2008 – Erste Eindrücke

Vega4… 2. Die Charlie Mariano-Platte konnte ich mir noch nicht anhören. Werde es aber bald nachholen und dann ein paar Worte dazu schreiben. …

Auf meiner Charlie Mariano Tribute website gibt’s Links zu vier Besprechungen, drei auf Englisch, eine auf Deutsch.

Charlie Mariano Tribute | Recordings 1976

was ich bisher aus 2008 mag:

*rob brown ensemble: crown trunk root funk (aum fidelity)

mein derzeitiger lieblings-altsaxophonist mit einer supergroup (william parker, craig taborn & gerald cleaver). das ist zwar nicht seine beste aufnahme, aber dennoch sehr interessant. alle spielen in ihrem eigenen stil und oft passiert etwas unvorhersehbares. tonal eher konventionell.

* bill dixon with exploding star orchestra (thrill jockey)

kollektivimprovisation & zusammenarbeit von dixon und rob mazurek (CHICAGO UNDERGROUND duo/trio/orchestra) auf dem chicago postrock-label thrill jockey. groovt zwischendurch wie hölle. braucht bei mir aber noch etwas mehr zeit.

*charles lloyd quartet: rabo de nube (ecm)

die erste der vielen schönen aufnahmen von lloyd aus den letzten jahren, die ich wirklich haben musste. eine sehr kommunikative angelegenheit, was zwar vor allem an den mitmusikern liegt (jason moran, reuben rogers, eric harland), aber auch lloyd hält fantastisch mit. überhaupt kein standardgedudel. sehr zeitgenössisch.

*cassandra wilson: loverly (blue note)

nichts wirklich neues, wenn man wilsons blue-note-cds kennt. aber für mich ist sie immer noch die beste der aktuellen sängerinnen. wieder einmal alles aufs wesentliche reduziert, hochmusikalisch, in sich völlig stimmig. ebenfals mit jason moran.

*nils wogram’s root 70: on 52nd 1/4 street (intuition)

weniger tiefgründig als FAHRVERGNÜGEN, dafür eine unterhaltsame angelegenheit – standards, die gar keine sind, ein 50er jahre sound, der aufwendig rekonstruiert wurde. das quartett im viertelton-rausch, wie immer unglaublich virtuos. mir fehlen bei aller bewunderung die melancholischen töne. wie immer bei wogram (zumindest bei seinen aufnahmen): sehr konzeptlastig.

*flying lotus: los angeles (warp)

natürlich hauptsächlich elektronisch erzeugte rhythmus- und soundorgie von unergründlicher komplexität – dennoch schwebt die aura fast der kompletten jazzgeschichte durch diese musik. mit einer berührenden reminiszenz an die großtante alice coltane: „auntie’s harp“.

von den reissues hat mich bisher noch nichts angezeckt. in die jutta hipp muss ich noch reinhören. ansonsten erwarte ich von der rvg serie immer noch sehnlichst THE EMPTY FOXHOLE (ornette coleman), ONE STEP BEYOND (jackie mc lean), SPRING (tony williams) sowie EVOLUTION und SOME OTHER STUFF von grachan moncur III.

Vega4Obwohl für mich Flying lotus keine Jazzband sind…

ich verstehe was du meinst, aber er ist genauso wenig 100% hiphop oder house oder… und wenn ich das hier sehe, finde ich ihn in punkto rhythmische komplexität und improvisation schon sehr jazzig (von seinen ganzen jazz-referenzen mal abgesehen):
YouTube – Flying Lotus at Low End Beat Invitational

Vega4Nach deinen Schilderungen zu urteilen, dürfte das Rob Brown ensemble auch etwas für mich sein.

die in meinen augen beste aufnahme von ihm ist HIGH WIRE (soul note 2002), mit william parker & jackson krall.

Vega4P.s: Selber werde ich auch bald 2 Alben hier kurz vorstellen..

bin gespannt!

die Beschreibung bei Nils Wogram hört sich ja interessant an! Ich hab den Burschen schon zweimal live gesehn. Echt ein Erlebnis!