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Hier ist endlich mein persönlicher Spielplatz. Der ist allerdings erst 1976 eröffnet worden, was davor war, ist nix für mich.
Teil 1: Die 70-er und 80-er:
1976: Dat Shanty-Alb'm *****
Der Titel ist Programm. Reichel spielt die Shantys, die vielen von uns im Musikunterricht und am Lagerfeuer auf die Nerven gegangen sind. Und wie spielt er die? „Achim Reichel hat seine angestaubten blauen Wildlederhandschuhe vom Haken geholt, einen kräftigen Zug aus der Flasche mit dem reinen Rock'n'Roll-Extrakt genommen und dann eine Platte eingespielt, die ich für die originellste, unverkrampfteste, markigste und antörnendste, kurzum: für die seit langem beste deutsche Rock-Produktion halte.“ (Sounds). „Rolling Home“ als knochentrockener Riffrock; „Hamborger Veermaster“ wie besoffen; „Pest an Bord“ wie vom Sterbebett – Reichel trifft Song für Song den Ton auf einer Platte, die ich für die originellste… (usw.)1977: Klabautermann ****1/2
Der seltene Fall eines gelungenen Sequels. Mehr Eigenkompositionen diesmal, die aber so schön alt klingen wie die Traditionals. Und eine meiner schönsten Erinnerungen in Bezug auf Musik: Ein Freund, dem ich das alles vorspielte, sagte irgendwann und mittendrin, wenn jetzt noch „Halla Ballu Ballay“ käme, würde er sterben. Es folgte nawasschon, und er wankte als Zombie nach Hause.1978: Regenballade ****
Achim Reichel goes alte Meister. In 1 1/2 Minuten durch den kompletten „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“, als sei Rock'n'Roll speziell für dieses Gedicht erfunden worden. Der gespenstische Titelsong (Text: Ina Seidel) zählt zu meinen All-Time-Faves. Leider hat Reichel die Platte fast komplett im Alleingang aufgenommen; das klingt, vor allem bei den Drums, bisweilen etwas steif. (Die CD-Fassung enthält das vorzügliche, zuvor seltene Sammlerstück „John Maynard“.)1979: Heiße Scheibe **1/2
Der Titel ist gelogen, das weiß Reichel selber nicht erst seit gestern. Ein Durcheinander überwiegend recht guter Songs vom Kinski-singt-Villon-Rock bis zur Werbespot-Parodie. Okay für Fans mit dem Daumen auf der Skip-Taste.1980: Ungeschminkt ****1/2
Achim Reichel goes (damals) junge Lyriker. Ob die Gedichte wie zum Vertonen gechrieben worden sind oder sich jedem Rhythmus verweigern – es gibt wilde Rocksongs, psychedelische Balladen, sperrige Schlager (!), deutschen Raggae, Boogie-Woogie, eine angenehm alberne Lindenberg-Parodie und einen dylanesken Katastrophen-Song. Und vieles mehr.1981: Blues in blond *****
Achim Reichel goes Jörg Fauser. Eine perfekte Zusammenarbeit. Ob klaustrophobische Psycho-Skizzen („Schatten an der Wand“), lockere Liebes-Erklärungen („Kettchen am Fuß“), manische Unterwelt-Balladen („Mama Stadt“), fiebrige Liebeslieder („Die stärkste Sonne sieht man nicht“): Alles sitzt wie maßgeschneidert. Prog, Rock, Folk, Calypso. Usw. Der Klang ist warm und wunderbar und selbst das Radiofutter („Der Spieler“) ist gut.1983: Nachtexpress ****
Diesmal heißt das Radiofutter „Boxer Kutte“ und „Nachtexpress“. Gute Songs freilich schon. Die anderen Songs zwischen Folk und Rock sind sogar noch besser, leider ist alles ein bisschen zu sorgfältig produziert. Es war die Frühzeit von digital, als nächstes Klangerlebnis kam „Brothers In Arms“.1986: Ein Ewigkeit unterwegs ****
Die Texte von Jörg Fauser wurden zunehmend satzbaukastenhaft („El Indio“, „Goldküste“); die Musik von Achim Reichel konnte man schon vor dem ersten Hören mitpfeifen. Und die Produktion war abermals bemüht, jedes Rauschen zu unterdrücken und alle Instrumente so in den Vordergrund zu mischen, als sei Musik identisch mit Kopfschmerz. Aber Reichels Spielfreude und seine Fähigkeit, auch noch die sperrigsten Texte sing- und summbar zu machen, kommen gerade bei der teilweisen Schwäche des Materials so richtig zur Geltung.1988: Fledermaus ***
Achim Reichel versucht sich nach Jörg Fausers Tod notgedrungen an eigenen Texten. Musikalisch bleibt er halbwegs auf Kurs; die Texte klingen nicht wie von einem erwachsenen Menschen bei klarem Verstand verfasst. Teilweise seltsam.1989: Was Echtes ***1/2
Live zu Hause und mit Gästen im Partykeller aufgenommen; sowas muss ja Spaß machen. Macht es auch. „Rock'n'Roll und graue Schläfen“ oder der „St. Pauli Blues“ wären in einer gerechten Welt echte Klassiker. Das scheußliche „Fliegende Pferde“ ist aber auch drauf.--
Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.Highlights von Rolling-Stone.de„Helter Skelter“ entstand, als die Beatles vollkommen betrunken waren
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WerbungSchönes Ding, Jörg. Achim Reichel ist mir 100% sympathisch, obwohl ich kein Album von ihm habe und jedesmal wenn ich eins im Laden in der Hand hielt mich gefragt habe: „Und wann legst Du Dir das mal auf?“ und es nicht gekauft habe. Klar, das ist aber mein Problem. Ich mag einige Song vom ihm sehr gern, von Kreuzworträtsel, über Steaks+Bier+Zigaretten oder Der Spieler. Ich mag aber seine Shantyausflüge nicht. Bei „Kuddeldaddeldu“ muss ich kotzen. Aber ich mag ihn als Typen gern.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ich hab seit 3 Monaten „Nachtexpress“ hier rumstehen und noch nicht gehört – ungefähr dieselbe Frage, die Jan sich stellt….
