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So, nun werde ich mich auch mal etwas genauer zum Thema auslassen:
Früher habe ich sehr viel sog. Prog-Rock gehört. Heute aber fast gar nicht mehr. Trotzdem schätze ich die frühen Genesis Sachen (als Peter Gabriel noch dabei war) wenngleich diese Band nur teilweise in das Schema paßt da sie eben doch mehr songorientiert war. Jethro Tull, die ja auch gerne in diese Ecke gestellt werden, haben meiner Meinung nach auch einige hervorragenden Alben gemacht, allerdings hat diese Band mit Prog eigentlich gar nichts zu tun. Mit Ausnahme der beiden mißlungenen Konzeptwerke ‚Thick a brick‘ und ‚A passion play‘ vielleicht.
Ansonsten waren das zum Teil auch recht zwiepältige Angelegenheiten. King Crimson z.B. haben einige fantastische Songs gemacht (’21 Century schizoid man‘ oder ‚Epitaph‘ z.B.), ihre Platten aber auch mit Sachen wie ‚Moonchild‘ teilweise zu Tode gedüdelt.
Noch extremer war es bei Yes. Die teilweise guten Anätze wurden spätesten durch den Einsatz eines Rick Wakeman zunichte gemacht. Dessen Tastenspiel war und ist durchweg nervtötend. Als gelungenes Yes Werk würde ich ‚The gates of delirium‘ bezeichnen (ohne Wakeman), das einen sehr guten dramturgischen Aufbau besitzt und sehr durchdacht wirkt und im Schlußteil ‚Soon‘ sogar Songwriter-Elemente beinhaltet.
ELP kann ich gar nicht hören. Hier habe ich den Eindruck, daß es nur noch darum geht, die eigenen musiklalischen Fähigkeiten, die ohne Zweifel vorhanden sind, in den Vordergrund zu stellen. Das wirkt insgesamt sehr seelenlos auf mich, ganz egal ob es sich um Eigenkompositionen handelt oder eine klassische Vorlage herhalten mußte. Wer unbedingt mal die ‚Bilder einer Ausstellung‘ hören möchte, sollte sich das lieber als Klavierkonzert antun und auf die ELP Interpretation verzichten.
Soweit erst einmal meine Eindrücke zum Thema.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?