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AutorBeiträge
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Das 3sat Zelt auf dem ZDF gelände sah von außen schon recht nett aus, drinen angekommen erinnerte es stark an bekannten Musiksendungen (top of the pops,…). Aber darauf sollte es nicht ankommen, an diesem Abend würden Blumfeld spielen, das drumherum war also nebensächlich.
Beim Opener Stobohobo war die Gitarre verstimmt, also gleich nochmal anfangen. Wir machen so als sei nichts gewesen, das ist immerhin fürs Fernsehen. Zu beginn war ich noch etwas skeptisch, kann das überhaupt ein gutes Konzert werden ? Das Publikum war sehr gemischt, es waren wenige Menschen zu finden, die ich normalerweise nicht auf Konzerten zu sehen bekomme. Viele sahen nach Lehrer, Verwaltungsangestellten oder schlimmeren aus. War das Konzert nicht ausverkauft worden und das ZDF hatte seine Mitarbeiter an diesem Abend zwangsverpflichtet ?
Bei Strobohobo ging es dann aber sofort rund (O), es wurde gejohlt und gefeiert. Am Schluß wurde der Chor der Kolosse kollektiv angestimmt: Komm raus zum Rhododendron / Und zu den Orchideen! Danach folgt mit Mein System kennt keine Grenzen ein Oldie. Vielleicht liegt es an den Fernsehkammeras die penetrant nah an Distelmeyer Kopf gehalten werden, oder hat er auch einfach schlecht geschlafen, viel geredet wird während des Konzertes nicht. Drei/Vier kurze ansagen, das wars. Muss aber auch gar nicht sein. Die Songs reichen völlig.
Vor dem Konzert unterhielt ich mich über die Gesundheits“reform“, alles blödsinn natürlich. Kein Mensch wird nach dem Umbau weniger krank oder schneller gesund. Ein Blumfeld Konzert pro Monat auf Rezept, das würde helfen und wäre dazu noch sensationell billig (heute abend z.B. nur 15euro).
Spätestens bei Weil es liebe ist wird dies überdeutlich. Wenn eine Musik uns zu gesünderen Menschen machen kann, dann diese.
Am beginn jeder Genesung steht die Diagnose, am prägnantesten findet man sie vielleicht in Alles macht weiter und Diktatur der Angepassten. Es wird werden, wie es war: Was es auch ist, es hört nicht auf. Ein freier Markt diktiert unser Leben, die Medien helfen uns beim Dummsein, ein starker Staat hilft beim Stummsein. Die Gefahr ist erkannt, die wiederkehr des ewig gleichen. Ihre Krankenkasse rät ihnen daher über das bestehende hinweg zu denken. Der ehemalige Blumfeld Bassist Peter Thiesen brachte es einige Tage zuvor in Frankfurt auf den Punkt: Wir haben nicht zu verlieren – außer unsere Ketten.
Das klingt jetzt alles furchtbar verkopf, anstrengend und kein bisschen nach einem Rockkonzert. Natürlich war alles ganz anders.Strobohobo
Mein System kennt keine Grenzen
Weil es Liebe ist
Ich – wie es wirklich war
Der Apfelmann
Wir sind frei
Tics
Eintragung ins Nichts
In der Wirklichkeit
Der Sturm
Alles macht weiter
Die Diktatur der Angepassten
So lebe ich
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Heiß die Segel!
Status: Quo Vadis
Viel zu früh und immer wieder; Liebeslieder
Kommst Du mit in den Alltag
Superstarfighter
Verstärker/Electric guitars/Everytime we say goodbye
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Der sich dachte
Wellen der Liebe
Die Welt ist schön--
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WerbungDanke für den Bericht!
Ich raufe mir echt die Haare, dass ich sie auf der aktuellen Tour noch nicht sehen konnte!
Weißt Du schon den Sendetermin?--
I like to move it, move it Ya like to (move it)oh, vergessen dazu zu schreiben. zu sehen ist das ganze am 10.11.2006 um 23.50 Uhr. Ich glaube es wird nur 60 minuten gesendet. das konzert ging aber gute 2 Stunden.
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Look out kid You're gonna get hitund für alle die Blumfeld verpasst haben gibt es ja noch das nächste jahr:
Blumfeld Newsletter2007 werden wir dann unsere ersten drei Alben auf unserem hauseigenen Label BLUMFELD-TONTRÄGER wiederveröffentlichen – mit allerhand Spezialkram dabei. Das soll dann auch intensiv gefeiert werden und es geht dann auch auf eine ausgedehnte Tour, für die wir uns einiges einfallen lassen.
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Look out kid You're gonna get hitVielen Dank für den sehr ausführlichen Bericht und die Fotos (habe ihn eben erst entdeckt, aber in die letzten Tage schon vermisst). Wäre gerne dabei gewesen, hört sich ja nach einem interessanten Abend an. Schade das nur 60 min des Konzertes gesendet werden (aber besser als gar nichts). Immerhin gibt es nächstes Jahr ja wieder eine Tour
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... hat 'ne schlechte Stimme, musikalisch kommt nix rüber und lachen konnte ich auch nicht. (geCLAUt) [/i]Vielleicht wird das komplette Konzert ja auch für eine DVD Veröffentlichung aufgespart? Ich freue mich allerdings auch schon auf die 60 Minuten. Das Album hat bei mir sehr zugelegt, nachdem ich am Anfang doch sehr skeptisch war.