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Und jetzt?
„Der Spieler“ ist für mich ein ganz großer Song und klingt nicht so beschissen, wie er sich anhört. Nein nein. Seit meinem Besuch im Baden Badener Spielcasino casino weiß ich was Spieler sind sind. Und Echo auch.
Blues in blond ist natürlich ein zeitgeistiger wichtiggeschwängerter Titel für ein Album, auf dem nur wenig Blues drauf ist. Ok, Eckenliegerblues (auch B-Seite vom Spieler), aber das ist doch mehr die Musik, als die Texte.Eine Ewigkeit unterwegs
Der Achim, der Reichel mag paradoxierende Albumtitel. Außer Bob Dylan ist niemand ewig unterwegs. Und auf diesem Album ist ein Song, der mein Einkaufsverhalten prompt geändert hat: „Steaks und Bier und Zigaretten“.Was echtes
Macht Spaß und ich finde, es klingt auch gut. Naja, zu der Zeit gab es nichts schlechteres und unplugged war noch nicht erfunden. Hier löste Achim dann seine Kreuzworträtsel. Aber ich finde diese Zeile am schönsten: „Er saß am Baggersee, mit'm Walkman auf und da war die Brandung drauf…“Soviel dazu.
Darf ich jetzt mal ein Förmchen haben Herr König.--
Das fiel mir ein als ich ausstieg.:D
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.Ich hab nur Oh Ha und Herz ist Trumpf. Ich find ihn eigentlich sehr sympathisch und mag ihn. Nicht zuletzt für Fliegende Pferde, was wahrscheinlich ein alter Hut ist. Aber wer die Regenballade kennt, übrigens meine Heimatstadt wo der Schnatterman ist, mag Achim Reichel. Ist aber, glaub ich, nur Regionalbedinngt, obwohl Der Spieler mehr ist und gut.
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Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas Cagekenne ihn auch noch ganz gut aus den 60s mit den rattles und solo (trag es wie ein mann!).
so sehr man ihn mögen mag, so wenig kann ich oft mit seinem gesang anfangen. ;) und ich habe das gefühl, dass der mann ziemlich viel verbrochen hat für die deutsche beatmusik der 60s. manch einer hat so singen wollen wie er, habe ich den eindruck! was ne ziemliche katastrophe war.
dann die von jörg ebenfalls liebend gern ausgesparte trip-phase mit der grünen reise! schlimm schlimm ;)
und vieles von dem was danach kam, fand ich immer irgendwie ein bisschen bemüht, was ich von ihm kenne. außer vielleicht die shanties. aber der ribbeck!! oh mann. obwohl ich ihn wie gesagt eigentlich mag!--
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
also „Der Spieler“ habe ich früher geliebt, dass hab ich irgendwann mal aus dem Radio aufgenommen (ich glaube noch mit Mal Sondock Reingeplapper) und wie ein Schatz gehütet…
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Originally posted by NiteOwl@28 Mar 2004, 22:59
also „Der Spieler“ habe ich früher geliebt, dass hab ich irgendwann mal aus dem Radio aufgenommen (ich glaube noch mit Mal Sondock Reingeplapper) und wie ein Schatz gehütet…Bist du ich?
Vor allem war das mein Poser-Song, wenn wieder einer „Words“ von F.R. David favorisierte.
„Oooohhh, 35 Riesen, huh und alle starren ihn an…“--
Das fiel mir ein als ich ausstieg.Allen bisher ist er mindestens sympathisch. Möchte ich feststellen.
Mir auch.
Eine der Textzeilen, die mir seit Jahrzehnten immer wieder mal ohrwurmmässig nicht entfernbar ist:
Sophie mein Henkersmädel, komm reibe mir den Schädel …..
Wenn ich Zeit habe, schreib ich mal noch weiteres.
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Originally posted by dougsahm@28 Mar 2004, 23:02
Sophie mein Henkersmädel, komm reibe mir den Schädel …..
das ist doch kein parmesan ! :D
da wird gestreichelt und geküsst !!!
:P :lol: („besserwissermodus“)
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BAD TASTE IS TIMELESSOriginally posted by Copperhead@29 Mar 2004, 00:28
das ist doch kein parmesan ! :Dda wird gestreichelt und geküsst !!!
:P :lol: („besserwissermodus“)
Du hast doch keine Ahnung welche alt. version ich habe
(„ausdernummerirgendwierauskommenmussmodus“)
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doug, regeln wir das am freitag von mann zu mann ??? :D ;)
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BAD TASTE IS TIMELESSOriginally posted by Copperhead@29 Mar 2004, 01:40
doug, regeln wir das am freitag von mann zu mann ??? :D ;)ich mach schiedsrichter
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.deMitch Ryder wir wissen wo dein Auto steht, fahr Bus oder Bahn. ;)
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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here. -
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