Who’s Gladys Thompson, anyway? (Auf der Suche nach Chuck Thompson, Jazz-Drummer)

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  • #11366255  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    mehr einer der kleineren Puzzlesteine, aber hier sind ein paar Basisinformationen zu William Howlton Woodson, den ich fuer den Bassisten Buddy Woodson halte… (meist liest man Buddy fuer den Vornamen, manchmal William, manchmal Robert…) Ein Musiker, durchaus mal gut im Geschaeft war, aber irgendwie nicht so gut, dass mal wer die Lebensdaten vermerkt haette… Tendentiell passt das hier alles, aber irgendeinen harten Anhaltspunkt, der William Howlton Woodson und Buddy Woodson verbindet, faend ich noch gut…

    William Howlton (oder Houlton) Woodson, geboren 27 oder 28. Juli 1927 in Los Angeles als Sohn von Frank H Woodson und Geneva L Woodson. Vater ist laut 1940er Zensus auch Musiker (und laut Geburtsurkunde Portier), geboren in Georgia 1888, Mutter geboren 1891 in Rhode Island. In die Armee eingeschrieben in Ft Macarthur, San Pedro, CA am 22 Februar 1946 (also ziemlich direkt nach dem High School Abschluss, der bei Chuck Thompson und Sonny Criss an der anderen Schule Ende Januar war, Criss erwaehnt Woodson als Mitschueler an der Polytechnic High). Bei der Army gibt er als Beruf Musiker an. Gestorben am 2. Dezember 1993 in Los Angeles.

    Letzter Credit bei discogs ist das Watts Prohets Album Rappin Black in a White World, letztes Lebenszeichen soweit, dass er 1978 einer der Sargtraeger von Sonny Criss war (mit Maurice Simon, Leroy Vinnegar, Jack Wilson, Richard Nash und Leon Moore), steht in Coda 1978/4

    Gabe Baltazar, Paul Togawa, Dick Johnston, Buddy Woodson

    https://uhpress.hawaii.edu/tag/theo-garneau/

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    #11366275  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Maurice Simon – der von Illinois Jacquet und Ray Charles? Und J.J. Johnson, Dinah Washington, Gerald Wilson, Red Callender … war mir gar nicht so richtig bewusst, wie viel der gemacht hat, nahm ihn zum ersten Mal im Mosaic-Set von Jacquet wahr (RCA Victor Sessions, 1949/50). Hat sogar einen Wiki-Eintrag, wo aber nur frühere Sessions mit Russell Jacquet erwähnt werden:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Maurice_James_Simon
    Das sind echt gute Credits – die ich noch nie so richtig zusammenhängen wahrgenommen hatte :-)

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    #11366293  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    Alles derselbe denk ich… Neulich war er mir auch irgendwo als Solist sehr positiv aufgefallen… Guter Mann

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    #11366391  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 3,976

    redbeansandricediese Fotoserie, in der Ed Wilcox und Joe Thomas als die neuen Leader der Lunceford Band vorgestellt werden, ist ziemlich grossartig, hier sehen wir die beiden bei einer Strategiebesprechung waehrend im Sicherheitsabstand von 50cm die Blechblaeser ihre Ensembleprobe haben… hier sieht man den linken Teil des Saxophonsatzes um Omer Simeon…

    Genau ein Jahr später 1948 hat Kirtland Bradford im Dootsie Williams Orchestra für Big Joe Turner gespielt, es wurde aufgenommen, was sonst. Hatte erst versucht da nach Fotos zuschauen bei der LP „I Don’t Dig It“ von Jukebox Lil und bin dann recht schnell auf der Seite von Joe Thomas gelandet. Es war klar, dass ich ein Foto brauche wo beide zu sehen sind. Natürlich würde ich jetzt gerne mal was von beiden aus der Zeit hören, die späten Sachen von Lunceford natürlich, dann aber auch den „Jump Blues“. Bei Dootsie taucht er als Kirkland Bradford auf…..Buddy Woodson ist auch ein spannendes Thema.

