Androgynität und Homosexualität im Pop der 80s und heute

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  • #7513305  | PERMALINK

    gefaehrlichebohnen

    Registriert seit: 09.06.2009

    Beiträge: 3,481

    Some Velvet MorningNein, Billy Mackenzie ist ein gutes Beispiel. Ich meine aber schon, dass viele, schwule Sänger der 80s so eine gewisse Art des Singens inne hatten, wo man raushört, dass der Sänger wahrscheinlich nicht heterosexuell ist. Da kann man auch danebenliegen, aber beispielsweise bei Marc Amond.

    Was denkt ihr dem zum Verschwinden der Schwulen aus dem Popbuisness, hin zur House Szene und dann in die Modewelt. Ein SVM Hirngespinst oder vorstellbar? Welche großen Popsänger sind denn aktuell schwul und in den Charts?

    Manche kokettieren damit und sind es nicht mal [wie David Bowie]. Oder bi oder beides. Es ist eben eine spielerische Mode, eigentlich ist egal, ob eine/einer lesbisch/schwul ist oder nicht, es sei denn er lebt es in seiner Kunst aus wie Antony oder Beth Ditto.

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      #7513307  | PERMALINK

      some-velvet-morning

      Registriert seit: 21.01.2008

      Beiträge: 5,119

      MistadobalinaDu meinst, ob jemand schwul ist, hört man an der Stimme? Nicht dein Ernst, oder?

      Nicht, ob er schwul ist, aber dieser androgyne/schwule Gesangsstil exisiert für mich schon. Manche Hörer hassen ihn, andere Hörer mögen ihn. Ich denke, du weisst, was ich meine. Aktuell würde ich an Antony And The Johnsons oder The Irrepressibles denken. Da mag man den Gesang oder eben nicht. Es ist aber für mich schon eine bestimmte Art des Singens. Die männliche Stimme klingt sehr feminin bei Gesang.

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      #7513309  | PERMALINK

      some-velvet-morning

      Registriert seit: 21.01.2008

      Beiträge: 5,119

      GefährlicheBohnenManche kokettieren damit und sind es nicht mal [wie David Bowie]. Oder bi oder beides. Es ist eben eine spielerische Mode, eigentlich ist egal, ob eine/einer lesbisch/schwul ist oder nicht, es sei denn er lebt es in seiner Kunst aus wie Antony oder Beth Ditto.

      Natürlich und ich habe wie gesagt eher ein Faible für diese Art des Gesangs. Mir ist es auch egal, ob der Sänger schwul ist. Ich vermisse nur ein wenig diese Art des Singens in der heutigen Popwelt. Vor allem in den Charts. Antony oder Shearwater sind da willkommene Ausnahmen. Seit den Noughties gibt es immer Nischen für jeden Musikgeschmack, aber mir es ja jetzt erstmal um das Verschwinden des schwulen Pop aus den Charts und da liege ich doch nicht so falsch.

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      #7513311  | PERMALINK

      gefaehrlichebohnen

      Registriert seit: 09.06.2009

      Beiträge: 3,481

      Some Velvet MorningNatürlich und ich habe wie gesagt eher ein Faible für diese Art des Gesangs. Mir ist es auch egal, ob der Sänger schwul ist. Ich vermisse nur ein wenig diese Art des Singens in der heutigen Popwelt. Vor allem in den Charts. Antony oder Shearwater sind da willkommene Ausnahmen. Seit den Noughties gibt es immer Nischen für jeden Musikgeschmack, aber mir es ja jetzt erstmal um das Verschwinden des schwulen Pop aus den Charts und da liege ich doch nicht so falsch.

      Ich hoffe, es ist nicht zu abwegig, wenn ich hier Manga-Bill von Tokio Hotel als Gegenbeispiel anführe: Offenbar nicht schwul und in den Charts. Er kokkettiert doch auch gewaltig mit seiner Androgynität. Und er hat Erfolg.

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      #7513313  | PERMALINK

      malibu

      Registriert seit: 12.12.2005

      Beiträge: 3,280

      GefährlicheBohnenIch hoffe, es ist nicht zu abwegig, wenn ich hier Manga-Bill von Tokio Hotel als Gegenbeispiel anführe: Offenbar nicht schwul und in den Charts. Er kokkettiert doch auch gewaltig mit seiner Androgynität. Und er hat Erfolg.

      Eigentlich ist die ganze Visual Kei Szene sehr androgyn. Und die Indie-Schlackse wirken auf mich auch nicht besonders machomäßig.

      Mir ist die Fragestellung noch zu ungenau. Geht es um Gesangsstil, um Ästhetik, um offen bekennende Schwule (ging die Outing-Welle nicht erst Mitte der 80er los?) oder um androgynen Pop der 80er vs. männlichen Rock/Hip Hop der 90er?

      --

      #7513315  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Was hat denn die persönliche sexuelle Präferenz mit dem Musikgeschmack zu tun?

