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sebsemiliader artikel von Diederichsen in der faz ist wirklich gut, und frei vom jedem klatsch und tratsch.
Professor Diederichsens akademischen, dennoch nicht uninteressanten Schreibstil kann man hinnehmen, dass er allerdings mit seinen Einlassungen zu Jacksons chirurgischer Neukonstruierung zum Zwecke der künstlerisch-künstlichen Optimierung zu kurz greift, weniger. Dass Diederichsen ebenfalls nicht erkennt, dass Jacksons Kinderbezogenheit in dessen gestohlener Kindheit zu suchen ist, kann man dem Autor nicht vorwerfen; fragen, weshalb er so etwas offensichtliches übersieht, schon.
In dieser Betrachtung, wie auch im unergiebigen und peinlichen Pausenhofgelaber dieses Threads, wird aus unbekannten Gründen konsequent vergessen, dass sich der King of Pop bereits einen komplizierten Nasenbruch zugezogen hatte, bevor er beim Dreh eines Pepsi Cola Werbeclips, Verbrennungen dritten Grades erlitt, die auch Teile des Gesichts betrafen, wodurch mehrere Eingriffe an Kopf, Nase und am Kinn notwendig wurden. Verkleidungen und andere Maßnahmen, sowie die oft angesprochene Aufhellung der Haut von Michael Jackson als Spleen eines Freaks hinzustellen ist eine Unverschämtheit (oder anders gesagt: eine Lüge). Vielmehr steht die Veränderung Jacksons Hautfarbe in unmittelbarem Zusammenhang mit dem erwähnten Brandunfall, der in der Folge zu schweren Pigmentstörungen der Haut und in der Konsequenz zu einer nicht heilbaren Hautkrankheit führte.
Diederichsens Satz von der *Gnadenlosigkeit gegen sich selbst* stimmte nur dann, wenn er sich auf die unbedingte Erwartungserfüllung der Ikone seinen Fans gegenüber unter Zurückstellung eigener gesundheitlichen Erfordernisse bezöge und nicht auf die irrelevanten, hedonistischen Betrachtungen in diesem Zusammenhang. Dass die angekündigten Konzerte ein Abschied von den Fans werden sollten, dürfte spätestens dann klar werden, wenn man sich den Konsum an Schmerzmitteln vergegenwärtigt, der ja nicht erst kurz vor und bei seinem Tod thematisiert wurde. Der King of Pop (und dessen Familie) wusste wie es um ihn steht und was er sich wünschte war ein würdiger Abgang. Offensichtlich mögen ihm den auch im Tod nur wenige zugestehen.
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Why not just tell people I’m an alien from Mars. Tell them I eat live chickens and do a voodoo dance at midnight. They’ll believe anything you say, because you’re a reporter. But if I, Michael Jackson, were to say, „I’m an alien from Mars and I eat live chickens and do a voodoo dance at midnight“, people would say, „Oh, man, that Michael Jackson is nuts. He’s cracked up. You can’t believe a damn word that comes out of his mouth“. [Michael Jackson]
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