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    #11366477  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    Kirtland Leslie Bradford wurde am 22 Februar 1913 in Boise, Idaho, geboren. Im 1920er Zensus finden wir den kleinen Kirtland Bradford (6) und seine Schwester Helen Bradford (4) in San Diego, sie wohnen bei ihrer recht jungen Mutter Irene Karr (21) und deren Schwester Ora Karr (19). Als Geburtsort wird bei den Schwestern Colorado angegeben, bei Kirtland Idaho und bei Helen Kalifornien. Sie sind also scheinbar ungefaehr 1914-1916 nach Kalifornien gekommen.

    Edit: s.u. Irene Karr hat zeitlebens an ihrem Geburtsjahr geschraubt, in echt war sie wohl 24… Immer noch eine junge Mutter aber nicht soo jung… Auf ihrem Grabstein steht 1905, 8 Jahre älter als Kirtland…

    Im Maerz 1936 begegnen Kirtland und seine Frau Marie O Bradford (*24 April 1910 in Coffesville Kansas) uns dann auf einem Paar von bemerkenswerten Dokument. Sie werden aus dem Einreisezettel der Happy Johnson Band, Reise mit der Tatsuta Maru von Shanghai nach Los Angeles, gestrichen und steigen gemeinsam mit einem Ehepaar James und Edna Westbrook in Honolulu aus, waehrend etwa die Brooks Brueder Dudley (p) und Alford (tp) weiterreisen. Als Adresse geben sie 1824 109th St in Los Angeles an. Dann muss irgendwas passiert sein. Kirtland heiratet am 20 September 1940 Virginia Rodrigues, geboren am 1. September 1917 in Oahu. Am 22. September erreichen die beiden San Francisco zusammen mit dem 6 jaehrigen Arthur Bradford, der am 22. September 1934 in Honolulu geboren wurde. Als Adresse geben sie 4129 Kaimuki Ave in Honolulu an. (Ich nehme an, Kirtland hat Arthur adoptiert – anders passt es nicht so recht.)

    Hier geht noch mehr, aber ich muss jetzt fuer den Moment aufhoeren.

    Bradford spielte dann bei Cee Pee Johnson, spaeter bei Benny Carter in und um Los Angeles. Im Juli 1943 ging er zu Jimmie Lunceford und blieb scheinbar bis nach Luncefords Tod im Juli 1947. Ab irgendeinem Zeitpunkt nannte er sich aus religioesen Gruenden Mustapha Hashim.

    Aus Eddy Determayer’s Lunceford Buch:

    Altoist Chauncey Jarrett led the reeds for a while but in July 1943, after the leader himself had played alto in his orchestra, Lunceford finally settled for Kritland Bradford. At the time, Kirt was working with Benny Carter’s orchestra at the Casa Manana in Culver City, and this time the saxophonist and Lunceford reached an agreemend. Bradford, a little man with a big, gorgeous sound, joined the band with an attitude: here comes the world’s greatest alto saxophonist. He climbed down fast when he had to play Willie[Smith]’s parts and his solos. Maybe he wasn’t as lightning-fast as his predecessor, but after he had acquired a lonf, narrow custom-built mouthpiece with a very small chamber from a specialist in Tucson, Arizona, the reed section sounded just like in the old days. Well, almost: in the upper register the new man had a more piercing sound. Bradford’s features were lush ballads like Alone Together and Meditation from Jules Massenet’s opera Thais.

    In den 50ern muss er in San Diego gelebt haben, wo er ein Lehrer von Arthur Blythe wurde. Virginia Mayhew (*1959) hatte ihren Unterricht bei ihm wohl in San Francisco, und vermutlich irgendwann zwischen 1975 und 1985. Sie erwaehnt, dass sie Jobs von ihm uebernahm, als er nach Hawaii ging, selbst zog sie 1987 von San Francisco nach New York – es muss also frueher gewesen sein.

