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AutorBeiträge
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ewaldsghost Etwas enttäuscht von Kathryn Joseph und Swans. We were made Prey beginnt mit den ersten Tracks fulminant, verliert dann aber ab der Mitte des Albums etwas den Fokus (oder ich verliere ihn).
Für mich ist es ein Jahreshighlight, aber den Eindruck teile ich. Ich mag bei Joseph generell die energischen, etwas heißblütigeren Tracks mehr, weil sie mehr Dynamik haben, ich habe aber auch sonst den Eindruck, dass ab „Roadkill“, natürlich auf hohem Niveau, ein wenig das Songwriting nachlässt.
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Hold on Magnolia to that great highway moonHighlights von Rolling-Stone.deWerbungonkel-tom
Das Jahr kommt bei mir (bisher) nicht in die Gänge. Ich besitze im Moment lediglich 3 Alben aus 2025.So ist das halt manchmal.
Bei mir sind’s dagegen dieses Jahr schon deutlich mehr Platten als zum gleichen Zeitpunkt im von vielen hochgelobten Jahr 2024, das aber in Summe nicht so an mich ging.@onkel-tom: Wäre „Chris Eckman – The Land We Knew the Best“ was für Dich? Oder ist Dir das zu ruhig?
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)So viele neue Platten wie im Mai gab es bei mir schon sehr lange nicht mehr:
Kassi Valazza – From Newman Street ****
Ihr inzwischen drittes Album.
Großteils ruhige Stimmung, Instrumente wie Vibraphon und Pedal Steel verleihen dem Album zusammen mit dem schön eingesetzten Raumecho eine warme, manchmal melancholische Stimmung. Vieles erinnert mich hier an das Frühwerk von Joni Mitchell, und auch zu Sandy Denny ist es an manchen Stellen sowohl melodisch als auch hinsichtlich der Vocals nicht arg weit.Friendship – Caveman Wakes Up ****
Das neue, bereits fünfte Album der Band aus Philadelphia/Pennsylvania, dessen Vorgänger „Love the Stranger“ aus dem Jahr 2022 mich so begeistert hatte.
Auch dieses Mal ist keine Eile angesagt: Die mehr oder weniger leicht angekratzten Songs nehmen sich Zeit, dehnen sich oft langsam und träge aus, und mäandern manchmal auch großartig unaufgeregt und ziellos vor sich hin. Der raspelige, teils gravitätische Bariton des Sängers Dan Wriggins erinnert mehr als auf dem Vorgängeralbum an Bill Callahan, und auch David Berman kommt in den Sinn, in der Art, wie Dan Wriggins Gesang wieder so schön windschief ist, die Töne nicht immer trifft, was dem Ganzen die zu dieser Musik passende Aura der Imperfektion verleiht. Leicht düsterer Alternative Country-Folk.Gold Dust – In the Shade of the Living Light ***1/2
Psychedelic Folkrock-Band aus Easthampton/Massachusetts mit ihrem dritten Album.
Die Gitarren haben einen schönen Fairport Convention-Vibe, auf anderen Songs dominiert eher ein schöner Twelve String-Jangle. Vom gesamten Sound her klingt das Album manchmal wie von Kalifornien nach New England verpflanzte Allah-Las, deren West Coast-Leichtigkeit einer gefühlvollen Schwere Platz gemacht hat. Die Songs können da allerdings leider nicht immer ganz mithalten.Ken Pomeroy – Cruel Joke ****
Country-Folk-Sängerin aus Oklahoma mit ihrem zweiten Album.
Eine Platte, die sich ganz auf die Stimme und akustische Gitarre von Ken Pomeroy konzentriert. Oft nur begleitet von einer elektrischen Gitarre, die leise-verzerrt vor sich hin fräsend den Songs etwas leicht Widerspenstiges gibt. Rootsige und rohe Songs, dazu eine präsente, weitgehend klassische „Country-Stimme“ mit einem wunderbaren Twang, mehr braucht es nicht, um mich über die ganze Platte hinweg zu fesseln. Großartige Platte.Robert Forster – Strawberries ***1/2
„Typische“ Robert Forster-Platte, inzwischen Album Nr. 9.
