klingt in meinen Ohren schon wieder nach ziemlichem Blödsinn.;-)
Ansonsten aber Respekt vor Deiner Unermüdlichkeit in der Tourbegleitung! Und Ermunterung zu weiteren Berichten, auch vom letzten Konzert. Man weiß sich als Blumfeld-Fan würdig von Dir vertreten!
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WerbungWar das gestern abend nicht schön ? Und das wars…
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das ist alles, was ich für dich tun kann...
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ja, um 0.05 Uhr hiess es: Kein Lied mehr für die beste deutsche Band. Tolles Konzert.
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songbirdja, um 0.05 Uhr hiess es: Kein Lied mehr für die beste deutsche Band. Tolles Konzert.
Ach was, Kraftwerk haben gespielt?
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How does it feel to be one of the beautiful people?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ClauAch was, Kraftwerk haben gespielt?
Nein, es waren Menschen auf der Bühne.
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Kolossale Jugend oder Mittagspause haben sich reformiert?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ein schön langes konzert !!
Mainset:
Intro
Draußen auf Kaution
Mein System kennt keine Grenzen
2 oder 3 Dinge, die ich von dir weiß
Weil es Liebe ist
Ich – wie es wirklich war
Tics
Der Apfelmann
Wir sind frei
Eintragung ins Nichts
In der Wirklichkeit
Armer Irrer
Der Sturm
Sonntag
Die Diktatur der Angepassten
So lebe ichZugaben #1:
Tausend Tränen tief/Take a bow
Viel zu früh und immer wieder; Liebeslieder
Penismonolog
Zeittotschläger
Graue Wolken
Kommst Du mit in den Alltag
Verstärker/Electric guitars/Everytime we say goodbyeZugaben #2:
April
Anders als glücklich
Nights in white satin
Die Welt ist schönZugaben #3:
Wellen der LiebeZugaben #4:
Superstarfighterjetzt erstmal etwas schlafen.
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Look out kid You're gonna get hithat jemand infos zur Setlist vom Schorndorfer Konzert vom 18. Mai 2007 – mit allen Zugaben?
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BLUMFELD
18. Mai 2007 Schorndorf Barbara-Künkelin-Halle
Beginn: 21:13 Uhr
Ende: 23:23 Uhr1. Draußen auf Kaution
2. Mein System kennt keine Grenzen
3. 2 oder 3 Dinge, die ich von dir weiß
4. Weil es Liebe ist
5. Ich – wie es wirklich war
6. Tics
7. Der Apfelmann
8. Wir sind frei
9. Eintragung ins Nichts
10. In der Wirklichkeit
11. Armer Irrer
12. Der Sturm
13. Sonntag
14. Die Diktatur der Angepaßten
15. So lebe ichZugaben:
16. Tausend Tränen tief
17. Immer wieder Liebeslieder
18. Graue Wolken
19. Kommst Du mit in den Alltag
20. Verstärker
21. Die Welt ist schön
22. ?Habe die Setlist doch noch gefunden, aber zum Ende ist sie wohl nicht komplett …
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„Tausend Tränen tief“: Die Band Blumfeld nimmt in Schorndorf Abschied
Die letzten Eintragungen ins Nichts
Verträumt schnippt er mit dem Finger, wiegt sich in den Hüften, umgarnt einen mit sanften Harmonien und singt davon, sich umschlungen zu halten, bis der Tag erwacht, und sich zu küssen wie zum ersten Mal. Blumfeld-Sänger Jochen Distelmeyer spielt den Schlager-Alleinunterhalter, als er für die Zugabe zurück auf die Bühne der Künkelin-Halle in Schorndorf kommt.
