15.01.2012

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  • #8281353  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
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    Registriert seit: 08.07.2002

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    MistadobalinaMeine Antwort auf die Frage ist: Ich möchte gern, dass meine präferierte Musik auch anderen zu Gehör kommt, nicht zuletzt deshalb, weil der Künstler/die Künstlerin möglicherweise davon profitiert.

    Durchaus nachvollziehbar, auch wenn mein Interesse als Radiohörer primär ein anderes ist, nämlich Neues zu entdecken. Das muß keineswegs etwas sein, das mir gefällt oder gar Kaufanreize bietet. Mir reicht es, wenn Airplay hilft, Wissenslücken zu stopfen und seien die noch so gering. Als DJ geht es mir freilich nicht zuletzt um genau das, was Du als Hörerin möchtest.

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    #8281355  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Zum Thema Radio DJing und präferierte Musik, die Hörer wollen darf ich vielleicht nur kurz etwas sagen: Ich denke, es geht nur zum Teil darum. An sich wollen sie schon Neues entdecken. Sie denken nur immer, dass sie die ihnen bekannten Sachen/Künstler hören wollen. Man kann sie ja auch mal spielen. Aber je mehr man eben gerade nicht darauf konzentriert ist, was der Hörer gerne mag, sondern die Musik, die man aus welchen Gründen auch immer, gerade spielen möchte, dann ist man doch als Radiomoderator am Besten positioniert. Zum Glück unterliegt man ja im Radio nicht dem Clubdiktat, dass die Leute dazu tanzen müssen. Was ich sagen möchte: Dieses Experimentierfeld eben die Sachen im Radio zu spieln, die der Hörer vielleicht gerade nicht erwartet oder wovon man denkt, dass er sie vielleicht mögen wird, machen die Sendung doch erst spannend. Ansonsten wäre Radio DJing eine Art Jukebox. Ah, du willst Sigur Ros hören- hier sind sie. Mitunter mache ich mir einen Spaß und spiele eben genau nicht das, was erwartet wird. Und es ist doch so: Ziehst du das konsequent durch, finden auf einmal die Hörer die Sachen gut, mit denen du eher „provozieren“ wolltest. Wie, ihr findet jetzt auf einmal alle die Beach Boys gut? Ich dachte, ihr liebt Sigur Ros. Die spiele ich fast nie. Wieso mögt ihr die Beach Boys jetzt doch? Mit den vier Songs nacheinander wollte ich Euch doch gerade abschrecken. Es ist verrückt. Ich glaube, dass viele Hörer gar nicht wissen, was sie eigentlich hören wollen. Die Neugierde eines Hörers aber anszuprechen und Überraschendes zu spielen, ist immer der richtige Weg.

    Mal ein technische Frage am Ende: Wenn ich jetzt den Livestream drei Stunden vor Sendebeginn aktiviere und aufnehmen will, bricht der meine ich nach ein bis zwei Stunden automatisch leider ab. Ist das richtig?

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    #8281357  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Some Velvet Morning Die gespielten Artists sind mir alle unbekannt.

    Da du die letzte Sendung gehört hast, hättest du mindestens vier der Artists kennen müssen…

    Some Velvet MorningÜberraschendes zu spielen, ist immer der richtige Weg.

    …aber Hörer hören offenbar gar nicht richtig hin.

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    #8281359  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    otis

    …aber Hörer hören offenbar gar nicht richtig hin.

    Ich habe mir vom Countdown die Artists gemerkt, die mich ansprachen.

