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Danke euch allen … geht schon wieder, hab gestern einige Spritzen gebraucht und dann noch Tabletten obendrauf (die muss ich noch weiter nehmen, minus 1 Zahn ist schon keine Kleinigkeit, aber ich hab ja leider Routine in solchen Dingen), da war kein Kopf, um was zu schreiben.
Ich weiss auch gar nicht, was ich gross dazu schreiben soll, ausser dass ich das ganz anders wahrnehme, z.B. Richard Davis gerade als ein grosses Plus des Albums, den Sound den Hutcherson einbringt überhaupt nicht als kalt – ich höre da eine faszinierende Transparenz, vielleicht eine Art „kalte“ Hitze (wie bei Miles Davis) … die McLean/Moncur/Hutcherson-Bands finde ich manchmal nicht weit weg vom Klangbild her (zumal wenn Dolphy Altsax spielt), und ich hatte tatsächlich schon den Gedanken, dass ich mir bei anderen Blue Note-Produktionen (z.B. von Andrew Hill) etwas mehr von dieser Transparenz wünschte (RVG machte ja sonst eher Mischsound und gerne mit etwas „Dreck“, sobald ein Piano dabei war) … und die Musik auch nicht als besonders „verkopft“. Hier eine Nachfrage: klar hat Ornette einen anderen Flow, aber Steve Coleman, Lehman, Fieldwork, die wir gerade hören, beziehen sich schon auch auf Dolphy, vermute ich (und vielleicht in der vorherrschenden Klarheit des Klangbildes gerade auf „Out to Lunch“)? vielleicht nicht explizit, aber ich höre da schon Linien … und „Out to Lunch“ ist halt das einae Mal, dass Dolphy wirklich in Ruhe und nach Lust und Laune experimentieren konnte (vermutlich dank der bezahlten Proben, die es bei Prestige nicht gab … bei Alan Douglas wurde vermutlich während der Sessions so viel wie möglich geprobt, aber viel war das auch nicht und der Zeitdruck vermutlich so hoch wie bei Prestige). Die letzte Etappe des mehrstimmigen Steigerungslaufes (überhoht, hochgejazzt) überlese ich jetzt lieber einfach mal, ich darf nämlich keinen Puls wegen der Nachblutung
– oder einfach so viel: Wir reden hier über eine der besonderen, individuellen – und ja, das macht es halt manchmal schwierig: idiosynkratischen – Stimmen des Jazz.
Noch ein Nachgedanke @vorgarten: die Mühe, die Du mit den Themen oder Motiven oder Kürzeln bekundest, erinnert mich ein wenig an frühere Äusserungen zu Monk … täuscht das oder nimmst Du Monks Themen und das Material auf „Out to Lunch“ (und ev. andere Dolphy-Stücke, er hat ja noch weitere ganz kurze, nahezu rudimentäre Sachen komponiert) ähnlich wahr?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Jazz-Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba