Alice Coltrane

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    vorgarten

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    alice & john, pt.1 (1964-66)

    I really was quite conventional. I wasn’t innovative or exploratory. I saw music as conforming to the basic chord progressions that were being played by so many musicians around the country … I do not dislike it [the old style] but I prefer avant-garde music because it isn’t as restrictive … If you’re set in this 12-bar pattern, you don’t change from that; you stay within that confinement. For people with limited ability, maybe it’s a safety measure to play in that context. But for innovative people, that’s quite limiting.

    (alice coltrane in einem interview 1982)

    im januar 1962 geht alice mcleod zum ersten mal in detroit zu einem auftritt von john coltrane. das erste persönliche aufeinanderstreffen ergibt sich ein jahr später, backstage im musker*innenraum des birdland, als das terry-gibbs-quartett im sommer 1963 für das john-coltrane-quartett eröffnet. eine showband, die folkloristische themen in boppige swingnummern verpackt, trifft auf eine suchende formation, die gerade dabei ist, die mainstream gewordenen modalen formeln explorativ zu erweitern. danach ist alice mit gibbs auf tour und john kommt immer wieder vorbei – diesmal ist er der gast im publikum und hört ihr zu. im juli 1964 kündigt alice überraschend vor einem london-gig des gibbs-quartetts und reist mit john nach schweden. die heirat erfolgt 1965 im mexikanischen juarez. alices tochter michelle (miki), deren vater kenny hagood ist, lebt mit ihnen zusammen.

    während sich john coltranes musik in kurzer zeit dramatisch verändert (während ihrer noch jungen beziehung entstehen u.a. die aufnahmen zu A LOVE SUPREME, ASCENSION, OM, KULU SE MAMA und MEDITATIONS), ist alice hausfrau und mutter. john jr. wird am 8. august 1964 geboren, ravi am 6. august 1965, miki ist anfang 1965 gerade mal 4 jahre alt. alice beschreibt ihren ehemann als unterstützend und als häuslichen familienmenschen, so lange er nicht auf tour ist. beide interessieren sich für nicht-westliche religionen und philosphien und beginnen eine tägliche mediationspraxis.

    die ersten gemeinsamen aufnahmen erfolgen erst im februar 1966. darauf wird zum ersten mal hörbar, wie dramatisch sich alices spiel stilistisch verändert hat. die detroiter bebop-pianistin mit erfahrungen im religiös verankerten ekstatischen spiel und einer deutlichen affinität zur bluesbasierten pentatonischen musiksprache hat das alles in das freie, orgelpunktbasierte und damals durchaus umstrittene spiel ihres ehemanns integriert, bewegt sich plötzlich jenseits von taktvorgaben und harmonischen fixierungen, baut dissonanzen in ihr spiel ein und nutzt das gesamte tonspektrum ihres instruments. wobei zu diesem zeitpunkt noch nicht die rede davon ist, dass sie als pianistin fest in der band ihres mannes einsteigt. das passiert erst vor dem engagement im village vanguard ende mai. es folgen die auftritte in newport und die japan-tournee (beides im juli), im november dann der kürzlich aufgetauchte auftritt an der temple university in philadelphia.

    in der ersten session entstehen vier stücke, die alice später nach johns tod auf zwei alben verteilen wird, COSMIC MUSIC und INFINITY, wobei „leo“ und „peace on earth“ auf letzterem mit overdubs drastisch verändert wurden (vor allem, was das originale klavierspiel von alice angeht). „manifestation“ und „reverend king“ von COSMIC MUSIC dokumentieren das neue quartett (bzw. mit percussionisten appleton in diesem fall ein quintett) in reinform.

    über alices solo auf dem opener habe ich drüben im john-thread geschrieben:

    am 2. februar 1966 nimmt das coltrane sextett (coltrane-coltrane-sanders-garrison-ali-appleton) in san francisco dieses stück auf, das später, mit einem „ugly edit“ auf COSMIC MUSIC landen wird (und wahrscheinlich nur ein ausschnitt aus einer langen improvisation über „leo“ ist).

    mich interessiert das gerade, weil es die erste aufnahme von alice coltrane in der band ihres mannes ist – sie ist nach ihm und sanders (auf einer piccoloflöte) ab 5’02 mit einem etwa zweieinhalbminütigem solo zu hören, das ich sehr interessant finde. meine alice-rezeption ist natürlich von einer großen sympathie gefärbt, auch wenn ich behaupten würde, dass mein bild von ihr schon etwas komplexer ist als das der später harfespielenden spiritual-jazz-ikone, die in der band ihres mannes noch recht funktional eingesetzt wurde, jedenfalls beschäftigen sich die wenigsten kommentare, die man über ihr spiel bei john so lesen kann, überhaupt mit dem, was sie da eigentlich macht. speziell über dieses solo ist kaum etwas zu lesen (in den besprechungen von COSMIC MUSIC z.b.), gypsy beschreibt es in seinem chronologischen coltrane-überblick als „eher ereignisarm“.