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    #8281361  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    Some Velvet MorningZum Thema Radio DJing und präferierte Musik, die Hörer wollen darf ich vielleicht nur kurz etwas sagen: Ich denke, es geht nur zum Teil darum. An sich wollen sie schon Neues entdecken. Sie denken nur immer, dass sie die ihnen bekannten Sachen/Künstler hören wollen. Man kann sie ja auch mal spielen. Aber je mehr man eben gerade nicht darauf konzentriert ist, was der Hörer gerne mag, sondern die Musik, die man aus welchen Gründen auch immer, gerade spielen möchte, dann ist man doch als Radiomoderator am Besten positioniert. Zum Glück unterliegt man ja im Radio nicht dem Clubdiktat, dass die Leute dazu tanzen müssen. Was ich sagen möchte: Dieses Experimentierfeld eben die Sachen im Radio zu spieln, die der Hörer vielleicht gerade nicht erwartet oder wovon man denkt, dass er sie vielleicht mögen wird, machen die Sendung doch erst spannend. Ansonsten wäre Radio DJing eine Art Jukebox. Ah, du willst Sigur Ros hören- hier sind sie. Mitunter mache ich mir einen Spaß und spiele eben genau nicht das, was erwartet wird. Und es ist doch so: Ziehst du das konsequent durch, finden auf einmal die Hörer die Sachen gut, mit denen du eher „provozieren“ wolltest. Wie, ihr findet jetzt auf einmal alle die Beach Boys gut? Ich dachte, ihr liebt Sigur Ros. Die spiele ich fast nie. Wieso mögt ihr die Beach Boys jetzt doch? Mit den vier Songs nacheinander wollte ich Euch doch gerade abschrecken. Es ist verrückt. Ich glaube, dass viele Hörer gar nicht wissen, was sie eigentlich hören wollen. Die Neugierde eines Hörers aber anszuprechen und Überraschendes zu spielen, ist immer der richtige Weg.

    Mal ein technische Frage am Ende: Wenn ich jetzt den Livestream drei Stunden vor Sendebeginn aktiviere und aufnehmen will, bricht der meine ich nach ein bis zwei Stunden automatisch leider ab. Ist das richtig?

    Was Dein erster Absatz aussagen soll, ist mir auch nach zweimaligem Lesen nicht klar geworden. Radio als Experimentierfeld? Nein, ich bin da simpel gestrickt, my aim is true: indem ich einfach Platten spiele, die ich mir gekauft habe und sehr gern höre. Als spielte ich sie Freunden zuhause vor, natürlich in Erwartung einer Reaktion.

    Zu Deiner technischen Frage: Keine Ahnung. Habe mit Streams keinerlei Erfahrung. Eine Wiederholung kannst Du jedenfalls immer in der Nacht von Montag auf Dienstag hören, ab 1h (also in einer Stunde).

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    #8281363  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Wolfgang DoebelingRozi Plain nicht? Zu vertrackt und verhuscht, ihr Pop?

    Doch, das war durchaus was für mich. Ein feiner, kleiner Track, der mich jetzt aber nicht so fasziniert hat wie z.B. bei Deiner Nachlese 2010 die Single der Maladies Of Bellafontaine („Black Biro“), die dann eine meiner liebsten der letzten Jahre wurde (die Flipside „Long Socks“ erwies sich sogar als noch großartiger). Fällt mir bei „vertrackt und verhuscht“ ein.

    Wolfgang DoebelingIn order to share the experience?

    Ein wichtiger Aspekt. Man fiebert ja mit für „seine“ Musik und freut sich, wenn sie in so einem Rahmen gespielt wird. Für mich ist allerdings das, was ich nicht kenne, letztlich wichtiger, unabhängig davon, ob es mir „gefällt“. Dass zwei Stunden (weitgehend) Unbekanntes wiederum mehr bieten, als man unmittelbar verarbeiten kann, ist auch klar.

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    #8281365  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Wolfgang DoebelingDurchaus nachvollziehbar, auch wenn mein Interesse als Radiohörer primär ein anderes ist, nämlich Neues zu entdecken. Das muß keineswegs etwas sein, das mir gefällt oder gar Kaufanreize bietet. Mir reicht es, wenn Airplay hilft, Wissenslücken zu stopfen und seien die noch so gering. Als DJ geht es mir freilich nicht zuletzt um genau das, was Du als Hörerin möchtest.

