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Kennt Ihr Lipstick Traces von Greil Marcus?
Ewig her, dass ich das mal gelesen habe, aber ein bisschen was bleibt ja immer hängen.
„Marcus takes us down the dark paths of counterhistory, a route of blasphemy, adventure, and surprise.“ Kann man den Begriff Hipness knapper und besser beschreiben?
Was heute unter „Hipster“ verstanden wird, musste ich mir vor kurzem erst erklären lassen. Vorher hatte ich mich nur darüber gewundert, wie auffällig viele Gestalten in Berlin-Friedrichshain mit schlecht sitzenden Röhrenhosen, unförmigen Jutebeuteln und zu großen Brillen rumlaufen, Club-Mate trinken und Fixies fahren, dass es schon eine Plage ist. Was das für ein Code ist und wofür oder wogegen er steht, hat mir bislang aber keiner erklären können. Auch nicht, was für Musik Hipster hören. Vor allem: Niemand, der wirklich hip ist, würde sich selbst jemals als Hipster bezeichnen. Wie unhip! Oder, um es mit Cannonball Adderley zu sagen: „Hipness is not a state of mind, it’s a fact of life. You don’t decide you are hip, it just happens that way“
Aber eigentlich ist ja nichts weniger hip, als über Hipness zu reden.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)