Das eben noch lautstark applaudierende Publikum wird andächtig still, als Distelmeyer „Tausend Tränen tief“ zum Playback singt. Erst nach drei Strophen kommt der Rest der Band hinzu – ersetzt die Musik aus der Konserve, lässt den Song schließlich in einem betrübten Blueslick enden, nimmt der zarten Ballade zwar die Opulenz, nicht aber die euphorische Melancholie, die eigentlich jeden Song dieses Abschiedskonzerts der Hamburger Band Blumfeld durchdringt.
Zwar gibt sich Distelmeyer, der Blumfeld 1990 gegründet hat, abseits seiner Lieder unsentimental-ironisch, begrüßt das Publikum als „sehr geehrte Festgemeinde“, spielt zum wild twistenden „Der Apfelmann“ den Spaßmacher. Doch die Wehmut darüber, dass sich Blumfeld nach dieser Tour auflösen werden, wischt er damit nicht weg. „Warum?“, hatten verzweifelte Fans bei früheren Konzerten immer wieder gerufen.
Altersweise entspannt zeigt sich die Band
Inzwischen scheint man sich mit Distelmeyers Entscheidung abgefunden zu haben. „Warum?“, ruft an diesem Abend zwar keiner, dafür kreischt jemand irgendwann einmal: „Schneller!“ Tatsächlich haben Blumfeld, die wohl wichtigste deutsche Band der vergangenen 20 Jahre, das Tempo ihrer musikalischen Inszenierungen gedrosselt. Vom zornigen Postpunk des Frühwerks ist kaum etwas übrig. Selbst als die Band in Schorndorf alte Nummern wie „2 oder 3 Dinge, die ich von Dir weiß“ oder „Ich – wie es wirklich war“ spielt, wirken diese jetzt altersweise entspannt und weniger aufrührerisch.
Der Sturm und Drang ist längst einer impressionistischen Lyrik und filigranen Soundarchitektur gewichen. Distelmeyer singt vom Sternenstaub, von Eintragungen ins Nichts, davon, sich zu wünschen, ein Stein zu sein. Und als Gitarrist unterlegt er mit Vredeber Albrecht am Keyboard, Lars Precht am Bass und Andre Rattay am Schlagzeug die Songs mit einem facettenreichen Klangteppich, türmt Kadenzen auf, lässt Harmomen sich überlappen.
Etwa im Klassiker „Verstärker“ vom zweiten Blumfeld-Album „L’etat et moi“ (1994), den sich die Band für die Zugaben aufgehoben hat, und der beim Konzert in Schorndorf einige Verwandlungen erfährt. Er beginnt mit einem zart klimpernden Klavier und einer funkigen Gitarre, wird dann zur Rückkopplungsorgie, endet schließlich in elegischem Säusem, das der Zitate-Fan Distelmeyer mit Cole Porter ausklingen lässt: „Everytime we say goodbye, I die a little“, singt er. Und als das Licht angeht in der Halle, glaubt man, in lauter tränennasse Gesichter zu blicken.
Stuttgarter Nachrichten 21. Mai 2007 von Günther Reinhardt
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Hilsberg in der Intro und langsam kommen doch noch ein paar gründe für die trennung raus. in der spex muss doch auch was gestanden haben …
Blumfeld live – Kein Lied mehr? 25.05.07, Hamburg, Fabrik.
Abschied nehmen. Abschied von geliebten Menschen. Abschied von falschen Vorstellungen. Abschied von gestern. Abschied von Worten, die einem manchmal hilfreich, manchmal belastend schienen. Abschied von Blumfeld. Viele, die zum letzten Konzert in die Hamburger Fabrik gekommen waren, schienen die Abschiedsfeier nicht allein ertragen zu können. Viele Paare, herausgeputzt mit den Blumfeld-Shirts der letzten Jahre, das Foto- und Videohandy im Anschlag, die Erwartungen an einen großen Abend mit großer Grabrede von Jochen waren hoch. Aber dann kam doch alles ganz anders.