    tatsächlich höre ich gleich mehrere ereignisse darin, vom ereignis einer neuen stimme in dieser band abgesehen. nachdem ich ihre begleitung bis zum solobeginn kaum wahrgenommen habe (sie ist im mix nicht sehr präsent, macht aber auch keine wesentlichen angebote an die anderen solisten), ändert sich ab 5’02 sofort der charakter des stücks. schon am ende von sanders‘ solo, das komplett alle angebote seiner mitmusiker*innen ignoriert, bereitet sie das vor: ein eher hymnisch angelegtes zwei-akkord-schema, das wie eine kleine hommage an tyner wirkt, das mit dem soloeinstieg an die oberfläche drängt und das sie nach ein paar interessanten variation zunehmend in die abstraktion und mehrdeutigkeit überführt. was ganz großartig dabei ist, ist, wie garrison diese bewegung aufgreift, unfassbar schnell und flexibel. die später charismatischen eindunkelnden ambivalenzen in alices rechte-hand-läufen entwickeln sich hier zögerlich (nicht als masche oder rezept), dazwischen schlägt sie motivisch immer wieder eine zweiton-figur vor, die sie mit der linken hand rhythmisch konturiert und damit die virtuosen abwärtslinien rahmt. ihr zugang ist also sowohl rhythmisch wie harmonisch wie auch motivisch, was vielleicht weniger durchdacht als vielmehr suchend erscheint, aber dennoch eine menge unternimmt in zweieinhalb minuten. das ist alles nicht sonderlich spektakulär, aber wirkt auf mich wie eine kleine erzählung über den charakterwechsel der coltrane-musik selbst, der von der swingenden, hymnischen beseeltheit der tyner/jones-begleitung in etwas sehr viel unbestimmteres, voraussetzungsloseres führt.

    tatsächlich hebt auch franya berkman dieses solo in ihrer alice-coltrane-studie prominent hervor:

    Her preference for perfect fourths in the left hand and the related pentatonic vocabulary in the right is unquestionably the inheritance of McCoy Tyner, who established the practice of using quartal harmonies in Coltrane’s Classic Quintet. But Alice uses these fourth structures in a personal, mercurial manner; her constantly shifting left hand adds tremendous contrapuntal interest to her solos. This unpredictable quality distinguishes her playing from that of Tyner, who usually interjects rhythms in more regular time intervals.

    die rhythmische verunklarung und re-etablierung bestimme ihr spiel. genauso, was auf den langen live-improvisationen zu hören ist, funktioniert ihr spiel mit dem thematischen material, zu dessen modalen angeboten sie immer wieder zurückkehrt, um dann erneut zu anderen orgelpunkten zu wechseln oder überhaupt kein harmonisches zentrum mehr zu installieren. spätestens in den japan-aufnahmen wird deutlich, wie sich garrison und ali sich darauf einstellen, indem sie jedesmal in ihrer rückkehr zum ausgangspunkt den druck herausnehmen und leiser werden, um ihre nächste exkursion wieder zu eigenen variationen zu nutzen (ganz ähnlich funktioniert das spiel von sanders in diesen aufnahmen, nachdem er im vanguard noch zum spiel john coltranes schroffe antithesen aufbaut, die das originalmaterial der themen und kompositionen wesentlich ignorieren).

    das konzept des john-coltrane-quartetts ist live ziemlich eindeutig: die hymnischen originale („afro blue“, „my favorite things“, die balladesken „peace on earth“, „crescent“, „welcome“, „naima“, das brutalistische kürzelthema von „leo“) sind ankerpunkte für bis zu 20 minuten langen soli, in die die musiker quasi alles hineinlegen können, was sie zu sagen haben. alice löst diese aufgabe zumeist in schwindlig machenden rasanten läufen der rechten hand, die von unvorhersehbaren akkorden der linken punktiert werden, in bewegungen, die zirkulär auf das thema zurückkommen, sich insgesamt aber nicht dramatisch steigern. ein sehr schönes beispiel ist das zweite „peace on earth“ aus japan, in dem diese bewegung durchgängig spannend bleibt – in anderen soli mäandern ihre ausflüge weniger abwechslungsreich, was aber sanders und john (selten!) phasenweise genauso passiert, da niemand mehr das konzept der konsistenz verfolgt.

