Re: Der Vinyl-Hilfe-Thread

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whole-lotta-pete

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BullittOK, danke!

Und noch eine Frage. Hat Decca in den 50’s in Europa unter Brunswick Records veröffentlicht oder sind das grundsätzlich Reissues?

In den 50ern hatte die Deutsche Grammophon 4 Labels für populäre Musik: Brunswick (Bill Haley usw.), Coral (Buddy Holly, Johnny Burnette), Heliodor (Everly Brothers, Johnny And The Hurricanes…später Schlager) und Polydor (Deutsche Schlager, nur eine Aufnahme für US-RnR-Fans in den 50ern, nämlich „La Bamba/Donna“ von Ritchie Valens!).

Soweit ich weiß und eben in einigen Büchern nachgeschlagen habe, war Brunswick schon ab 1926 das deutsche Label für „Amerikanische Tanzplatten“, sprich Jazz. Bis in die 50er Jahre galt Brunswick als „Jazz-Label“. Ab 1951 wurde die Zusammenarbeit mit den USA, sprich Decca, wieder aufgenommen. Im ersten Katalog dieses Jahres legte man Wert auf die Aussage, dass nun „alle Spielarten der Musik“ auf Brunswick zu hören seien. Neben Electrola und Philips war Brunswick das wesentliche Label, um die immense Nachfrage nach US-Musik im Deutschland der 50er Jahre zu decken.

Brunswick war laut Aussagen von beteiligten Personen im Übrigen völlig unabhängig, was Zusammenstellung der Titel anging. Gerne nahm man Stücke, die in Filmen vorkamen, welche auch in Deutschland liefen. Brunswick und Coral fügten oft Titel nach Belieben von verschiedenen Singles, EPs und LPs zusammen.

Als das Decca-Material in den 60ern zu Teldec überging, blieb der Name „Brunswick“ bei der Deutschen Grammophon. Die Marke Decca konnte jetzt erstmals für US-Decca-Inhalte verwendete werden.

…weil Teldec ja das englische Decca-Logo besaß. Bill Haley erschien nun also wieder auf dem Label, auf dem er 1953 in Deutschland startete – mit dem Zusatz „American Series“.

Ich glaube, die Marke „Brunswick“ wurde auch später noch mal, in den 70ern, für Jazzaufnahmen wiederbelebt.

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