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    #11366511  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    Ach so, Musik, ganz vergessen – anders als bei Chuck Thompson ist es bei Bradford nicht soo klar, wo man ihn hoeren kann… wenn ich das richtig sehe, hatte die Lunceford Band von Juli 1943 bis irgendwann 1948 stabil die gleichen zwei Altisten Omer Simeon und Bradford. Was Studioaufnahmen betrifft, waren die bis Anfang 1945 alle fuer Decca und sind von Mosaic gut dokumentiert, Diskografie. Danach gab es noch Aufnahmen fuer Majestic (was wohl spaeter zu Savoy gehoerte), das sind die letzten 12 Tracks auf dieser CD, die es mit anderem Cover auch bei spotify und so gibt.

    Welcher Altist tut was? Die Schwierigkeit ist, dass gar nicht so klar ist, wie man den Dixielandklarinettisten Simeon in so einer eher modernen Band verwendet… Klarinette spielt sicherlich tendentiell er. Und wenn ein improvisiertes Saxophonsolo gewuenscht ist, hat Lunceford tendentiell die Tenoristen vorgeschickt, wie mir scheint… Mein Gefuehl ist, dass Bradford ein klassischer Leadaltist ist, immer wenn man in den Ensembles und arrangierten Parts Altsaxophon hoert, dann ist er das… In der 1947er Majestic Version von Margie (auf der Classics CD), ist Bradford als featured Solist angegeben, das wird er also sein, the Jimmies klingt auch eindeutig nach einem Feature fuer Bradford

    keine grosse Improvisation, sondern einfach nur sehr gut gespieltes Saxophon… Aber es muss eigentlich auch noch Tracks geben, auf denen er andere Seiten zeigen kann… Was mich erinnert, dass es auch Aufnahmen von Joe Thomas gibt, auf denen er der einzige Altist ist, s. hier.

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    #11366535  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    und in der Tat, auf einem der Joe Thomas Tracks, Sequence, kann man Bradford ein bisschen hoeren

    genau wie den Trompeter Russell Greene (der mE seine Sache noch etwas besser macht). Alle vier Tracks sind ueberigens auf einer Compilation von Acrobat mit Sachen, die in dieser Zeit bei Melodisc of Hollywood erschienen

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    #11366571  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 3,976

    Hey, vielen Dank! Soweit war ich noch nicht in die Sache vertieft und die Onyx Compilation hatte ich nicht auf dem Schirm. Viele dieser Leute (Russell Jacquet z.B.) haben dann noch mal ihre eigenen Compilations (s. Classics Reihe) später bekommen. Die Tracks mit Joe Thomas/Bradford sehen interessant aus.

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    #11366627  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    jetzt hab ich auch einen Nachruf… von hier

    HASHIM, Mustapha. A jazz musician and music teacher who performed professionally under the name of Kirt Bradford with the famed Jimmy Lunceford in the 1940’s, died December 10, 1996. He was 83. After Mr. Lunceford’s death, Mr. Hashim moved to San Diego where he married and began to raise a family. He worked at the Naval Air Station at Brown Field as a gardener and continued to study, teach, write and play music. In 1963 he and his family moved to Tucson, Arizona where he worked as an Accountant for Pima County. He retired in 1974 and moved to Guadalajara, Mexico where he taught music and performed under arts grants to increase the appreciation for jazz in Mexico. He returned to the U.S. in 1979 and lived and performed at various times until his death, in San Francisco, Honolulu and Tucson. He is survived by his children, daughters, Pamela Garcia and Sidney Eng of Tucson, Arizona, Stephanie Daniel of Santa Fe, New Mexico, Diana Cunningham of Oakland, CA and Cheryl Ward of San Francisco, CA; sons, Charles Hashim of San Pablo, CA and Hashim Mustapha of Green Valley, Arizona, as well as seven grandchildren and three great-grandchildren. Mr. Hashim was preceded in death by his wife, Helene R. Hashim. Memorial Services will be held at South Congregation of Jehovah’s Witnesses located at 25 E. District Street, Tucson, AZ. In lieu of flowers, the family suggests donations to the Mustapha Hashim Music Scholarship Fund in care of 1541 S. Desert Crest Drive, Tucson, AZ 85713.