    wie man musikalische entwicklung, tatsächliche praxis, den politischen zeitbezug und die spirituelle orientierung des coltrane-ehepaars zusammendenken kann, hat berkman ziemlich schlüssig vorgeschlagen. die soziale mobilität der 1960er, die eine neue kultur der individuellen suche initiiert, die ablehnung der kolonialsystemstabilisierenden christlichen institutionen, die im zuge der unabhängigkeitsbewegungen infrage gestellt werden, die suche nach alternativen religiösen angeboten – verzahnt in der jazzentwicklung der individualistischen suche nach der eigenen stimme, der authentizität des ausdrucks, und der offenheit von modalen strukturen für außereuropäische klangfarben und stimmungen (s. coltrane ab 1961, „india“ usw.). john coltrane partizipiert an diesen entwicklungen spätestens seit A LOVE SUPREME in der guru-rolle, zunächst in form einer aktualisierung christlicher spiritualität, dann einer alternativen suche (sowohl richtung indien – musikalisch: ravi shankar – als auch nach westafrika – musikalisch: babatunje otatunji), als vertreter von etwas, das lewis porter mal „universal religion“ genannt hat; bei ihm spezifisch eine verbindung von zen, zoroastrianismus, den lehren von yogananda und krishnamurti und täglicher meditationspraxis, das alles von alice adaptiert, bevor sie zusammen sich musikalisch weiterentwickeln:

    Mantra-like melodies, static harmonies, pentatonic improvisations, dynamic ensemble interactions, and increasing freedom from metric constraints came to signify both a religious attitude and a new ecstatic spiritual practice in its own right.

    (Berkman)

    für das bandkonzept und die einzelnen musiker hieß das:

    First, music making is based on personal spiritual expression, and the artist should be fully committed to expressing an authentic self as a musician. Second, music making should be universal, erasing aesthetic boundaries and proscriptions about style. And third, such musical universality requires branching out: it is inclusive, pluralistic, and multicultural.

    (ebd.)

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    #10509717  | PERMALINK

    vorgarten

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    nachtrag – aufnahmen von 1966

    session 2.2.1966 (coltrane-sanders-coltrane-garrison-ali-appleton)

    „manifestation“ und „reverend king“ auf COSMIC MUSIC von alice coltrane 1968 herausgebracht, mit zwei stücken aus einer alice-session vom januar 1968. wiederveröffentlicht von impulse mit diesem cover:

    zwei weitere stücke („peace on earth“, „leo“) von der 1966-session landen mit overdubs hierauf (1972 veröffentlicht):

    session 21.4. 1966 (coltrane-sanders-coltrane-garrison-ali)

    4 stücke, unveröffentlicht, wahrscheinlich verloren.

    28.4., 2 weitere stücke, gleiche besetzung, unveröffentlicht, verloren.

    28.5.1966, live im village vanguard, coltrane-sanders-coltrane-garrison-ali-rahim, im mai von impulse veröffentlicht (chronologisch also die erste veröffentlichung der neuen band)

    „naima“ und „my favorite things“, 2 fantastische soli von sanders, ein langes unbegleitetes solo von garrison, alice coltrane soliert nicht.

    2.7. 1966, newport jazz festival, coltrane-sanders-coltrane-garrison-ali, privataufnahme, unveröffentlicht

    „my favorite things“ mit einem frenetischen sanders-einstieg, einem komplexen langen solo von alice, aus dem john quasi emporsteigt, „welcome“ als tour de force des leaders, dann das aufgekratzte „leo“ mit einem vergleichsweise kurzen solo von alice.

    es gibt auch ein bisschen bewegtbildmaterial, im original ohne ton, hier behelfsmäßig (falsch) angelegt, john quasi mit dem instrument verwachsen, garrison exstatisch, sanders am rand, alice sieht ein bisschen nach klavierlehrerin aus, angespannt, technisch. nachmittagslicht, spärlich besetzte zuschauerreihen, ein großes fragezeichen.

    während der japan tour (8.-24.7.1966) werden zwei konzerte in tokio (am 11.7. in der sankei hall, am 22.7. in der kosei-nenkin hall) vom japanischen rundfunk aufgezeichnet und später von alice auf 2 doppelalben (das cover oben stammt vom ersten) herausgebracht. das gesamte material bekommt man u.a. auf dieser 4-cd-box:

    einen überblick über die tour findet man hier von @gypsy-tail-wind und hier von katherine whatley.