      --

      #7513317  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Harry RagWas hat denn die persönliche sexuelle Präferenz mit dem Musikgeschmack zu tun?

      ich glaube es geht darum: wenn du schwul wärest, dann würdest du schwule Klamotten tragen und schwul singen – oder so ähnlich…

      --

      #7513319  | PERMALINK

      bloodandwater

      Registriert seit: 05.01.2009

      Beiträge: 428

      Some Velvet Morningund um weitere Missverständnisse auszuschließen, weil ich mich so für „schwulen“ Pop begeistere: Nein, ich persönlich bin nicht schwul.

      Ich wüsste nicht, warum das bei der Diskussion von Bedeutung sein sollte.

      Some Velvet MorningGut, an Kurt habe ich auch gedacht. Aber ein Unterschied zu den 80s Sängern gibt es bei beiden Beispielen: Sie waren nicht schwul. Das hört man ihren Stimmen auch an.

      Herrjeh, SVM, überdenk das bitte noch einmal.

      Some Velvet MorningVielleicht ist es nur eine weitere SVM Theorie, aber dieses Abwandern in die House Szene war im Popbereich schon festzustellen. House war die Musik der schwulen Szene, sie feierte sich selbst und wanderte ab vom Pop Buisness in die Houseclubs und zunehmend forcierter in die Modebranche.

      Abgesehen davon, dass der Dance Floor zunächst sicher auch eine Art Safer Space (auch) für Homosexuelle war, ist es doch stark vereinfacht und geradezu die falsche Richtung, Disco und House als schwules Kulturgut zusammenzufassen. Der von Dir immer wieder erwähnte Gesang und die Ästhetik waren doch oft gerade das nicht: Zurschaustellen der eigenen Homosexualität oder gar der „Versuch, schwul auszusehen“, wie Du es formuliertest. Eher ein Aufsprengen der herrschenden Geschlechter- und Sexualitätsbilder („männliche/s kontra weibliche/s oder etwa heterosexuelle/s kontra homosexuelle/s Stimmen, Kleiden, Auftreten), ganz gleich, zu wem man sich selbst hingezogen fühlte. Die Frage sollte sich gar nicht mehr stellen.

      Some Velvet MorningHeutzutage bei DSDS: Je trendiger gekleidet, geschickter im Tanzvermögen und anbiedernd an vermeintliche Größen (Dieter Bohlen), desto mehr Chancen auf Erfolg. Mit Musik, kompositorischen Qualitäten etc. hat das wenig zu tun.

      Das von Dir bezeichnete Phänomen des „schwulen Pops“ aber auch nicht…

      Vielleicht drückst Du Dich auch nur etwas missverständlich aus.

      --

      Ain't never been cool.
      #7513321  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Some Velvet MorningWas denkt ihr dem zum Verschwinden der Schwulen aus dem Popbuisness, hin zur House Szene und dann in die Modewelt. Ein SVM Hirngespinst oder vorstellbar? Welche großen Popsänger sind denn aktuell schwul und in den Charts?

      Das klingt alles ziemlich naiv. Wer (ausser dir) sagt denn, dass die Homosexuellen aus dem „Popbusiness“ (dir scheint nicht klar zu sein, dass dieser Begriff sich nicht nur auf „Popsänger“ bezieht) verschwunden sind? Glaubst du ernsthaft, dass jeder homosexuelle Sänger die Notwendigkeit sieht, seine sexuelle Orientierung in die Öffentlichkeit zu tragen, oder damit zu kokettieren?

      --

      #7513323  | PERMALINK

      satiee

      Registriert seit: 09.07.2006

      Beiträge: 2,515

      Höchst ‚attraktiv‘ behalte ich die Koketterie mit dem androgynen Ouevre in Erinnerung, als ab ca. 1974 Roxy Music / Sparks / M Bolan nebst D. Bowie
      unsere ’studentischen Sektfrühstücke‘ glänzend aufmischten. Wir, ob Männlein oder Weiblein, den RAF-Drall vollends satt, schminkten und kleideten uns gegenseitig aus so noch nie gewagtem Narzismus und ‚jointen‘ jenseits von überfällig gewordenen Hippiegelüsten….liebten, masturbierten und litten end – und schamlos :
      „Nein, das ist nicht das Ende der Welt,
      gestrandet an Leben und Kunst,
      und das Spiel wird weitergeh’n…
      wie man weiss,
      noch viele schönste Wiedersehn“ / so ROXY auf ‚Deutsch‘:liebe:

      (Ach ihr , die ihr die Zeit noch nicht geboren…ihr könnt sie nicht nachholen .:-)) )

      --

      #7513325  | PERMALINK

      gefaehrlichebohnen

      Registriert seit: 09.06.2009

      Beiträge: 3,481

      SatieeHöchst ‚attraktiv‘ behalte ich die Koketterie mit dem androgynen Ouevre in Erinnerung, als ab ca. 1974 Roxy Music / Sparks / M Bolan nebst D. Bowie
      unsere ’studentischen Sektfrühstücke‘ glänzend aufmischten. Wir, ob Männlein oder Weiblein, den RAF-Drall vollends satt, schminkten und kleideten uns gegenseitig aus so noch nie gewagtem Narzismus und ‚jointen‘ jenseits von überfällig gewordenen Hippiegelüsten….liebten, masturbierten und litten end – und schamlos :
      „Nein, das ist nicht das Ende der Welt,
      gestrandet an Leben und Kunst,
      und das Spiel wird weitergeh’n…
      wie man weiss,
      noch viele schönste Wiedersehn“ / so ROXY auf ‚Deutsch‘:liebe:

      (Ach ihr , die ihr die Zeit noch nicht geboren…ihr könnt sie nicht nachholen .:-)) )

      Das gab es auch in abgemilderter Form Ende der 80er in Studentenkreisen, vor allem bei Theaterwissenschaftlern. Die Jungs trugen gern Kajalstift.
      Was war ich enttäuscht, das ausgerechnet der Streikanführer (auch Theaterwissenschaftler – der Bestaussehendste) schwul war.

      Sehr schönes Statement, Satiee.

      --

      #7513327  | PERMALINK

      satiee

      Registriert seit: 09.07.2006

      Beiträge: 2,515

      GefährlicheBohnenDas gab es auch in abgemilderter Form Ende der 80er in Studentenkreisen, vor allem bei Theaterwissenschaftlern. Die Jungs trugen gern Kajalstift.
      Was war ich enttäuscht, das ausgerechnet der Streikanführer (auch Theaterwissenschaftler – der Bestaussehendste) schwul war.

      Sehr schönes Statement, Satiee.

      Stimmt mich fast ähnlich ;-) , weil guter Studenten-Job am Kieler Stadttheater war; ob schwul oder nicht, war nur scheinbar völlig wurscht….ob geschminkt oder nicht ebenso….das war noch das wunderbare Durcheinander….

      --

      #7513329  | PERMALINK

      gefaehrlichebohnen

      Registriert seit: 09.06.2009

      Beiträge: 3,481

      SatieeStimmt mich fast ähnlich ;-) , weil guter Studenten-Job am Kieler Stadttheater war; ob schwul oder nicht, war nur scheinbar völlig wurscht….ob geschminkt oder nicht ebenso….das war noch das wunderbare Durcheinander….

      Deswegen gefällt mir das auch so gut, wenn die Jungs das auch heute nicht als unmännlich ansehen und sich entsprechend zurechtbretzeln. Ob Manga, Emo oder sonst noch was. Wem es gefällt und sich damit wohlfühlt … Ich glaube, das Männerbild hat sich sehr gewandelt.

      --

      #7513331  | PERMALINK

      satiee

      Registriert seit: 09.07.2006

      Beiträge: 2,515

      GefährlicheBohnenDeswegen gefällt mir das auch so gut, wenn die Jungs das auch heute nicht als unmännlich ansehen und sich entsprechend zurechtbretzeln. Ob Manga, Emo oder sonst noch was. Wem es gefällt und sich damit wohlfühlt … Ich glaube, das Männerbild hat sich sehr gewandelt.

      hoffe dito ,daß es ~ so geworden~ :liebe_2: ist ….shalalala….;-)

      --

      #7513333  | PERMALINK

      some-velvet-morning

      Registriert seit: 21.01.2008

      Beiträge: 5,119

      MalibuEigentlich ist die ganze Visual Kei Szene sehr androgyn. Und die Indie-Schlackse wirken auf mich auch nicht besonders machomäßig.

      Mir ist die Fragestellung noch zu ungenau. Geht es um Gesangsstil, um Ästhetik, um offen bekennende Schwule (ging die Outing-Welle nicht erst Mitte der 80er los?) oder um androgynen Pop der 80er vs. männlichen Rock/Hip Hop der 90er?

      Ich habe hier mehrere Themenblöcke sozusagen in die Runde geworfen. Mir geht es vornehmlich um den Gesangsstil und die Art von Pop der 80er. Es wäre diesbezüglich interessant, wenn ein 80s Anhänger sich mal dazu äußert, der vielleicht versteht, was ich meine (vielleicht Herr Rossi?).
      Ein Outing wird heutzutage wahrscheinlich leichter sein als damals. Wenn man sich überlegt, wie lange George Michael noch mit Videos wie „I want your sex“ sein Schwulsein zu kaschieren versucht hat. Das wäre heute wohl nicht mehr nötig. Mir geht es um den Gesang und die Ästhetik beispielsweise von Soft Cell. Marc Almond kam wirklich schon ziemlich schwul rüber als Frontmann und ich finde die Videos selbst in unseren pseudo-toleranten Zeiten ziemlich extrem. Er hat Einem seine Homosexualität so richtig hingeworfen. Das hatte was ziemlich Radikales und sollte wohl auch produzieren. Ich denke nicht, dass diverse Videos so heute noch gedreht werden würden.
      Was pseudo androgyne „Indie“ Kids anbelangt- darum geht es mir nicht. Bleiben wir meinetwegen beim Thema Homosexualität, aber es geht mir auch um Eure Gedanken zum Thema.

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