Ein hochkonzentrierter Jochen Distelmeyer liefert mit „seiner“ Band einen souveränen, abgeklärten, lockeren 140-Minuten-Set mit mehr als zwei Dutzend Beispielen der über 16jährigen Blumfeld-Geschichte ab, der zunächst mal zweierlei bewies: von ‚Draußen auf Kaution‘, dem Opener direkt nach dem „Einmarsch der Gladiatoren“, bis zur x-ten Zugabe ‚Superstarfighter‘, von der ‚Diktatur der Angepassten‘ bis ‚JetSet‘ – es gibt keinen Ausfall. Dieses Blumfeld-Konzert bewies mehr als alle noch so tollen Platten-Veröffentlichungen, wie sehr Blumfeld immer eine überzeugende Live-Band waren. Ob zu ‚Ghettowelt‘-Zeiten in kleinen Klubs oder zu Single-Hits wie ‚Graue Wolken‘ oder ‚Tausend Tränen Tief‘ bei den großen Open Airs.Die Blumfeld-Maschine rollt an diesem letzten Abend so locker-groovend wie selten durch die eigene Geschichte und die ihrer Zuhörer und Fans.Dies ist nicht der Abend für Diskussionen über die persönlichen / politischen Entwicklungen / Verwerfungen / Enttäuschungen / Verwirrtheiten, die Jochen D. seit 1990 wie kein anderer hierzulande befördert hat. Nicht nur mit der Selbstdarstellung seiner eigenen Fragen / Zweifel / Wut / Unsicherheit, die er unvergleichlich gekonnt aus seiner Cut-Up-Denkfabrik dem verblüfften, erwartungsvollen, hungrigen Publikum vorsetzte. Auch die Bühnenpräsenz – jede Anbiederung an Rockklischees vermeidend, statt dessen auf der Basis der eigenen Blässe und gezielt eingesetzten Distanz – trug entscheidend bei zur Funktionstüchtigkeit des Jochen D. als charismatischer Identifikationsfigur. So reichen denn auch an diesem Abschiedsabend wenige sparsame Gesten, wenige Drehungen und vor allem wenig Worte, um Emotionen zu wecken. Zwei Momente bleiben besonders hängen: Als ‚Der Apfelmann‘ von ‚Verbotene Früchte‘ beginnt, scheinen einige in der ausverkauften Halle zum Gehen entschlossen. Anders als zu Zeiten, als die Feuerzeug-Schwenker zu den „Feinden“ gezählt werden konnten, können es sich Blumfeld heute leisten, das Publikum gospelmäßig zum Mitklatschen und Mitsingen zu animieren. Und da funktioniert dieser scheinbar so banale Song mit einmal, da weiß man, wie er gemeint sein könnte…(Die Hamburger Vorschul-Popper Die Zimmermänner haben das neulich im Mandarin Kasino auf die Spitze getrieben und ihr Publikum erfolgreich animiert, die eingeschalteten Handys zu schwenken). Und der zweite unvergessliche Moment: Gründungsmitglied Eike Bohlken wird von Jochen Distelmeyer auf die Bühne gebeten und zeigt bei ‚Zeittotschläger‘ und ‚Penismonolog‘ prägend sein Bass-Spiel für die frühen Blumfeld war. Nix gegen die Qualitäten des letzten Bassisten Lars Precht und nix gegen das strukturierende Keyboardspiel von Vredeber Albrecht. Mir kommen im Moment des umjubelten Eike-Bohlken-Auftritts andere Dinge und Menschen in den Sinn.
