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RosebloodWas ich von Hipster halte, konnte man im Forum schon lesen, aber ist es vielmehr nicht eine dieser Jugendkulturen, die keine wirkliche Bindung zur Musik hat?
Die Hipster-Subkultur stammt aus den 40ern und war immer stark verknüpft mit einer Bindung zur Musik, ursprünglich einer fanatischen Begeisterung für Bebop, später haben sie aber auch die Beat-Generation mitgetragen. Die Hipster waren Träger und Verbreiter von Trends, die später Künstler beeinflusst haben, die wahrscheinlich einen nicht unwesentlichen Anteil auch deiner Plattensammlung ausmachen.
Seitdem der Begriff in den gegenwärtigen Mainstream gewandert ist und so inflationär verwendet wird, hat er jegliche Bedeutung verloren. Er entwaffnet nicht etwa die prätentiösen Jugendlichen, die er diskreditieren soll, sondern offenbart stattdessen oftmals einen alarmierenden Antiintellektualismus seitens der Kritiker – vor allem in Kreisen, die weniger subkulturaffin sind, also nicht zwingend hier im Forum. Zwischen Hipster-Gebashe und dem „Die da oben halten sich doch alle für was besseres“ der Stammtische in den tiefsten bayerischen Provinzen sehe ich jedenfalls keinen großen Unterschied.
RosebloodDamit meine ich, dass es anders als bei Punk, Indie oder Hip Hop ist, die ja eng im Zusammenhang mit Musik stehen. Zumindest würde mir nur schemenhaft einfallen, dass Hipster von elektronisch(er) (angehauchter) Musik nicht abgeneigt sind.
Die Gruppen, die heute als Hipster klassifiziert werden, werden doch gerade der Indie-Kultur zugerechnet (siehe auch die Pitchfork-Assoziation, die mit dem Hipster-Begriff Hand in Hand geht). Und warum elektronisch angehauchte Musik im Widerspruch zu gerade Indie stehen soll, erschließt sich mir gerade nicht.
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