Re: Heavy Metal

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castles-in-the-air

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JimKnopfStudie – Heavy Metal macht schlau

Wundert mich gar nicht, immerhin ist mit Frank Schäfer einer der fähigsten Schreiber des Rolling Stone Heavy-Metal-Fan. Bei mir selbst machen Hardrock und Heavy Metal etwa zehn Prozent meiner Sammlung aus, gerade in den vergangenen paar Monaten hat es mich aber mal wieder ziemlich gepackt. Irgendwie haben diese Musikrichtungen ja auch etwas Verlockendes – wie eine Ersatzreligion, nur ohne die Nebenwirkungen. Vor etwa einem Jahr las ich ein Interview mit David Coverdale, in dem er erklärte, er würde seine Musik gern ausschließlich im Internet veröffentlichen, doch eine Umfrage unter seinen Fans hätte ergeben, dass noch nicht einmal die Hälfte von ihnen einen Computer besitzt. Schöne alte Heavy-Metal-Welt, dir konnte selbst die New Economy nichts anhaben, und du wirst bestimmt verstehen, warum mir beim Gedanken an dich manchmal voller Wehmut ein paar Sätze des Philosophen Friedrich N. einfallen:

„Der Anblick der Umgebungen unserer Kindheit erschüttert uns: das Gartenhaus, die Kirche mit den Gräbern, der Teich und der Wald, – dies sehen wir immer als Leidende wieder. Mitleid mit uns selbst ergreift uns, denn was haben wir seitdem alles durchlitten! Und hier steht jegliches noch so still, so ewig da: nur wir sind so anders, so bewegt; selbst etliche Menschen finden wir wieder, an welchen die Zeit nicht mehr ihren Zahn gewetzt hat als an einem Eichenbaume: Bauern, Fischer, Waldbewohner – sie sind dieselben. – Erschütterung, Selbstmitleid im Angesichte der niederen Kultur ist das Zeichen der höheren Kultur; woraus sich ergibt, dass durch diese das Glück jedenfalls nicht gemehrt worden ist.“

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