08.10.2016: Last Minute Special 6 | Damaged Goods

DemonJan, wie machst du das, dass ich heute von solcher Musik begeistert bin? Ich kenne mich selber nicht mehr…

Ein gutes Album, um sich an solche Musik heranzutasten, auch wenn man sonst eher wenig damit anfangen kann.

Le Tigre
My My Metrocard
Le Tigre
1999

Geschichte kann neben Namen auch Orte umfassen. Le Tigre sind […] eine genuine New-York-City-Band. Dass die Stadt mit ihrer popkulturellen Ikonographie nicht in Vergessenheit gerät, dafür sorgt etwa der Song „My My Metrocard“, der von einem Subway-Ride durch die Stadt erzählt, den damaligen stark kritisierten Bürgermeister Giuliani nennt, der mit strenger Hand in der Stadt aufräumte. Umsteigen, wie besungen wird, ein bisschen zu weit fahren, wieder an historisch wichtige Orte zurückkommen – der fröhlich wirkende Song umreißt politische Bewegungen in knapp drei Minuten. Auch die Wut ist […] immer noch da. Etwa im dritten Song des Albums. Nach dem einleitenden Möwen-Sample beginnt ein trockener Beat und im Chor wird die Frage gestellt, wie denn nun Filmemacher John Cassavetes einzuordnen sei: „What’s yer take on Cassavetes? Alcoholic, Messiah, Genius, Misogynist?“ Die Antwort bleibt offen. Und doch nicht. Genial.
(Christina Gehrlein)

Wieder etwas das hier unbekannt ist!

Le Tigre – My My Metrocard

Hört sich gut an!

Mozza

DemonJan, wie machst du das, dass ich heute von solcher Musik begeistert bin? Ich kenne mich selber nicht mehr…

Ich mich auch nicht. Am Ende bin ich so eine Art Punk und weiß es nur nicht. Wo ich sonst immer nur gesagt hätte, wie seht ihr denn aus?

ein bisschen Punk steckt eben in jedem von uns

… der Song „My My Metrocard“, der von einem Subway-Ride durch die Stadt erzählt,…. Umsteigen, wie besungen wird, ein bisschen zu weit fahren, wieder an historisch wichtige Orte zurückkommen – der fröhlich wirkende Song umreißt politische Bewegungen in knapp drei Minuten.

Geniale Idee!

Fugazi
Cashout
The Argument
2001

Warum ist The Argument also Fugazis interessantestes Album? Nun, zum einen ist es das dynamischste und experimentierfreudigste, wobei es gleichzeitig auch das zugänglichste Album der Band darstellt. Über weite Strecken sind die kakophonen Frontalattacken aus Zeiten von In on the Killtaker einer neuen Hinwendung zu bisweilen fast post-rockig anmutenden Songstrukturen gewichen, die jedoch die Band auch zum ersten Mal in Richtung Popsensibilitäten öffnet. The Argument ist zweifellos das melodischste aller Fugazi-Alben und mit „The Killer“ hat die Band zum vorläufigen Ende ihrer Karriere ihren ersten veritablen Ohrwurm geschaffen. Haben fast alle vorherigen Alben ihre mehr oder weniger offensichtlichen Schwachstellen, so ist The Argument das durchdachteste und in sich schlüssigste Werk Fugazis, das einen über die gesamte Dreiviertelstunde zu keinem Zeitpunkt auf die Uhr schauen, geschweige denn nach vorne skippen lässt. Das Faszinierende an der Platte ist, dass sie vermag, den gesamten kreativen Kosmos der Band auf einem Album zusammenzuführen und zu vereinen. Die alte aufgekratzte Geradlinigkeit der Anfangstage ist dabei […] genauso vertreten wie eine überraschende Hinwendung zu eingängigen und fast naiv anmutenden Melodien […].
(Matthias Rauch)

RadioZettl

Mozza

DemonJan, wie machst du das, dass ich heute von solcher Musik begeistert bin? Ich kenne mich selber nicht mehr…

Ich mich auch nicht. Am Ende bin ich so eine Art Punk und weiß es nur nicht. Wo ich sonst immer nur gesagt hätte, wie seht ihr denn aus?

Ich glaube, das liegt daran, daß der Mix einfach unglaublich abwechslungsreich ist, und so die Dynamik der Punk-Kultur viel besser repräsentiert als es ein einzelnes Album mit den gleichen 3 Akkorden in jedem Song könnte.

Ja, da stimme ich dir zu! Gut auf den Punkt gebracht.