26.11.11 – “Konkylie“ + “Luzies Lückenbüßer” (Lucy Jordan)

Oh Land – Frostbite (Oh Land); Fauna, 2008.

Als Nächste dann Nanna Øland Fabricius, die sich kurz und bündig Oh Land nennt, und mit ihrem diesjährigen, gleichnamigen Album steuert sie den internationalen Durchbruch an. Mit hochkarätigen Produzenten wie z. B. Pharell Williams, die wiederum mit keiner Untalentierten zusammenarbeiten würden, schaffte sie den Sprung in die Billboard-Charts. Mittlerweile ist sie vom hippen Vesterbro in Kopenhagen nach Williamsburg in Brooklyn umgesiedelt. Ich spiele ihren Song „Frostbite“ von ihrem Debütalbum aus dem Jahr 2008, welches wiederum außerhalb Dänemarks kaum zur Kenntnis genommen wurde und gestehe, ihr aktuelles Album nicht zu kennen. Oh Land steht für elektronischen, avantgardistischen Pop, erlaubt sich aber in ihrer Musik Lieblichkeit bis hin zur Süße, sodass man sie durchaus als eine Art Gegenentwurf zu all den jungen aktuellen Schmerzensfrauen sehen mag. „Frostbite“ ist ein solcher bezaubernder, rätselhafter Song, dessen allergrößtes Rätsel der Duettpartner ist – bei den Credits taucht nur Katrine Muff auf und die singt eigentlich sehr weiblich … Oh Land stammt aus einer Musikerfamilie, wollte ursprünglich zum Ballett, musste aber ihre Ausbildung wegen einer Rückenverletzung abbrechen.

Und mit der Karriere geht es vorwärts – Nannas Auftritt bei David Letterman:

http://www.youtube.com/watch?v=qUw9tNg0v-A

Flint HollowayMeinte eigentlich Trentemøller.

Der hier lässt sich aber auch schon mal gut an.

Aber vorher kommen noch When Saints Go Machine :angel: !

When Saints Go Machine – The same scissors (When Saints Go Machine); Konkylie, 2011.

Verzaubernd und rätselhaft geht es mit When Saints Go Machine weiter. Im September 2009 sahen wir sie auf dem Reeperbahnfestival, fanden sie gut, aber nicht überwältigend – irgendwie wurde nicht recht klar, wohin ihre Reise gehen sollte. Jeder ihrer Songs beim damaligen Auftritt weckte Assoziationen von irgendeiner Band, vorwiegend aus den 80ern, und es war für mich damals schwierig, das Eigenpotential der Vier zu finden. Umso überraschter war ich von ihrem diesjährigen Album „Konkylie“. Leichtfüßiges wie das schon gehörte Kelly wechselt sich ab mit komplexeren, auch fragmentarischen Stücken, und alles wird zusammengehalten und getragen von Nikolaj Manuel Vonsilds außergewöhnlicher Stimme. „The same scissors“! Es ist einfach faszinierend, wie sich When Saints Go Machine entwickelt haben!