    einen ausgewogeneren eindruck kann man von dieser band wohl nicht bekommen. die stücke sind zwischen 25 minuten und einer stunde lang, die soli bis zu 20 minuten, der sound ist mono, aber transparent, die musik bleibt sehr themengebunden, ist darin oft von großer schönheit, während die freien exkursionen unterschiedlich heftig ausfallen. sanders hat es weitgehend aufgegeben, sich krampfhaft von coltrane abzusetzen und arbeitet sich mit großer variabilität und tiefe am material ab, es gibt solistische karrierehöhepunkte sowohl von garrison („my favorite things“), als auch von ali („leo“) zu bewundern, john coltranes spiel ist eigentlich kaum zu beschreiben, in der tendenz aber deutlich tonaler als z.b. auf OM oder KULU SE MAMA oder auch der februar-session.

    auch alice bekommt natürlich viel solo-raum, in dem sie ihren zugang zur musik der band weiter verfeinert. das gelingt unterschiedlich spannend, ist aber mit dem spiel von tyner tatsächlich kaum mehr zu vergleichen, auch wenn sie in „my favorite things“ das walzer-gefühl beibehält (vielmehr immer wieder dahin zurückkehrt). tatsächlich erscheint sie mir im temple-university-auftritt noch eigenständiger und bei den sessions im folgejahr (ohne sanders) noch integraler in ihren beiträgen, wobei sie schon hier in „leo“, dem abstraktesten stück des japan-repertoires, am meisten überzeugt. masabumi kikuchi, der bei letzten konzert der tour in tokio anwesend war, hat betont, dass er speziell ihr spiel als „frisch“ und „gut klingend“ wahrgenommen hat.

    11.11.1966, live, mitten hall/ temple university, philadelphia, coltrane-sanders-coltrane-johnson-ali-knoblauch-joyner-u. ali-kenyatta-brown-dewitt

    2014 veröffentlicht, in einer soundqualität, die die soli gut abbildet, den gesamteindruck aber nur spekulativ erahnen lässt. da kommt sanders schon von seinen eigenen TAUHID-sessions (spielt hier aber die aggressivsten und selbstbewusstesten soli, die ich in der coltraneband von ihm kenne), coltrane hat hymnische gesangsszenen, zwei jugendliche altsaxofonisten bringen ein fast altmodisch wirkendes fire-playing ein, eine percussion-armada verdichtet die trance-ebene der musik, die sich rhythmisch noch weiter öffnen will, um die expressivität der soli einzurahmen (quasi als vorstudie zu den duetten von coltrane und ali). alice coltrane erscheint mir sehr gefestigt und cool in diesem kontext, sie hat sich gefunden und setzt noch mehr die athmosphäre, die ohnehin einen melancholischen sinn für schönheit und selbstvergessenheit verbreitet. geoff dyer sagt:

    I would question the assumption that there is something “spiritual” about this last phase of Trane’s musical journey. If it’s there I can’t hear it. What I do hear is the momentum of what he’d done before—and a situation he’d helped to create—carrying him towards a terminus, a brick wall, a dead-end or, in the cosmic scheme of things, some kind of interstellar void.

    richard brody kritisiert daran die patronisierende „trane“-vereinnahmung, die in ihrer erwartungshaltung zur enttäuschung führen muss. coltranes musik sei keine „befreiung von etwas“ gewesen, sondern eine „freiheit“, um etwas neues, anderes vorstellbar zu machen, aus einer selbstsicheren familiären sicherheit heraus. insofern seinen die gesangsmomente während des philadelphia-konzerts für ihn

    spontaneous and ingenuous expressions of rapturous joy. But they are gestures that would have had little place amid the prodigious musical strength of Coltrane’s classic quartet. On the other hand, they’re right at home in Coltrane’s open-ended quasi-hangout band, in the familial intimacy that gives rise to its vulnerable furies.

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    #10513041  | PERMALINK

    vorgarten

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    ein re-packaging von ETERNITY, RADHA-KRSNA NAMA SAKIRTANA und TRANSCENDENCE, ohne das abschließende live-album TRANSFIGURATION, erscheint am 7. september:

    Now, Real Gone Music, with the full cooperation of the Coltrane estate, is proud to present Spiritual Eternal—The Complete Warner Bros. Studio Recordings, a collection that offers all of Alice Coltrane’s groundbreaking studio sides for the label in one sumptuously annotated and packaged 2-CD set. Inside the 6-panel digipak is a beautiful booklet boasting notes by noted Coltrane scholar Ashley Kahn based on interviews with Coltrane producer Ed Michel and engineer Baker Bigsby, along with rare photos and the original (quite lengthy!) album credits. Produced by Real Gone’s own Gordon Anderson and acclaimed jazz reissue producer Zev Feldman—who helmed the widely hailed John Coltrane release, Offering—Live at Temple University—and featuring a fresh remastering by Mike Milchner, engineer on Real Gone’s recent Ornette Coleman release, Ornette at 12/Crisis, Spiritual Eternal—The Complete Warner Bros. Studio Recordings provides a new, immersive opportunity to assess and appreciate one of the most dazzling bodies of work to emerge from the ‘70s.

    von hier.

