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Ich glaube, der Stockhausen-Schüler ist Irmin Schmidt, und Holger Czukay ist der Kapellmeister. Cannaarkotic wird’s schon richtig stellen.
…man vertausche hier die Namen und schon stimmt die Zuordnung… :D
@otis
Bestimmt wurde Can damals zuvörderst von jungen Menschen wahrgenommen. Insofern haben sie womöglich Jugendkultur mitgestaltet, bzw. diese (auch) bedient. Der Unterschied zu anderen Bands bestand aber wohl darin, dass sie relativ autonom walten konnten (eigenes Studio) und sehr früh die Geschäfte in eigene Hände nahmen…, kurzum: dass sie selbstbestimmte Produktionsbedingungen genossen. Sie hatten für Rockmusiker eigentümliche musikalischen Vorbildungen und empfanden diese sowohl als befruchtend wie auch als Ballast, als sie mit Can zu neuen Ufern aufbrachen. Schenkt man den Interviews der Bandmitglieder Glauben, so ging es ihnen nie darum, einem Massengeschmack hinterherzulaufen. Ihr einziger Single-Hit „Spoon“ verdankt seine Popularität dem TV-Krimi „Das Messer“ (Durbridge), für den sie die Titelmusik beisteuerten… An dieser Stelle wurden ihnen Marktmechanismen und ihr Bekanntheitsgrad schon suspekt…,- auch deshalb finde ich es schwierig, Can und Jugendkultur in einem Atemzug zu nennen. Möglicherweise haben sie aber als Underground- und Avantgarde-Combo den Soundtrack zu Jugend-Gegen-Kultur(en) geliefert.
Übrigens war Can-Musik in den Anfangsjahren direkt von VU inspiriert. Eine Wesenverwandtschaft liegt vielleicht in der Einfachheit, Schroffheit sowie im entschiedenen Grenzgängertum.
Die Verweise auf „Monster Movie“ und „Soundtracks“ kann ich nur unterstreichen. Weitere Einstiegstipps wären „Tago Mago“ und „Ege Bamyasi“.
Gruß, C.
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Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!