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    #11366815  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 3,976

    Hier habe ich noch was gefunden zu Kirt Bradford. Jazz in Hawaii 1935-1941 beginnt auf Seite 89, Storyville N° 129.

     

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    #11366839  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    Cool! ich hab auch noch zwei Fussnoten hier im California Eagle von 1933 taucht der junge Kirtland ziemlich viel auf, meist in der Tratschspalte (er hat sich einen grauen Mantel gekauft), aber einmal auch im Zusammenhang mit Musik:

    Look out here comes a Duchess at 1018 E. 54th street the charming Miss Elsie Rakestraw was hostess to the Grand Duchess club last Sunday evening. Everything was in order when the guests for the night, the popular Harlem Dukes came on the spot. They included Walter Williams, prominent leader of the band, Raymond Tate, Oscar Bradley, the sensational drummer, David Booker, Johnie Miller, Kirtland Bradford and Charlie Evans. Other guests were Henry Graves, Ralph Hunt, Herbie Alberga, Bill Brown and Grover Woods. Delicious fruit salad and cheese wafers were passed during the evening.

    talentierte Freunde hatte der 20jaehrige Kirtland – und er war offensichtlich bereits in Los Angeles, Adresse ist wieder im bekannten Bereich, „Historic South Central“… ah ja, und die erste Frau hiess wohl Marie Porter und blieb 1940 in Hawaii aber das ist nicht ganz gesichert.

    Das andere ist Irene Jessie Karr geboren am 6. Juni in Gunnison Colorado. Vermutlich die Mutter oder die Tante – mir ist noch immer unklar wieso ploetzlich zwei Kinder Namens Bradford in diesem Haushalt auftauchen, eins davon auch noch mit ziemlich kuriosem Vornamen. Irene und einige ihrer Schwestern aus Gunnison Colorado (Edna, Beatrice, Ora, Eva) wohnten in der gleichen Strasse, California Street in San Diego, so kriegt man sie ganz gut verfolgt auch wenn mal wer heiratet. (Kirtlands Schwester Helen scheint in den 20ern sehr jung gestorben zu sein.) Karr (oder Carr) war der Maedchenname, Irene hiess evtl zwischendurch Ward und gegen Ende in jedem Fall Wilkerson und lebte in Tucson, sie starb 1972. Das lustige ist, dass sie scheinbar ihr Leben lang am Geburtsjahr herumbastelte, im 1900er Zensus steht noch 1894, das haben wohl die Eltern ausgefuellt. Vereinzelt gibt es Geburtsjahre bis 1910, immer schoen am 6. Juni, auf dem Grabstein steht 1905.

    Und ein letzter Fund, von hier, Hochschulzeitung des San Diego City College 1962:

    The City College band is made up of some extraordinary musicians. Lead alto saxaphone player Mustapha Hashim, or „Curt“ as he is called in the band, was rated over top Duke Ellington alto-sax man Johnny Hodges in the 1945 Downbeat Magazine poll. Hodges is now ranked as the top professional jazz musician at that spot. Feature Top Soloists Joining Hashim in the reed section are Herman Riley on the tenor sax and Benny Hollman on the baritone, as well as Jim McAdams, Angel Martinez and Arnold Bradley. The brass section features soloists Ed Willardson and Dwight Stone, as well as lead trumpet Duane Van Stelle, Joe Luna and Ken Brock. In the rhythm section are pianist Maurice Stewart, guitarist Jim Berrington, bass player Nat Fuget and drummer Carlos Vasquez. Pooling their talents, these top campus musicians have put out a listenable and enjoyable album.