Im Publikum steht Tobias Levin, in den ersten Jahren wichtige akustische und optische Bereicherung als zweiter Gitarrist. Oder Peter Thiessen, der vor einigen Jahren dann Kante zu seiner Erstband machte. Und Michael Mühlhaus, lange Zeit Vorbereiter für viele Blumfeld-Arrangements. Oder Chris von Rautenkranz, bis auf die letzte Platte der Begleiter Blumfelds bei allen Aufnahmen. Schade, dass keiner von denen in Jochens Danksagung erwähnt wird. Oder Gründungsmitglied Andre Rattay, der ja eigentlich schon raus war aus dieser vermeintlichen Einheit Blumfeld, aber dann doch bis zur letzten Sekunde den Takt gibt. Aber von diesem oder jenem Geschehen hinter den Kulissen ahnt das Publikum nichts – die Blumfeld-Welt scheint heil geblieben. Und wenn bei mir ein bitterer Beigeschmack bleibt, der wird die Pop-Welt nicht einstürzen lassen.
Dieser Abend wie auch die gesamte Abschieds-Tour bestätigen, wie solitär Jochen Distelmeyer in der Rock- und Pop-Landschaft noch lange bleiben wird. Da mag mancher die Wut und Wucht der frühen Jahre vermissen, aber J.D. ist kein Berufs-Jugendlicher. Er hat es immer wieder verstanden, sich aus der Umklammerung durch das identifikationsgeile Publikum und das marktorientierte Umfeld zu befreien und dem Blumfeld-Universum neue, vermeintlich unvereinbare Dimensionen injiziert. Mit viel Sonic Youth, mit Cohen und Dylan. Mit George Michael undundund… Auch dieser letzte Abend bewies, wie unkaputtbar das Werk von Blumfeld ist, wie viele Stücke das Potenzial zum Klassiker haben, wie tief sie sich in die Herzen und Köpfe von mehr als einer Generation eingenistet haben.
Das Ende von Blumfeld wurde sicher nicht gestern oder vorgestern beschlossen. WarumWiesoWeshalb … darauf weiß Jochen D. sicher triftigere Antworten zu geben als „Aufhören, wenn es am schönsten ist. Auf jeden Fall hat er gelernt, wann es Zeit ist, den alten Strukturen Lebewohl zu sagen. Das Publikum muss sicher noch eine Zeitlang Trauer tragen. Und spätestens, wenn Jochen wieder mit einem neuen Projekt auf der Bühne steht, die selbstgefertigten „JOCHEN“-Shirts waschen und anziehen. Ich brauche keins. Ich habe meine Erinnerungen an viele aufregende, aufreibende, fruchtbare und manchmal weniger schöne gemeinsame Zeiten. Die bleiben so wichtig für mich wie das gesamte Blumfeld-Werk.
Last not least noch ein paar Worte für die Zukunft:
„Endeneu“ (Einstürzende Neubauten)
„Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen“ (Herbert Wehner)
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Alfred Hilsberg betreibt die Hamburger Labels ZickZack und What’s So Funny About und gilt als Erfinder der NDW abseits von Nena und Co. Er war einer der frühesten Förderer von Blumfeld und veröffentlichte fünf von sechs ihrer Studio-Alben.
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Look out kid You're gonna get hitIn der SPEX steht, Andre Rattay sei letztes Jahr von JD aus der Band geworfen und – gerüchteweise nach Drohung mit einer hohen Abfindungsklage – wieder in die Band aufgenommen worden. Das lässt natürlich in der Tat ein wenig Ernüchterung aufkommen, wenn man an die Abschiedsshows denkt, den Eindruck, sie würden so toll zusammenspielen und sozusagen einen auf „we are family“ machen. Auch die Aussage von JD, man solle aufhören, wenn`s am schönsten ist, klingt nun etwas arg fad.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)das wurde mir auch so erzählt und dazu passt dann ja auch der satz: „Oder Gründungsmitglied Andre Rattay, der ja eigentlich schon raus war aus dieser vermeintlichen Einheit Blumfeld, aber dann doch bis zur letzten Sekunde den Takt gibt.“ schade, JD ist wohl auch nur ein mensch.
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Look out kid You're gonna get hit
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Also hier in Hamburg beim wirklich letzten Konzert hatte ich auch nicht den Eindruck von übergrosser Wehmut auf der Bühne.
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Schlagwörter: Blumfeld
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