15.09.2005: "Ladiesnight" von Marion Antonik

Miss Maybelle – R. L. Burnside

grizzdrum hatte Euch schon einen Titel vom 1926 geborenen R. L. Burnside vorgespielt, der, obwohl seit dem Alter von 16 Jahren als Bluesmusiker aktiv, erst Ende der 60er anfing, Plattenaufnahmen zu machen. Und erst seit den 90ern stellte sich bei ihm so etwas wie Erfolg ein, vor allem mit der unkonventionell abgemischten Platte „Come on in“ von Tim Rothrock produziert. Der raue Blues Burnsides wurde hier mit elektronischen Elementen vermischt. „It’s bad you know” von dieser Platte wurde ein kleiner Radiohit und in der Fernsehserie „Sopranos“ verwendet.

„Miss Maybelle“ ist von seiner letzten LP, der 2000 erschienenen „Wish I was in heaven sitting down“, einem Album, das wohl als sein musikalisches Testament gesehen werden muss, denn er hat mit dieser Platte seine Lebensgeschichte erzählt und sich mittlerweile scheinbar weitgehend zur Ruhe gesetzt.

Lucy JordanMiss Maybelle – R. L. Burnside
und sich mittlerweile scheinbar weitgehend zur Ruhe gesetzt.

Im wahrsten Sinne des Wortes…oder? Nicht ganz… gelegt wäre richtig.

Und nun eine gute Bekannte!

Kathleen (Catholizism made easier) – Randy Newman

vom „Little Criminals“-Album, eine Bluesnummer voller Schwermut, obwohl der Anlass doch ein fröhlicher sein müsste. Aber was hat es mit der merkwürdigen Trauung auf sich, und was murmelt der dubiose Priester auf Spanisch? Randy, der „Mark Twain des Popsongs“, wie ihn die Zeitschrift Cream titulierte, schafft es auch hier, in wenigen Zeilen ein kleines Universum zu schaffen, in dem man eigentlich nicht sein möchte. Großartig!

grizzdrumLeider ist R.L.am 2.Sept. verstorben,R.I.P

Das habe ich nicht mitbekommen :( …

Für mich ist Randy noch eine relative Neuentdeckung, hab mir erst letztes Jahr eine Best-Of geholt. Toller Song. Ich sollte mir auch unbedingt die Alben zulegen.

Phyllis Ruth – Sixteen Horsepower

16 Horsepower waren eine Band, die in keine Schublade passte. „Gothic Folk“ wurde deshalb die Musik der 1992 gegründeten Band, die sich in diesem Jahr endgültig auflöste, nicht unpassend, genannt. Mit Texten über Schuld und Sühne und der Angst vor dem Verlust göttlicher Gnade, gespielt mit zum Teil altertümlichen Folk-Instrumenten wie der Drehleier – auch auf diesem Song vom Album „Low Estate“ zu hören – und düsteren Melodien, gesungen von der merkwürdigen Stimme David Eugene Edwards, erzeugt ihre Musik einen merkwürdigen hypnotischen Sog. Ein Suchtmittel! Edwards wachsender Spiritualismus war es dann, der der Band das Aus bescherte.

Lucy JordanDas ist schön, daß Ihr da seid! Ich bin es jetzt auch … und total aufgeregt!

Klar. Wär ich auch. Magste einen Espresso–zum Ruhe finden?:)