    Herman Riley hat danach ja noch richtig Karriere gemacht.

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    #11366859  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    thelonicaHier habe ich noch was gefunden zu Kirt Bradford. Jazz in Hawaii 1935-1941 beginnt auf Seite 89, Storyville N° 129.

    nochmal: sehr sehr cool, auch mit den ganzen Bildern hinten…

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    #11366877  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 3,976

    Also wir haben jetzt sehr viele Informationen gesammelt, ausgehend von dem Foto im Rhumboogie. Ich sehe auch, dass in dem Hawaii Bericht Buddy Banks auf Seite 95 auftaucht (Foto wurde allerdings in Utah gemacht). Da bekommen wir nicht nur ungefähr die Quellen für Bildmaterial, auch Hinweise über Verbindungen, Stationen und vielleicht Entwicklungen. Es wäre möglich, dass Bradford schon auf Hawaii für die Cee Pee Johnson angeheuert wurde. Das führt natürlich nicht direkt zu Chuck Thompson,  jedoch werden die ganzen Hintergründe etwas klarer. Abgesehen davon finde ich diese Aufnahmen mit Joe Thomas und Kirt Bradford ziemlich gut.

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    #11367235  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    thelonicaAlso wir haben jetzt sehr viele Informationen gesammelt, ausgehend von dem Foto im Rhumboogie. Ich sehe auch, dass in dem Hawaii Bericht Buddy Banks auf Seite 95 auftaucht (Foto wurde allerdings in Utah gemacht). Da bekommen wir nicht nur ungefähr die Quellen für Bildmaterial, auch Hinweise über Verbindungen, Stationen und vielleicht Entwicklungen. Es wäre möglich, dass Bradford schon auf Hawaii für die Cee Pee Johnson angeheuert wurde. Das führt natürlich nicht direkt zu Chuck Thompson, jedoch werden die ganzen Hintergründe etwas klarer. Abgesehen davon finde ich diese Aufnahmen mit Joe Thomas und Kirt Bradford ziemlich gut.

    genau, man kann jetzt streiten wieviel diese Recherchen zu Kirt Bradford mit dem eigentlichen Thema zu tun haben… aber es hilft, die Zusammenhaenge zu begreifen, diese Lebenslaeufe zu verstehen, die verschiedenen Orte, Informationsquellen zu entdecken… Bradford war jetzt die Generation vor dem Bebop, einiges ist gleich, zB Jobs wie Happy Johnson und Cee Pee Johnsons (no relation), die Migration der Familien nach Kalifornien oder das Hin- und Herziehen im Westen der USA… anderes ist dagegen total anders… und ich finds ja auch allein schon interessant ueber drei Zensuswellen 1920, 1930, 1940 zu sehen, wie die Mexikaner in eine Strasse kommen, die Italiener verschwinden, all das … und wie du sagst: die Musik ist prima, find das auch eine schoene Session

    was Bradfords Beginn bei Cee Pee Johnson betrifft, ist es auf jeden Fall so, dass einige Verbindungen bestanden: Kirtland war mit Dudley Brooks, Johnsons Pianisten, in China gewesen, hatte noch in Hawaii wohl mit Dudleys Bruder Alford gespielt (heisst im Artikel Alfred)… dann gab es die Verbindung ueber Monk McFay und Buddy Banks… und schliesslich kannte Kirtland ja auch noch Raymond Tate von den Harlem Dukes… da muss es sehr natuerlich gewesen sein, dass er den Job uebernahm… in Peter Vacher Buch steht noch einiges mehr zu Andrew Blakeney, Monk McFay und ihrer Zeit in Hawaii…

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    #11367371  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Hab gerade rasch in die Liner Notes der Chrono-CD geguckt, da steht leider wie erwartet (eine Seite Text, ca. das letzte Fünftel bis Drittel davon über die jeweilige CD) gar nichts zu Bradford bzw. überhaupt zu Solisten.

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