kramerWar in der Print-Ausgabe denn ein richtiges Interview? Was man online lesen und in dem Radiobeitrag auch hören kann, ist ja kein Interview, sondern eine Zusammenfassung der Fragen auf deutsch und kurze, relativ zusammenhanglose Einschübe von Reed im O-Ton. Das ganze Arrangement wirkt unheimlich gekünstelt und erscheint mir ein wenig so, als wollte man Reed besonders blöd darstellen und so der allgemeinen Erwartung an den bösen Journalistenschreck gerecht werden.
Wer sagt denn, dass man ein Interview so präsentieren muss, wie es durchgeführt wurde? Orginalgetreu wiedergegeben werden sicher nur die wenigsten. In der SZ war auch die Rede von einem „Interviewversuch“. Walter hat sicher einige dumme Fragen gestellt, unverfänglich mit Sandy zu starten und dann nach seinem Verständnis als Musiker und /oder Fotograf zu fragen, war aber eigentlich keine schlechte Idee.
Abgesehen davon habe ich noch niemanden einen Satz wie „Don’t ask me questions like that or next time I’ll hit you,“ so sanft und lässig aussprechen hören.