05.06.2014 "Groovy 70’s" & "gypsy goes astrays 01" & "gypsy goes jazz 04"

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  • #9209971  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    clasjazUnd mit dem Ding gerade möchte man sich ruhig in die Sommernacht setzen.

    Das ist nach „Willlin'“ schon das zweite, das man Macero-mässig mit Loops und Wiederholungen zu einem veritablen Longtrack machen müsste! Der Groove ist wirklich klasse!

    Wenn man Sommer auch noch sieht, beim Spielen, wie er halb stehend halb sitzend seine Show abzieht, flamboyant aber musikalisch stets sehr exakt und zwingend, ist das wirklich ein Erlebnis.

    Ich wiess nicht, ob das Konzert des Zentralquartetts im November in Zürich ihr überhaupt letztes war oder bloss das letzte im Ausland oder sogar bloss das letzte einer längeren Tour … die Ankündigungen diesbezüglich waren äusserst unklar und widersprüchlich – aber wie auch immer, es war ein Ereignis!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #9209973  | PERMALINK

    demon

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    Beiträge: 66,870

    Das war so einfach und unspektakulär – und doch so perfekt gemacht. Hammer! :sonne:

    --

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    #9209975  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    9. ZENTRALQUARTETT – Hymnus 3 (Günter Sommer)
    Conrad Bauer (tb), Ulrich Gumpert (p), Ernst-Ludwig Petrowsky (as, cl, fl), Günter Sommer (d, perc)
    Berlin, 3.-6. Mai 1990 („Zentralquartett“, Zong; Reissue auf Intakt)

    Und gleich noch einmal Gumpert und Sommer, mit dem Quartett, das wir schon als Synopsis kennengelernt haben. In den Achtzigern fand die Gruppe erneut zusammen und gab sich den ironischen Namen Zentralquartett. Hier überzeug Petrowsky mit sattem Ton am Altsaxophon, sein Solo sticht in diesem Hymnus heraus aus dem tollen Groove, den die anderen drei setzen. Sommer spielt – wie einst Sonny Greer bei Duke Ellington – ein gänzlich ungewöhnliches Kit, das mit Handtrommeln und Gongs angereichert ist und gänzlich aus handverlesenen Trommeln und Becken besteht, die den besonderen Klang seines Instruments ermöglichen. Einen Bass vermisst man bei der Band nie – Gumpert spielt beidhändig Klavier und Sommers flamboyantes Getrommel (halb stehend hinter seinem Kit, mit akkurat getrimmtem Kinnbart und passender Kleidung versteht sich) genügen vollauf als Rhythmusgruppe.

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    #9209977  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,736

    DemonDas war so einfach und unspektakulär – und doch so perfekt gemacht. Hammer! :sonne:

    Das ist doch irgendwie die Essenz des Mainstream-Jazz im weitesten Sinne … dieses rhythmische Ding, das einfach packt und nicht mehr loslässt, egal wie simpel es an der Oberfläche klingen mag … notieren lässt sich sowas nicht, lernen oder vermitteln eigentlich auch kaum, aber wenn es da ist, ist es für mich das reine Glück, immer wieder!

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    #9209979  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,890

    gypsy tail windDas ist nach „Willlin'“ schon das zweite, das man Macero-mässig mit Loops und Wiederholungen zu einem veritablen Longtrack machen müsste! Der Groove ist wirklich klasse!

    Und dabei so angenehm unprätentiös. Die „Metamorphosis“ und der „Hymnus“ gefallen mir auch, der „Hymnus“ sogar sehr.

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    #9209981  | PERMALINK

    gruenschnabel

    Registriert seit: 19.01.2013

    Beiträge: 6,129

    Schande über mich: Ich hatte heute Abend mit einer Art sympathischem Kuriositätenkabinett gerechnet – mittlerweile bin ich zutiefst bewegt.

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    #9209983  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Unglaublich. Fein und ruppig. Das Zentralquartett hole ich später noch einmal herbei. Schön, dass das Klavier nicht viel macht, aber da ist.

    grünschnabelbin ich zutiefst bewegt.

    Moi aussi. Fast fehlt Lateef. Und dann wieder nicht.

    --

    #9209985  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Herr RossiUnd dabei so angenehm unprätentiös. Die „Metamorphosis“ und der „Hymnus“ gefallen mir auch, der „Hymnus“ sogar sehr.

    YEAH!