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    #10528857  | PERMALINK

    vorgarten

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    alice & john, pt. 2 (1967)

    knappe 4 monate bleiben john coltrane noch, bevor im mai 1967 die durch leberkrebs ausgelösten schmerzen ihm das weiterspielen für immer unmöglich machen. es wird viel darüber spekuliert, wann genau er ein bewusstsein seines nahen todes hatte – ob beispielsweise die kündigung der meisten für 1967 vereinbahrten live-touren und -auftritte und die vielen studio-sessions (mindestens 6) damit zu tun haben. keiner der männlichen coltrane-exegeten kommt dabei auf die idee, dass das auch damit zu tun gehabt haben könnte, dass alice am 19. märz den dritten gemeinsamen sohn oran zur welt bringt und man vielleicht mit seiner hochschwangeren oder noch stillenden pianistin nicht auf tournee gehen mag.

    knapp einen monat zuvor, am 15. februar, entsteht im quartett ohne sanders ein konvolut von einspielungen neuen materials, das erst 1995 von alice ans tageslicht und mit dem albumtitel „STELLAR REGIONS“ belegt wurde.

    8 stücke, 3 alternative takes, von auffälliger kürze: zwischen unter 3 bis knapp unter 9 minuten dauern die von alice mit kosmospirituellen titeln versehenen stücke, die einen erstaunlich durchdachten, konzisen und fast „klassischen“ eindruck machen. sie sind von zutiefst schönen themen geprägt, nach deren vorstellung john meist nur wenige takte improvisation braucht, um ihr großes potenzial deutlich zu machen oder direkt schon auszuloten. alices und jimmy garrisons begleitung ist in der themenvorstellung genau definiert (sehr toll z.b. die sich ausdehnenden klavierclusterwolken in „configuration“ und der gestrichene bass, der im wechsel zum pizzicato regelmäßig das solo ankündigt). rashied alis spiel ist dicht und frei, es reißt den saxofonisten mehrfach zu duetten aus der umlaufbahn der kompositionen – ein konzept, das sie eine woche später konsequent weiterverfolgen, z.t. auf grundlage des gleichen materials (das am 22.2. eingespielte „venus“ ist das am 15.2. eingespielte „stellar regions“). johns ton ist dunkel und klar, von großer schönheit und sicherheit.

    der musikalische dialog von john und alice hat ebenfalls eine neue qualität erreicht. sie sorgt mit garrison zusammen für dichte, wechselt in der begleitung von john zwischen unterstützung und eigenen bewegungen, die sie in ihren (wenigen) soli weiterverfolgt, die sich aus dem material stärker als vorher herausdrehen. ganz deutlich wird das z.b. auf dem kurzen alternative take von „tranesonic“, der ein schroffes kürzelthema vorstellt, dem ihr solo überhaupt erst einen sinn und eine athmosphäre gibt. ali nimmt währenddessen fahrt auf, während garrison harmonisch völlig frei agiert. beim einsatz von john geraten ali und garrison in ein konzeptionelles stottern, während alice cluster hineinwirft und dann in ihrer begleitung etwas völlig anders vorschlägt als in ihrem eigenen solo. johns konzises zurückfinden ins thema findet auf viel höherem energieniveau statt, endet schroff – und alice überlässt ihm dafür komplett das feld.

    noch nie wirkte die spätere coltrane-band so „zusammen“, so beweglich auf engstem raum. keine steigerungslogik, kein energiefetisch, kein soundplay, sondern ein verbundenes kurzes abdriften aus statisch schönem material. simon weil hat in diesem interessanten, aber etwas verschenktem text darüber spekuliert, ob der astronomisch-kosmologisch interessierte coltrane 1965 vom beweis der urknall-theorie durch die entdeckung der kosmischen hintergrundstrahlung durch penzias und wilson gehört habe – woraus er sich die spirituelle bewegung coltranes von der universalen schöpferidee (A LOVE SUPREME) über die idee der großen einheitskraft (MEDITATIONS, OM) zu einem neuen bewusstsein für den gemeinsamen urpsrung aller voneinander wegstrebenden teile des kosmos (in den 1967er sessions) erklärt. weswegen die letzten sessions also eher einen sich verbunden fühlenden, aus der dichte herausführenden individualismus vorführten als das geräusch- und drone-spiel der auftritte mit dem sound player sanders.

