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Ich war aufgeregt. Seit Wochen. Mann, war ich aufgeregt. Gestern schon um 14:00 h bei ’nem Kumpel gewesen, gemeinsam das Album nochmal ganz durchgehört und über den möglichen Verlauf des Babyshambles-Gigs spekuliert. Immerhin war Pete in Köln überhaupt nicht aufgetreten und in Berlin erst um halb zwei Uhr nachts auf die Bühne gewankt. Trotzdem frohen Mutes den Zug um 17:21 h von Kiel nach Hamburg genommen, man kann ja nie wissen.
Irgendwann gegen kurz vor sieben kam der Zug dann auch (endlich) an. Ich habe dann ganz ernsthaft überlegt, ob es nicht vielleicht sinnvoll wäre, vorher in die Große Freiheit zum Konzert von Belle and Sebastian zu gehen. Pete kommt ja eh nicht vor eins. Wenn überhaupt. Kommt Pete? Diese Frage entwickelte sich mehr und mehr zum Schlachtruf. Sich eine Karte für ein Konzert der Babyshambles zu kaufen erinnert ja eigentlich mehr an die Teilnahme an einer Lotterie. Dann am Grünspan angekommen: noch kein Einlaß. Daraufhin erstmal ’ne halbe Stunde Fußball auf einem zufälligerweise unmittelbar in der Nähe der Halle liegenden Bolzplatz gespielt. Erkenntnis: Klinsmann sollte mich mitnehmen.
Einlaß. Viertel vor acht. Ungefähr. Wir haben ja Zeit. Pete kommt eh erst um eins. Wenn überhaupt. Jacke abgegeben, man weiß ja nie. Am Tresen Bier bestellt. Erste Info: „Pete gibt draußen Autogramme!“ – „Nee!!!“ – „Doch!“ – „Echt?“ – „Ja!“. Er war also tatsächlich in town. Erstaunlich, ist sein neuestes Hobby doch, Flugzeuge zu verpassen. Um viertel vor acht fängt die Vorgruppe an. Mein erster Gedanke: „Warum spielen die jetzt schon???“. Immerhin würden die Babyshambles aller Vorahnungen nach auf keinen Fall vor ein Uhr nachts auf die Bühne kommen. Während die Vorband spielte unterhielt man sich mit den umstehenden Menschen. Anscheinend waren viele nicht wegen der Musik, sondern wegen des Events „Pete Doherty“ da. Vorgruppe zu Ende. Halb neun. Bier bestellt. Nochmal auf’s Klo gegangen. Wo kann man hier eigentlich sitzen? Egal, noch geht’s ja.
Und dann, es war gerade mal viertel vor neun, standen sie auf der Bühne. Und Pete auch! Pete Doherty stand gestern um viertel vor neun in Hamburg auf der Bühne, spielte, lachte ins Publikum, sah topfit aus und sprach deutsch!!! Die knüppeldick gefüllte Halle staunte kollektiv. Und eigentlich kam die gesamt Crowd aus dem Staunen nicht mehr heraus. Den ganzen Abend nicht. Pete Doherty war glänzend aufgelegt, machte Späße mit dem Publikum und auch ich bin euphorisch direkt vor die Bühne zum Volk der Hüpfenden. Photoapparat dabei gehabt. Zwischen zwei Songs rufe ich zu Pete: „Pete?“ – „Yes“ – „Cheese!“. Und Pete grinst in mein Objektiv. Die Band selbst ist ungemein spielfreudig, anscheinend freuen sich seine Kumpels sehr, live zu spielen. Irgendwann kommt der obligatorische Stagediver von Pete und jeder freut sich Pete auch tragen zu dürfen. Und dann spielen die Babyshambles „Fuck Forever!“. Die Halle ist kurz vorm platzen. Ehrlich. Und Pete freut sich. Und das Publikum freut sich, weil Pete sich freut. Und so weiter.
Irgendwann während des Gigs – ich glaube die Shambles spielten gerade „Pipedown“ – flog mir die Brille von der Nase. Ich dachte, daß sei wohl mein Opfer für die Kriegskasse. Mitnichten. Meine Brille lag auf der Bühne! Irgendwer gab sie mir dann und ich konnte wieder sehen. Pete und seine Jungs spielte ein paar neue Reggae-Nummern die begeistert vom Publikum aufgenommen wurden und dann war Schluß. Dachte ich. Auf zum Tresen, völlig durchnäßt Biere bestellt. Und dann geben die Shambles doch tatsächlich noch ein paar Zugaben. Pete mit lustigem Hut und Oberkörper frei. Dann war’s vorbei. Und alle, wirklich alle freuten sich. Was für ein tolles Konzert. Sie waren wirklich da.
Danke Pete!
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WerbungSehr schöner und auch bewegender Bericht, Claudius! Mann, da wär ich gerne dabei gewesen.
Scheint ihm ja im Moment gut zu gehen. Ich würde es ihm (und uns, die noch soviel von ihm erwarten und erhoffen) so wünschen, dass er es packt.Gerade kam dein Päckchen, werde die Babyshambles-CD gleich auflegen jetzt. Auf Pete! :bier:
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Sehr, sehr schön! Himmel, wie gerne wäre ich da dabei gewesen…
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Schöner Bericht, spielen die Babyshambles eigtl. auch Libertines-Songs? Welche? Und wenn nicht, wie lange hat das Konzert dann gedauert?
P.S. Stell auf alle Fälle wenn möglich ein paar Deiner Konzert-Fotos hier rein!
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Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.Ja, schöner Bericht, Clau!(..dass du schon so früh wieder so fit bist!;-))
songbird und ich waren auch recht erstaunt, als wir gegen 21 Uhr aus der Großen Freiheit trotteten (Belle & Sebastian-Frühkonzert) und nebenan im Grünspan tatsächlich jemand sang, der wie Pete klang…:-) Bei offenen Türen konnten wir auf die Weise umsonst noch ein halbes Babshambles-Konzert hören (wenn auch leider nicht sehen..)!Und dann wurde Pete auch noch direkt an uns (und hundert schweißnassen Fans) vorbeigeschleust, schrieb fleißig Autogramme UND sah tatsächlich relativ fit aus…--
Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!tina toledo…UND sah tatsächlich relativ fit aus…
Ich staune auch immer noch!
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How does it feel to be one of the beautiful people?--
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Moin! (gähn)
Ja, lustig war das gestern vorm Grünspan. Interessant, wie der Typ die Pressemeute bedient. Der braucht anscheinend auch regelrecht das Bad in der Menge.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Letzter song übrigens war „Time for heroes“.
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Sehr sehr schöner und persönlicher Bericht Clau! Da wäre ich gerne dabei gewesen.
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Schlagwörter: Babyshambles, Libertines, Pete Doherty
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