    Die Scheibe war bei mir damals ein Zufallskauf, ich habe mich sofort in sie verliebt. Wie die vier eben hymnischen Jazz, der durchaus auch mal einen leicht südafrikanischen Touch à la Dollar Brand/Abdullah Ibrahim haben kann (eine Liebe, die sie mit Irène Schweizer teilen, die allerdings in Zürich in den Sechzigern auch reichlich gelegenheit hatte, Brand und anderen Exilanten zu lauschen, was beim Zentralquartett wohl eher nicht der Fall war) mit freiem Jazz verknüpfen, wie sie sich ganz ohne falsche Scheu hingeben, der Musik, dem prallen Leben, das empfinde ich wirklich als einzigartig! Für mich ist dieses Quartett ein echter Glücksfalls, in jeder Hinsicht!

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    #9209987  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Beiträge: 67,736

    10. HUBERT KATZENBEIER QUINTET – Ballade (Katzenbeier)
    Hubert Katzenbeier (tb), Konrad Körner (ts, fl), Manfred Schramm (p), Hans Schätzke (b), Wolfgang Winkler (d)
    Oktober/November 1972, AMIGA-Studio Berlin („Jazz“, Amiga – Split-LP mit Friedhelm Schönfeld)

    Und gleich noch einmal Posaune, noch einmal hymnisch … ein zweites Stück (von leider bloss drei) des Katzenbeier Quintetts. Das Balladenthema ist catchy, Katzenbeier präsentiert es mit weichem, grossem Ton, umspielt vom Kontrabass, während das Klavier warme Akkorde legt und Winkler die Drums mit Besen bearbeitet. Körners Flöte stösst dazu, umspielt die Posaune, hebt dann zu einem Solo an, das ganz in der getragenen Stimmung bleibt. Das gelingt auch Katzenbeier mühelos, obwohl er einige virtuose Passagen in doubletime bläst.

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    #9209989  | PERMALINK

    demon

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    gypsy tail windWie die vier eben hymnischen Jazz, der durchaus auch mal einen leicht südafrikanischen Touch à la Dollar Brand/Abdullah Ibrahim haben kann …

    Gerade Abdullah Ibrahim hat sich durchaus auch zu hymnischen Nummern hinreißen lassen. Und das mit Erfolg!

    --

    Software ist die ultimative Bürokratie.
    #9209991  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,736

    DemonGerade Abdullah Ibrahim hat sich durchaus auch zu hymnischen Nummern hinreißen lassen! Und das mit Erfolg.

    Ich liebe ihn ja sehr, aber man ist versucht zu sagen: mit zuviel Erfolg … leider kommen bei ihm ab und an die vielen Qualitäten, die er hat, darob gar nicht mehr so richtig zum Vorschein. Sowas würde dem Zentralquartett nie passieren, dafür sind sie zu … schon zum zweiten Mal heute fällt das Wort: postmodern.

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    #9209993  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    11. ULRICH GUMPERT WORKSHOP BAND – Hahnenkampf (Ulrich Gumpert)
    Heinz Becker (t), Conrad Bauer (tb), Ernst-Ludwig Petrowsky (ss, as, cl), Manfred Hering (as, ts), Helmut Forsthoff (ts), Ulrich Gumpert (p), Klaus Koch (b), Günter Sommer (d)
    „Workshop Freie Musik“, Akademie der Künste, Berlin, 1., 2. und 4. März 1979 („Echos von Karolinenhof“, FMP)

    Und hymnisch beginnt auch das letzte Stück dieser Sendung, allerdings mit mehr als einem ironischen Augenzwinkern … lange hält der fröhlich-insistierende Walzer-Groove denn auch nicht an, der Beat wird aufgelöst, Gumpert spielt ein dichtes, fragmentiertes Solo am Klavier, Klaus Kochs Bass rast darunter und Sommer koloriert am Schlagzeug. Und dann ein abrupter Wechsel: Rhythmusgruppe raus, Bläser rein – und das mit geballter Kraft! Wie schon im Thema bricht ein Altsaxophon (Hering?) heraus, doch rasch wird es von den anderen in eine kurze kollektive Improvisation eingebettet – und eh man sich’s versieht, folgt ein neues komponiertes Thema, unterbrochen von einem kurzen virilen Solo eines Tenorsaxophons.

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    #9209995  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ist das wieder das Zentralquartett? Jedenfalls mit großem Lachen gespielt, obwohl der Pianist Irène Schweizer sicher kennt.

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    #9209997  | PERMALINK

    travis-bickle

    Registriert seit: 30.06.2007

    Beiträge: 7,557

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    #9209999  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,736

    clasjazIst das wieder das Zentralquartett? Jedenfalls mit großem Lachen gespielt, obwohl der Pianist Irène Schweizer sicher kennt.

    So halb … und klar kannten die Schweizer, die tauchte schon früh in Berlin auf und es gab durchaus Verbindungen zwischen den Musikern hüben und drüben – bloss gemeinsame Auftritte waren kaum erlaubt (oder mussten im Versteckten geschehen).

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