    dass coltrane am 22.2. mit rashied ali ins studio geht, um stücke mit planetennamen im duo einzuspielen, mag man durchaus damit erklären. (oder man kann darin eine aktualisierung seiner dialoge mit starken drummern wie philly joe jones und elvin jones hören).

    wiederum 5 tage später geht coltrane wieder mit dem quartett ins studio (möglicherweise ist noch marion brown dabei, der sich daran aber nie erinnern konnte). wie die beiden eigenspielten neuen stücke klangen, wissen wir nicht, die aufnahmen wurden von abc in den 1970ern in den müll geworfen.

    wieder nur knapp eine woche später, am 7.3., werden im quartett zwei äußerst interessante stücke eingespielt, die das „ausmisten“ überlebt haben.

    „ogunde“ hat ein hymnisches thema, das in zwei kurzen solo-erkundungen ausgelotet wird. alices begleitung wechselt dabei wieder komplett den charakter vom arpeggienhaften sonorismus um den grundton zu einem stakkatohaften punktieren der atemlangen linien des ehemanns. das stück passt in seiner konzisen, kurzen form sehr gut zur 15.februar-session, hat aber tatsächlich ein aus afrobrasilianischen folklorenkontexten geborgtes thema („ogunde varere“). wie viele candomblé-themen ist das musikalisches geheimwissen – so etwas darf nur in bestimmtem kultischen rahmen gespielt werden. es gibt allerdings eine populäre, vielmehr quasi-operettenhafte aufnahme davon:

    das zweite stück der session, „number one“, ist mindestens genauso interessant (es findet sich auf THE MASTERY OF JOHN COLTRANE/ VOL. III – JUPITER VARIATION). eine abstrakte, wenn auch thematisch gebundene, fast 12-minütige improvisation von john über einer freien triobegleitung, in der alice ziemlich individualistisch agiert. streckenweise spielt sie neben john solo, an anderer stelle begleitet sie gar nicht mehr. die band wirkt hier nochmal dichter als bisher, scheint am konzept der nach außen treibenden materie noch weiter arbeiten zu wollen.

    neben „ogunde“ und dem in der 15.februar-session eingspielten stück „offering“ werden zwei weitere stücke mit unbekanntem einspieldatum von john coltrane persönlich für sein letztes album EXPRESSION zusammengestellt. das lange „to be“, in dem pharoah sanders und coltrane auf flöten vor einem dunkel flirrendem klanggebilde zu hören sind (alice hat dabei ein schönes, etwas suchendes solo), schließlich mit „expression“ eins der wohl schönsten stücke der coltrane-diskografie überhaupt – mit dem ersten klaviersolo, das ich von alice je gehört und in das ich mich auf der stelle verliebt habe:

    auch hier ist wieder ein traumhaft schönes thema der startpunkt, das mit jeder kleinen entwicklung an intensität gewinnt. allein hier drängt coltranes ton schon nach außen, weniger expressiv als vielmehr potenzial andeutend. das solo von alice über dem nun gezupften bass von garrison und dem nicht mehr zu stoppenden, feinnervigen kybernetik von ali, hat die etablierte umschlag-dramaturgie: immer wieder kippt sie aus dem grundton des themas in etwas völlig anderes, ohne ihn vollends aufzugeben. sobald john einsteigt, bietet sie nacheinander verschiedene tonale zentren an, geht dabei aber immer eigenwilligere wege, die fast getrennt von der saxofonimprovisation verlaufen, bis sich beide um 8’00 wieder auf einer anderen umlaufbahn des themas wiederbegegnen. das thema zuckt fast in einzelnen atemzügen, john und rashied ali landen punktgenau an immer neuen orten, schließlich noch ein sonorer soloflug und ein letztes thematisches aufatmen, mit einer der schönsten coda-verzierungen, die ich im jazz kenne.

