Re: Hang the DJ

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wolfgang-doebeling
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KICKS ON 45 & 33

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@ Otis

Mist. Nun habe ich Dir einen ellenlangen Aufsatz über Chris Hillman geschrieben, aber als ich ihn schicken wollte, war er weg. Ist mir schonmal passiert, als der Text zu lang wurde. Ärgerlich.
Deshalb in aller Kürze: Chris Hillmans Solo-Output ist besser als sein Ruf. Natürlich hat er als Sidekick wichtigere Platten gemacht (Hillmen, Byrds, Burritos, DRBand, etc.), aber vor allem die beiden Frühachtziger-LPs auf Sugar Hill („Morning Sky“ und „Desert Rose“) sind exzellent (beide * * * *): Bluegrass-gefärbt, halbakustisch, ein klein wenig zu sauber produziert (Al Perkins/Jim Dickson), aber nicht glattgebügelt. Leadon, Pedersen, Berline, Gordy sind mit von der Partie. Sogar James Burton und Glen D.Hardin steuern (gewohnt genialische) Parts bei. Kurzum, sollte Dir „Ripple“ gefallen haben, brauchst Du definitiv beide. Auf Vinyl, versteht sich.
Anders sieht es mit den beiden Mittsiebziger-Hillman-LPs auf Asylum aus („Slippin' Away“ und „Clear Sailin'“). Beide stehen in der Tradition des Country Rock kalifornischer Prägung, d.h. trotz teilweise hochwertigen Materials und exzellenter Musiker (Cropper, Dunn, Gordon, Kunkel, Roberts, Sklar, etc.) ebnet die Produktion (der gefürchtete California Polish der Gebrüder Albert!) über Gebühr ein. Smokeys „Ain't That Peculiar“ hat man selten so steril gehört. Für den Fan sicher dennoch goutierbar und keineswegs schlecht (ich meine, je * * * 1/2 sind noch vertretbar), für Dich aber wohl eher zu vernachlässigen.

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