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heute sei ein weiteres netlabel vorgestellt, diesmal:
BIRD SONG specializing in creative home recordings
ein israelisches label: jedoch keine politische qual, kein vordergründiges anderssein.
mehr europäisch denn orientalisch. nur nicht kultur verhehlend. vereinigt die unterschiedlichsten interpreten (warum will ich immer wieder artisten schreiben), die manche kapriole drehen, aber nie aberwitzig werden. so lassen sich klänge entdecken, denen es weder an spannung noch an verständlichkeit mangelt. schmerzen waren nur selten ergebnis der hörarbeit.
mehr als 3 ½ sterne kann ich jedoch (noch) nicht vergeben, zu neu sind die eindrücke, zu besonders die jeweilige erfahrung, zu schwierig die einordbarkeit. auseinandersetzung setzt hier viel später ein, manchmal im nachklang. wiederhören wollen ist mir in diesem fall ein besonders gutes zeichen für qualität. ich bewerte zunächst nur die ersten eindrücke, die ausdrucksmittel, formen der umsetzung usw. also beschreibungen nur als lichte einschlüsse aus den ersten momenten des hörens.im folgenden: labelnummer / interpret / bewertung
001: chelek (***1/2)
– rocksound, rau, auf- und abschwellend, zuströmende gitarre, aus der ferne gesang
– eigenwillige themen schlüssig dargebracht
– rührige fetzen klassischen rocks, mixturen immer wieder
– titel 4: tolle popnummer
002: the lonesome executive (***)
– 19 tracks in 14 minuten
– aufgenommen mit einem diktiergerät
– hohe, süßliche stimmlage, gitarreneinschüsse, -spielereien, -melodienansätze
– manch geglückter augenblick
– das rauschen imitiert meer
– tragisch, komisch
003: broken music box featuring her highness (***1/2)
– weibliche stimme
– poppig
– elektro-bass-musik
– fragmentarisch, melodisch, verspielt
– harmonium & quietscheentchen
– sprechgesang
– andeutungen, mancherlei willkür004: cherly kacherly (***)
– abweichlerische, verwirrende sounds
– mäandernd
– dunkle stimme, klagegesang
– trommeln, gebläse, hohl- klingend, elektro- fetzen: ein meer
– orientalische anklänge005: eli las (***1/2)
– gitarre, gesang männlich
– labelbeschreibung sagt alles006: yonatan levital (***)
– kleine, flüssige gitarrenthemen
– manchmal schleifend, quengelig
– flacher bossanova
– typisches homerecording, grenzen der aufnahmequalität
– fatale, schöne ideen
– bei den großen gut zugehört
– versiertheit vorhanden
– „die spuren liegen übereinander“007: tiny creatures (***(*))
– 26 titel bis zur vier minuten länge gereift
– aufsässige eingängigkeit
– viele, viele ideen
– stimmen, flüstern, instrumente: verquickungen
– zeit-(titel-)weise eingängigkeit wirkt nicht konstuiert
– sogar gefällig
– minimalpop mit brüchiger stimme
– zum ende hin immer besser werdend, kleine themen bearbeitend
008: ofir (***1/2)
– eingängiger israelischer gesang, trotzig geschlagendes klavier, konterkarierende gitarre, chor
– auflösung und wiederkehr
– titel zwei bringt technokrale gestalten auf den plan
– titel drei: pingponglaute, sprechgesang
– titel vier: klavierspuren, mittanzende soundgefärbte stimme, stark (****1/2)
– auch titel sechs toll009: coma (***)
– fast ´ne dreiviertelstunde lang
– maliziös vs. militant
– schönklang vs. gedröhne
– klingt zumeist gereift
– sehr orientalisch getauchte titel010: the unnecessary revolution (***1/2)
– eigenwillige, aber deutliche songstrukturen
– teilweise an chanson angelehnt
– schöne bassläufemeine favoriten sind klar: tiny creatures
die macher haben eine sehr übersichtliche, sinnige seite geschaffen, auf der man schnell zugriff auf die wichtigsten informationen hat. cover und titel sind ohne probleme herunterzuladen, die beschreibungen der einzelnen veröffentlichungen sind kurz und treffend. das layout ist ansprechend.
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Werbungdas letzte release des jahres 2005 sei hiermit nachgereicht:
major keez joined by her highness – in the neither land e.p.
dem experimentellen charakter, den birdsong vordergründig vertritt, wird auch bei diesem projekt rechnung getragen. ausgangspunkt ist ein simples kinderkeyboard, das neben einer übersichtlichen anzahl an tasten auch über einige übliche einspielbare musikstile sowie instrumente verfügt, die anspruchsarm nachgeahmt werden können.
auf der innenseite des covers sind die einzelnen titel aufgeführt nebst der funktionen des keyboards, die jeweils verwendung fanden.
so zum beispiel für „walking home“: piano, violin, guitar sowie die tasten; für „keyboard love“: bell und die tasten, für den „tattoo waltz“ dagegen lediglich die funktion: waltz.
spannend wird dies in der kreativen anwendung und summiert durch die stimme von her highness. wer den sinn für humor nicht verloren hat, kann dem durchaus etwas abgewinnen. für den verwöhnten hörer eignen sich dagegen nur die scheinbar schlüssigen konzepte wie der „[COLOR=“Sienna“]walking samba“. den anderen mut und überraschung! -
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