    nach einer ebenfalls auf den müll geworfenen aufnahmesession am 29.3. mit immerhin 6 neuen stücken, wird schließlich doch noch ein live-auftritt festgehalten, der am 23.4. in new york stattfindet. bernard drayton, ein freund von milford graves, wird von coltrane persönlich darum gebeten, er schafft den aufbau nicht rechtzeitig und nimmt auch nur das erste von zwei konzerten auf. sanders ist wieder dabei, außerdem ein oder zwei percussionisten (wenn man ali hier hört, könnte auch ein zweiter schlagzeuger dabei sein – oder ali leistet hier übermenschliches) – jedenfalls existiert seit 2001 ein album mit einer langen version von „ogunde“ und einer noch längeren von „my favorite things“ mit dem obligatorischen bass-intro von garrison, das hier 7 minuten einnimmt. die qualität ist grauenhaft, die bläser sind völlig übersteuert, das schlagzeug klingt wie eine kette von explosionen, alice macht entweder lange pausen oder sie wird nur in ihrem (tollen, eigenständigen) solo auf „ogunde“ hörbar.

    ich weiß nicht, ob ich jemals eine derartig intensive musik von einer unverstärkten jazzband gehört habe. ich weiß aber auch nicht, ob ich meinen ohren trauen kann, denn die aufnahme verzerrt unglaublich. es scheint mir aber nur folgerichtig, dass die technik hier an der musik scheitert. vergessen sind die konzisen miniaturen der studiosessions, hier dröhnt und kratzt und explodiert alles auf konstant unfassbarem energieniveau, wobei man nicht weiß, was einen ratloser macht: das outplay von sanders, der atemlos hinausgeschleuderte ideenreichtum des leaders oder das gefühlt sechshändig gespielte drumkit. man ist fassungslos darüber, dass hier ein todkranker spielt, und dass sie hiernach noch ein zweites konzert geben konnten. vielleicht hat aber nur die technik das alles so ins unmenschliche verzerrt, damit klar wird: das ist das letzte, was wir von john coltrane hören werden, eine letzte manifestation seiner stimme, seines sounds, seiner suche.

    am 17.5. ging coltrane noch einmal mit seinem quintett ins studio. das material überlebte nicht. am 17. juni starb coltrane. ein halbes jahr später spielt alice erstes material unter ihrem eigenen namen ein. auf ihrem debüt, A MONASTIC TRIO, u.a. mit garrison und ali, befinden sich heute bonustracks, u.a. „altruvista“, ein klavier-solo-stück, das wahrscheinlich auf john coltranes session vom 7.3. entstanden ist.

    komplettiert wird A MONASTIC TRIO durch stücke, auf denen alice erstmals harfe spielt. das instrument ist offensichtlich schon länger im besitz des ehepaars:

    eine der schönsten posthumen interaktionen von john und alice coltrane entsteht 1972, als alice das am 2.2. 1966 entstandene „peace on earth“ bearbeit. zum aufnahmezeitpunkt war sie noch nicht teil der band und suchte noch nach einem weg, ihre klavierstimme darin sinnvoll zu integrieren. unzufrieden mit dem ergebnis tauschte sie 1972 ihr solo aus (leider war davon auch jimmy garrisons bass im gleichen kanal betroffen, so dass er durch charlie haden ersetzt wurde). wir hören eine pianistin, die einen völlig anderen punkt auf der gemeinsamen, nun allein bestrittenen suche gefunden hatte als ihr mann vor seinem tod, und verschmolz ihren neuen stil mit johns verstummter stimme. das ist rührend anzuhören (auch, wenn die aufnahme-puristen zetern), aber es erschließt auch eine neue perspektive, wie sich die letzten worte des saxofonisten noch anders hätten kontextualisieren lassen. es gibt diese version nur auf THE MASTERY OF JOHN COLTRANE/ VOL.III – JUPITER VARIATION. für INFINITY entwarf alice hierüber weitere orchestrale schichten, auch das ein weiteres angebot, wie john coltranes musik hätte fortgeschrieben werden können.

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    #10528881  | PERMALINK

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    @vorgarten: Vielen Dank für Deine sehr ausführlichen Darstellungen. Besonders interessiert mich „Expression“, dem ich mich in Kürze widmen werde.

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    #10528913  | PERMALINK

    vorgarten

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    mr-badlands deine sehr ausführlichen Darstellungen

    sorry…

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    #10528927  | PERMALINK

    Anonym
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    vorgarten

    mr-badlands deine sehr ausführlichen Darstellungen

    sorry…

    Warum „sorry“? Ich meinte das positiv!

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    #10528931  | PERMALINK

    Anonym
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    Sehr schön übrigens der Verweis auf Bidu Sayão, die eine der großen Sopranistinnen war!