    Geht mir im Prinzip ähnlich. Als DJ möchte ich natürlich, dass die Musik, die ich schätze und spiele, von vielen Menschen wahrgenommen wird. Als Hörer freue ich mich zwar über meine Favoriten, aber das Kennenlernen unbekannter neuer Musik ist mir eigentlich wichtiger. Andererseits reicht so ein erster Eindruck für mich oft nicht aus. Und wenn bei mir nicht gleich die Reflexe anspringen, dann vergesse ich so eine neue Musik auch schnell wieder.

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #8281367  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Wolfgang DoebelingWas Dein erster Absatz aussagen soll, ist mir auch nach zweimaligem Lesen nicht klar geworden. Radio als Experimentierfeld? Nein, ich bin da simpel gestrickt, my aim is true: indem ich einfach Platten spiele, die ich mir gekauft habe und sehr gern höre. Als spielte ich sie Freunden zuhause vor, natürlich in Erwartung einer Reaktion.

    Zu Deiner technischen Frage: Keine Ahnung. Habe mit Streams keinerlei Erfahrung. Eine Wiederholung kannst Du jedenfalls immer in der Nacht von Montag auf Dienstag hören, ab 1h (also in einer Stunde).

    Aber in der Erwartung, dass sie ihnen gefallen oder ist es egal? Bei Freunden kennt man ja grob die präferierte Musik. Ich denke immer eher an fremde Menschen. Sigur Ros habe ich als Beispiel nur genommen, weil ich weiß, dass viele Hörer sie schätzen und nichts einfacher wäre, als sie zu spielen. Trotzdem war ich nie so der Sigur Ros Anhänger und sie haben es einmal in die Sendung geschafft. Vielleicht müsste ich Sex mit einer Elfin haben, damit sich mir das Werk von Sigur Ros erschließt, aber bis dahin spiele ich eher „egoistisch“ rein das, was mir gefällt. Und entweder es gefällt oder eben nicht. Mit diesem Provozieren meine ich ein Irritieren des Hörers, dass man denkt: was spielt er denn jetzt? Wieso jetzt ein George Jones Track nach dieser Nummer? Das passt doch gar nicht. Dieses irritierende Spielen oder provozierende Spielen hat für mich unausgesprochen immer eine gewisse Punk Attitude. Dazu gesellen sich Sendungen, wo ich einen Flow aufbaue und versuche gute Übergänge hinzukriegen. Am Besten sind vielleicht die Sendungen, wo man irriitiert, unmögliche Übergänge kreiert, aber die Sendung in seiner Gesamtheit doch ein Ganzes ergibt.

    Was die gestrige Sendung anbelangt: Ja, die Aufnahme hat geklappt. Ich höre gerade nach. Fein.

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    #8281369  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    The Cassettes! Sehr gut.

    Snails sind auch auf der Flip gut, aber die A Seite bleibt mein Favorit.

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    #8281371  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    Some Velvet MorningAber in der Erwartung, dass sie ihnen gefallen oder ist es egal?

    Egal sicher nicht, doch ist eloquenter Dissenz allemal stummer Akklamation vorzuziehen. Eigentlich ist beinahe jede Art reaktiver Missfallensbekundung immer noch willkommener als anonymes Mithören. Beinahe.

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    #8281373  | PERMALINK

    prodigal-son

    Registriert seit: 26.12.2002

    Beiträge: 10,737

    Wolfgang Doebeling
    Eine Frage in diesem Zusammenhang (nicht nur an Dich), weil es mich generell wundert: warum wird überhaupt Airplay von Platten gewünscht, die man bereits besitzt und jederzeit zuhause hören könnte? In order to share the experience? Interessiert mich. Sehr.

    Oft genug sind es auch die Gedanken und Kommentare eines DJs zu den Tracks/Songs oder Künstlern an sich. So kann eine Sondersendung über die Stones spannender sein, wenn man beispielsweise Deine Einlassungen während der Sendung mitnimmt.

    Ansonsten tut es manchmal aber auch hin und wieder gut, das Radio einzuschalten und man bekommt „When She Don’t Need Me“ oder „Rob A Bank“ zu hören.

    Ungleich wichtiger ist aber am Ende das Neuentdecken, das sehe ich auch so.

