19.12.09 – "Face the Music" + "Best of 2009"

Rob FlemingJau! Und das Album von FF hat im Laufe der Zeit auch beständig gewonnen.:-)

FF mag ich einfach! :bier:

DM Stith / Pigs (D. Stith); Heavy Ghost, 2009.

David Michael Stith entstammt einer religiös-fanatischen Familie, in der pausenlos musiziert wurde, aber nur der Live-Moment zählte. Musik auf Tonträger zu bannen, erschien fast des Teufels. Als Kind entging er nur knapp einem Exorzismus, denn der kleine, sehr introvertierte Junge sei von Dämonen besessen. So viel Zurückhaltung tauge nicht zum Musizieren. Sein Wesen wird er nicht großartig verändert haben, ist sein Album „Heavy Ghost“ doch ein wunderbar zartes Stück Musik, aber auch mit durchaus kraftvollen Momenten. Und seinen Seelenfrieden scheint DM Stith, wie er sich jetzt als Musiker nennt, gefunden zu haben. Nachdem er sich von seiner Familie löste, nahm Sufjan Stevens ihn auf seinem Label „Asthmatic Kitty“ unter Vertrag, und wir alle können uns an dieser zauberhaften Musik erfreuen. Ein kleines Juwel ist es, was da im April auf den Markt kam!

http://www.br-online.de/bayern2/zuendfunk/zuendfunk-album-der-woche-dm-stith-ID1237307099245.xml

David McAlmont and Michael Nyman / Take the money and run (D. Macalmont, M. Nyman); The Glare, 2009.

Noch ein Wunschzettelalbum! Zum Ende des Jahres ist „The Glare“ herausgekommen, ein Zusammenspiel des britischen Komponisten Michael Nyman und des R&B-Sängers David McAlmont. Nyman, dem Minimalismus zuzuordnen, ist kein Komponist im Elfenbeinturm. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er bekannt als Filmkomponist, zum einen für mehrere Werke von Peter Greenaway, aber auch für „Gattaca“ und „The Piano“. Aber auch für das Computerspiel „Enemy Zero“ schrieb er die Musik sowie für eine Schau des Couturiers Yohji Yamamoto. David McAlmont, ebenfalls Brite, war u. a. Bestandteil des Duos McAlmont & Butler (Bernard Butler – Ex-Suede-Gitarrist). Verglichen wird McAlmont in GB mit Leuten wie Al Green, Marvin Gaye oder Philip Bailey. Nun also eine Zusammenarbeit dieser erst einmal grundsätzlich gegensätzlichen Musiker, und der Titel „Take the money and run“, den die Spex auf ihrer CD # 87 veröffentlichte, macht absolut neugierig, ebenso wie die Rezension. „Die Zusammenarbeit des Komponisten Michael Nyman und des Soul/Jazz-Sängers David McAlmont hat ein Album hervorgebracht, das einen unweigerlich am Schlafittchen packt. Einerseits, weil es dem Hörer unerbittlich Aufmerksamkeit und Hingabe abverlangt, andererseits, weil es von jener kühlen Schönheit ist, wie sie etwa die Architekten in den großen Städten hervorgebracht haben. ‚The Glare’ ist kein Lagerfeuer, an dem man sich wärmen kann, sondern ein Wolkenkratzer: erhaben, transparent, eine Feier aufeinander Bezug nehmender Strukturen“ so Carmen Böker, Spex 323.

http://www.michaelnyman.com/theglare

Sonic Youth / Anti-orgasm (Sonic Youth); The Eternal, 2009.

“Seit 28 Jahren gibt es diese Band schon, und dennoch klingt ‘The Eternal’ unfassbar frisch und neugierig”, so Jürgen Ziemer im RS 06/09. „Mit so einem lebendigen, bunten, unvorhersehbaren Album hätte wohl niemand gerechnet,“ schreibt Philipp Welsing in der Visions 195. Es scheint, dass ihnen Geffen Records, bei denen sie so lange unter Vertrag gewesen waren, langsam, aber sicher den kreativen Garaus gemacht hat. Von daher war der Label-Wechsel wohl ein Befreiungsschlag für die Band. „Nehmen wir das Kommune-1-Szenario ‚Anti-Orgasm’: Hier stellen Sonic Youth Verbindungen her zwischen dem Mythos der freien Liebe und Gegenpolen wie Dominanz und Unterwerfung und konfusen politischen Überzeugungen. Die Musik dazu klingt so befreiend und bisweilen atonal improvisiert wie auf den großen Alben der Band aus der zweiten Hälfte der Achtziger, wo es keinen wild röhrenden Ausbruch gab ohne die dazugehörige poetische Reflexion,“ noch einmal Jürgen Ziemer. Nun werden sie also bei Matador verlegt, und ich hoffe, dass sie weiterhin ungebremst spielen werden!

http://www.dnews.de/nachrichten/rezensionen/57144/sonic-youth—the-eternal.html