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    #10529077  | PERMALINK

    vorgarten

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    bgigliSehr schön übrigens der Verweis auf Bidu Sayão, die eine der großen Sopranistinnen war!

    danke, war mir vorher kein begriff. ihre version von „ogunde varere“ entstammt einer suite von ernani braga über brasilianische folklorethemen, die sie 1947 aufgenommen hat. man findet das wohl nur hierauf (zusammen mit opernarien und einem stück von villa-lobos):
    https://www.discogs.com/de/Bid%C3%BA-Say%C3%A3o-Bachiana-Brasiliera-No-5-Opera-Arias-Brazilian-Folksongs/release/4018179

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    #10529079  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgarten

    bgigliSehr schön übrigens der Verweis auf Bidu Sayão, die eine der großen Sopranistinnen war!

    danke, war mir vorher kein begriff. ihre version von „ogunde varere“ entstammt einer suite von ernani braga über brasilianische folklorethemen, die sie 1947 aufgenommen hat. man findet das wohl nur hierauf (zusammen mit opernarien und einem stück von villa-lobos):
    https://www.discogs.com/de/Bid%C3%BA-Say%C3%A3o-Bachiana-Brasiliera-No-5-Opera-Arias-Brazilian-Folksongs/release/4018179

    Interessant … die CD steht hier im Regal, aber angehört habe ich bisher v.a. die andere von Sayão aus der Serie. Bin die Tage weniger online als üblich (was gut tut), es wird dauern, bis ich hier wieder auf dem aktuellen Stand bin – aber schön, dass der Faden noch nicht versiegt ist!

    EDIT: Das Ding von Villa-Lobos ist wohl eine ihrer Parade-Nummern … die CD könnte durchaus was für Dich sein, vorgarten. Man kriegt sie ja günstig. Die Erstpressung kam wohl in Papphülle (ich habe davon eine Digipack-Ausgabe, aber von der oben verlinkten blauen eine Papphüllen-Ausgabe), d.h. man muss bei der Zustandsbeschreibung allenfalls etwas aufpassen (CDs können auch verkratzt sein wegen der Verpackung).

    zuletzt geändert von gypsy-tail-wind

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    vorgarten

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    gypsy-tail-wind<Interessant … die CD steht hier im Regal, aber angehört habe ich bisher v.a. die andere von Sayão aus der Serie. Bin die Tage weniger online als üblich (was gut tut), es wird dauern, bis ich hier wieder auf dem aktuellen Stand bin – aber schön, dass der Faden noch nicht versiegt ist!
    EDIT: Das Ding von Villa-Lobos ist wohl eine ihrer Parade-Nummern … die CD könnte durchaus was für Dich sein, vorgarten. Man kriegt sie ja günstig. Die Erstpressung kam wohl in Papphülle (ich habe davon eine Digipack-Ausgabe, aber von der oben verlinkten blauen eine Papphüllen-Ausgabe), d.h. man muss bei der Zustandsbeschreibung allenfalls etwas aufpassen (CDs können auch verkratzt sein wegen der Verpackung).

    überlege ich mir auch gerade, da sich ihre „ogunde“-version gerade ziemlich hartnäckig in meinem gehör festsetzt. der vergleich zu coltrane ist faszinierend – und mit sowas rechnet man bei einer recherche ja nie.

    was alice angeht, gibt es nur noch die 1980er- und 90er-brotkrumen auf dem weg zum späten comeback, was dann auch der schwanengesang war. mal sehen, was ich da noch finde. und das letzte album muss natürlich auch nochmal gehört werden.

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    #10837687  | PERMALINK

    irrlicht
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    „Neues“ Live-Album von Alice, kam im Juni raus. Leider nur auf Vinyl. Hat es jemand gehört?

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10837763  | PERMALINK

    atom
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    Das ist ein Bootleg eines Mitschnitts aus dem Berkeley Community Theater vom 23.07.1972. Ich kenne die Aufnahme aber leider nicht.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #10837847  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

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    atomDas ist ein Bootleg eines Mitschnitts aus dem Berkeley Community Theater vom 23.07.1972. Ich kenne die Aufnahme aber leider nicht.

    Danke Dir, atom :-)

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10837877  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Und weil’s ein Bootleg ist, wurde es auch schon äh, befreit (angehört habe ich die Aufnahme aber noch nicht) … hier kann man zudem was über die Orgel (inkl. Synthesizer) nachlesen:
    https://thequietus.com/articles/25332-alice-coltrane-spiritual-eternal-complete-warner-bros-studio-recordings-album-review

    Sample:

    Review:
    https://www.allaboutjazz.com/live-at-the-berkeley-community-theater-1972-alice-coltrane-bct-review-by-chris-may.php

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