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eine dvd wäre sehr fein, kann ich mir aber nicht so recht vorstellen. vielleicht wird das ganze konzert aber mal im rahmen der pop around the clock reihe gesendet.
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Look out kid You're gonna get hitIch war auch da. Ich fand’s richtig toll – besser noch als im Mai in Frankfurt.
@sebsemilia: Wenn ich gewusst hätte, dass Du da bist, hätte ich Dich ja gern mal gesehen. Vielleicht beim nächsten Mal.
P.S.: Du warst aber nicht zufällig einer von den wahnsinnigen Ausdruckstänzern in der ersten Reihe…?
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]nein, nein. wir standen zwar auch in der ersten reihe, aber auf der anderen seite. der ausdruckstänzer war aber schon sehr schräg. naja, für seine performance hat er auch ausreichend bier getrunken. *g*
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Look out kid You're gonna get hit„Und ob es Liebe ist, ein Lied darüber zu schreiben. Weiß ich nicht, nur das du es bist.“ Ja – die Liebe in Person war wieder da, und ich auch. Wie Herr Sebsemilia oben schon aufführte, wäre die Gesundheitsreform im Blumfeldschen Sinne überaus angebracht. Zumindest bei mir. Ein Blumfeld Konzert im Monat, Prävention. Wenns mal hart kommt, auch mal zwei oder drei Konzerte. Und so verfehlte auch an diesem Abend Jochen, der tatsächlich immer noch wie der schelmenhaften Anführer ein Jungenbande aussieht, mitsammt Musikern nicht seine Wirkung. Es wurde sicherlich nicht viel geredet und auch die Setlist überraschte mich nicht besonders (auch wenn mit „Status: Qua Vadis“, „Kommst du mit in den Alltag“, „Mein System kennt keine Grenzen“ und „So lebe ich“ die Platte Old Nobody äußerst präsent war), Jochen ging auf keine Zwischenrufe ein (einmal „Tausend Tränen Tief!“ konnte und wollte ich mir nicht verkneifen) etc. pp. Aber dennoch waren da wieder diese Momente; wie der, in dem auf einmal „So lebe ich“ angestimmt wurde und das bis dahin rockige Konzerte ungeahnte Intensität annimmt, oder Herr Distelmeyer zum Schluss wieder einmal „Die Welt ist schön“, das wohl traurigste Blumfeld-Lied überhaupt, vor sich hin pfeift und wenige im Publikum die Fresse halten können, da sie mit sowas nach wie vor scheinbar nicht umgehen können, oder wie er in „Strobohobo“ zwischen „buha“ und „I wanna boogie with you“ noch ein „Shake your hips“ einbaut, oder einfach, wie man den großartigsten, schönsten deutschen Geist da auf der Bühne stehen und klindlich grinsen sieht. Ist das die persönliche Vereinnahmung des Künstlers? Ja. Ist das falsch? Vermutlich schon. Aber hier wird die aktive Hilfestellung geliefert. Hier befreit sich jemand (und andere gleich mit) von der Paranoia, dass man nur alleine betroffen ist, hier werden Worte gefunden, miteinander verbunden, ein System erstellt, hier wird Liebe denk- und erfahrbar. Man könnte sagen: Wir teilen einen Traum. Und das steht dann 120 Minuten auf der Bühne und überkommt einen selbst. Da macht der schlechte Sound, der aufdringliche Tänzer nebenan, das eigenartige Publikum oder das Wissen, dass jemand gerade eine Kamera auf dein Gesicht hält, die du am liebsten einfach nur zerstören willst, nichts aus. Und hier wird man tatsächlich Teil einer transzendentalen Gnade, wie Jochen Distelmeyer es in Frankfurt im April scherzhaft erwähnte. Und hier möchte ich gerne einen Satz von John Cassavettes verfremden: „Es war nicht Deutschland, an das wir glaubten, es waren die Lieder von Jochen Distelmeyer!“ Dafür danke ich ihm. Und für das wundervolle Konzert.
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Die meisten Männer können nur nicht so perfekt unterdrücken, wie die Frauen es gerne hätten.Sehr schön, Urban!
Und noch viel schöner ist es, Dich mal wieder hier zu lesen. :wave:
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Flow like a harpoon daily and nightlyHey, urban!
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A Kiss in the Dreamhouseurban … der schelmenhaften Anführer ein Jungenbande … „Shake your hips“ … der schlechte Sound … Hier befreit sich jemand (und andere gleich mit) von der Paranoia, dass man nur alleine betroffen ist, hier werden Worte gefunden, miteinander verbunden, ein System erstellt, hier wird Liebe denk- und erfahrbar.
genau so war es!
und weisst du jetzt schon ob dein hausarzt dir das unplugged konzert in dormund verschreibt ?--
Look out kid You're gonna get hitcandycolouredclown! schön ist es, dich zu lesen. immer wenn ich hier mal sporadisch vorbei schaute, dachte ich, du und die anderen seien hier nicht mehr am gange und da fehlte dann auch die lust.
hey, napoleon!
und nein, der arzt wird mir nichts verschreiben. das spasti. aber ich selbst kann da auch noch hand anlegen. es gibt wohl nicht mehr viele plätze und auch nur in schlechteren reihen, aber das hält mich dann doch nicht ab.
wie siehts bei dir aus?--
Die meisten Männer können nur nicht so perfekt unterdrücken, wie die Frauen es gerne hätten.werde wohl eher nicht fahren. ryan adams, morrissey, das wird alles zu teuer.
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Look out kid You're gonna get hit -
Schlagwörter: Blumfeld
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