    --

    If you try acting sad, you'll only make me glad.  
    #8281375  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    Herr RossiMan fiebert ja mit für „seine“ Musik und freut sich, wenn sie in so einem Rahmen gespielt wird. Für mich ist allerdings das, was ich nicht kenne, letztlich wichtiger, unabhängig davon, ob es mir „gefällt“. Dass zwei Stunden (weitgehend) Unbekanntes wiederum mehr bieten, als man unmittelbar verarbeiten kann, ist auch klar.

    Ist Dir deshalb Tristen seinerzeit durch die Lappen gegangen (was Castles In The Air Monate später via TheMagneticField glücklicherweise forumshermeneutisch wieder gutmachen konnte)? Just wondering.

    --

    #8281377  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Wolfgang DoebelingIst Dir deshalb Tristen seinerzeit durch die Lappen gegangen (was Castles In The Air Monate später via TheMagneticField glücklicherweise forumshermeneutisch wieder gutmachen konnte)? Just wondering.

    Sehe ich gerade, Du hast ja am 3.4. gleich 5 Tracks des Albums gespielt. Das habe ich dann im Wortsinne verschlafen, da ich nur die erste Stunde gehört habe. Lange lebe die Forumshermeneutik.

    In Deinen Jahrescharts taucht Tristen aber nicht auf, hat Deine anfängliche Begeisterung inzwischen nachgelassen?

    --

    #8281379  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    Nein, was ich im RS-Review seinerzeit schrieb, hat Bestand. Es reichte halt nicht ganz für die Top40.

    Die Forumskarriere der Tristen-LP ist freilich kein Einzelfall, sondern symptomatisch für die Entwicklung der letzten Jahre. Einer orientiert sich bloß noch am anderen („danke für den Tipp“), selbständiges methodisches Suchen findet kaum noch statt. Offenbar wird selbst der RS inzwischen hier kaum noch wahrgenommen. Anders ist nicht zu erklären, dass ständig „Entdeckungen“ gepostet werden mit Links zu irgendwelchen Web-Seiten, obwohl besagte Platten oft Wochen und Monate zuvor bereits im RS vorgestellt wurden. Heft und Forum waren ja nie kongruent, doch gab es früher durchaus eine Schnittmenge. Die tendiert längst gegen Null. Was bleibt und wirkt, ist der Fluch des world wide wanking. Google Dir eine Meinung. Deplorabel, denn mit der Schwarmästhetik ist es wie mit der Schwarmintelligenz: not to be trusted.

    --

    #8281381  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Das mag ich nicht ganz auf mir und anderen Usern sitzen lassen. Ja, mich fuchst es schon ein wenig, wenn ich verspätet auf etwas aufmerksam werde, vor allem, wenn es mir schon mal direkt vor die Nase gehalten wurde.

    Mal abgesehen davon, dass man als Musikjournalist für die ständige Recherche andere Möglichkeiten hat, als wenn man in anderen Berufen tätig ist und möglicherweise neben der Musik noch ein paar andere Interessen pflegt – ich bin schon daran interessiert, auf dem Laufenden zu bleiben. Im RS findet „meine“ Musik schon lange kaum noch statt bzw. haben sich meine Interessen anders entwickelt. Ich lese ihn noch, er hat aber nicht mehr die Orientierungsfunktion wie in den 90ern. Englische Musikzeitschriften regelmäßig zu lesen, schaffe ich nicht.

    Bleibt das von Dir so innig geliebte Internet, was aber erstmal nicht gut oder böse ist, sondern das, was Nutzer daraus machen. Für mich sind Blogs natürlich wichtig, aber vor allem der Austausch mit anderen Musikenthusiasten auch außerhalb des Forums. Via Internet. Meistens funktioniert dieses „Frühwarnsystem“, so dass ich die meisten meiner Favoriten der letzten Jahre schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Visier hatte, Lana Del Rey z.B. schon im lm Sommer 2010. Dass Du das Wissens- und Deutungsmonopol des Musikjournalisten den Netzwerken vorziehst, ist allerdings einleuchtend.

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