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Ich weiß nicht ob es Strategie war, die erste Ausgabe nach dem Umzug dermaßen geheimnisvoll zu gestalten. Nun aber, da die zweite Ausgabe in meinen Händen ist, habe ich das Gefühl es würde sich einiges entspannen bei den Machern von Spex. Vielleicht nicht ohne Grund hat man die vorherige Ausgabe in schwarz gehalten und die aktuelle in weiß. Im Editorial erklärt man sich und es wird ganz klar Position bezogen:
Spex Editorial““Die Zeitschrift selbst, als Ort, an dem Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft von Pop verhandelt werden können, sollte sich verändern, um wieder verändern zu können – ein Bruch musste definiert werden.[…] Die neue Spex erscheint seit der letzten Ausgabe zweimonatlich auf 164 Seiten. Das bedeutet mehr Raum zur Gestaltung, den wir nutzen um umfassend auf Musik und Pop-Phänomene hinzuweisen, die zusammengenommen so etwas wie eine Kartographie unserer Gegenwart darstellen. Die Autorenperspektive ist – diese Aufgabe haben wir uns gestellt – dabei aus Respekt vor dem Dargestellten stets eine distanzierte.“
In der Qualitätsdebatte im Philosophicum hatte ich ja genau diese Ansicht als meine Erwartung an ein Musikmagazin geschildert (wie viele andere auch), schön also, so was klar und deutlich zu lesen. Dass mit dem „ein Bruch musste definiert werden“ sehe ich noch etwas distanziert, hier vermute ich das Vorschieben von inhaltlich konzeptionellen Gründen gegenüber den eigentlichen wirtschaftlichen Problemen, die ja vor dem Wechsel stets als Grund für die Pro-Berlin-Entscheidung angegeben wurden.
Übrigens hat sich anscheinend die Redaktion diesen Thread zu Herzen genommen. Gefühlt nehme ich wesentlich weniger Werbung in dem Heft wahr und die Spezialrubriken sind wieder da. Den zarten Versuch von der Verknüpfung von Heft und Internetpräsenz finde ich auch interessant. Ein Modell, was meiner Meinung nach wesentlich offensiver betrieben werden sollte.
Ich bin momentan auf jeden Fall schwer begeistert und der Meinung, die Spex ist wieder auf dem Weg, ein wirklich wichtiges Musikmagazin zu werden.
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You can't fool the flat man!