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Herr Rossi
Also verfügt „Diamonds“ übera) … einen herausragend schlechten Songtext eines ansonsten nicht durch solche auffallenden Künstlers (in diesem Fall Rihanna)
oder b) … der Text ist zumindest ganz allgemein herausragend schlecht, peinlich, dümmlich.
Für beides gab es bislang noch nicht mal den Ansatz einer Begründung.
Übersetz die Lyrics einfach mal in’s Deutsche und frag Dich, was Du dazu sagen würdest, wenn Du die von Andrea Berg oder Helene Fischer hören würdest. Da kommen wir sicherlich b) ganz nah.
Und komm mir bitte nicht auch noch mit diesem „Kontext-Gefasel“, Rihanna ist eine wohl technisch gute aber in meinen Augen nicht wirklich eine ausdruckstarke Sängerin, eine von denen, die R’n’B für mich unerträglich machen. Die Musik von Rihanna ist im R’n’B für mich das, was Toto für die Rockmusik darstellen. Da ist von mir aus alles perfekt (Zitat: „Ein perfekter Song“) aber es berührt die Seele kein Stück.
Wie man den Gesang bei „Diamonds“ als temperamentvoll bezeichnen kann, ist mir ein Rätsel! Aber in einer Welt, in ein großer Teil der Jugend ihre gefühlsmäßige Sozialisation durch affektierte Idioten aus Dokusoaps und Castingshows erhält, muss man sich darüber wohl nicht wundern.
Für mich ist das genau die Formatmusik, die mich sofort zum „Nächster Sender-Knopf“ am Autoradio greifen lässt, wenn es mir unterkommt.
Warum ich aber diesen Modern Talking-Vergleich überhaupt gebracht habe, ist einfach die Tatsache, dass es letztlich egal was Herr Doebeling und Kollege Kramer auch immer von sich geben mögen keine absoluten, objektiven Kriterien für „Gute Musik“ gibt. Man kann technische Maßstäbe anlegen, klar, aber dann fällt so ein Text wie „Diamonds“ sicher gleich mal hinten runter,
Aber wenn halt ein Mumpitz-Text wie „You’re my heart, you’re my Soul“ oder „You’re a shooting star I see / A vision of ecstasy / When you hold me, I’m alive / We’re like diamonds in the sky“ Leuten an’s Herz geht, dann möge sie das glücklich machen. Aus dem eigenen Gefallen (und ähnlichdenkenen Mitstreitern) aber abzuleiten, dass ein Song (absolut gesehen) „perfekt“ ist und jeder, der ihn nicht mag, einfach keine Ahnung von Musik hat, ist wie Monroe Stahr richtig feststellt, Kindergarten-Niveau.
Nur darum ging es mir mit dem Modern Talking Vergleich, die Eloge von irrlicht auf Diamonds kann man recht einfach auf jedes beliebige gefühlsduselige Lied, das einem gefällt, anpassen.
MistadobalinaWie kramer schon schrieb, ist es vollkommen absurd, einen Text losgelöst von der Intention des Songs zu betrachten.
Ist die Intention von „Diamonds“ eine signifikant andere als bei „You’re my heart, you’re my Soul“? (Menschen mit tanzbarer Musik erfreuen und dabei noch) Kohle machen?
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Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!