Mit seiner charakteristisch nölig-müden Stimme blickt der Meister leicht distanziert und auch spöttisch-belustigt mit einem Zwinkern auf die Welt um ihn. Die Songs packen mich nicht immer, mit „Breakfast on the Train“ enthält das Album aber einen Song, der sofort den Einzug in meine imaginäre Robert Forster-TOP 20 geschafft hat. Ein Album im Bereich des Erwartbaren, das ich aber trotzdem nicht missen möchte.Thalia Zedek Band – The Boat outside Your Window ****
Neue Platte nach vier Jahren, die auf das sehr gute „Perfect Vision“ aus dem Jahr 2021 folgt.
Die neue Instrumentierung mit einer fast durchgängig zu hörenden Pedal Steel-Gitarre bekommt der Musik sehr gut und bringt diese bei Thalia Zedek schon immer zu hörende, ganz eigene Melange aus Tonnenschwere und Melodie noch besser in Balance. Unter dem Strich ändert sich dann aber doch nicht so viel: ungeschliffener, intensiv-treibender, von gelegentlichen Ausbrüchen geprägter, kompromißloser, zurückhaltend lärmender Alternative Rock.Das ergibt dann folgenden Zwischenstand:
****1/2
01) Jim Ghedi – Wasteland
****
02) Bridget Hayden and The Apparitions – Cold Blows the Rain
03) Tobacco City – Horses
04) The Delines – Mr. Luck & Ms. Doom
05) Ken Pomeroy – Cruel Joke
06) Sam Moss – Swimming
07) Friendship – Caveman Wakes Up
08) Chris Eckman – The Land We Knew the Best
09) Thalia Zedek Band – The Boat outside Your Window
10) Kassi Valazza – From Newman Street
11) Brown Horse – All the Right Weakness
***1/2
12) Gold Dust – In the Shade of the Living Light
13) Robert Forster – Strawberries
14) Rose City Band – Sol y Sombra
15) Nadia Reid – Enter Now Brightness
16) Bonnie Prince Billy – The Purple Bird--
"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)onkel-tomDanke, da höre ich die Tage mal rein.
Ich mach mal ein wenig Werbung für Radio StoneFM … Einschalten lohnt immer, aber für dich vielleicht besonders am nächsten Donnerstag, denn da stellen Pipe und ich Neuheiten aus 2025 vor .. da sollte auf alle Fälle was für dich dabei sein
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Meine nächste Sendung bei Radio StoneFM am Donnerstag den 19.06.2025 um 22:00: On the Decks Vol. 42: 2025 #02Wer gerade nicht weiß, was er hören soll und Lust auf ein ganz bezauberndes Album hat, dem kann ich das sinnliche Gondwana Debut von Jessica Hébert aka Ambre Ciel ans Herz legen. Hébert kommt aus Montreal und hat hier ein gerade mal halbstündiges Singer/Songwriteralbum geschaffen, das eine Brücke zu minimalistischer Klassik schlägt. Sie singt auf Englisch und Französisch und klingt für mich manchmal etwas nach Marika Hackman, sie spielt Klavier, sie spielt Geige und ganz spärlich ist auch Elektronik dabei. Das Ergebnis ist mehr Komposition als Song, dazu sind drei von acht Tracks komplett instrumental.
„Still, there is the sea“ ist eine warme, verträumte Platte, mit viel Luft vorgetragen. An den teils wirklich bezaubernden Arrangements hat u.a. Owen Pallett mitgewirkt. Mein Highlight ist direkt der Opener, zu dem es auch ein schönes Video gibt. Musik, die klingt wie ein lauer Tag am Meer.
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Hold on Magnolia to that great highway moon -
Schlagwörter: 2025, Erwartungen und erste Eindrücke
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