Antwort auf: Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert

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august-ramone
Ich habe fertig!

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herr-rossi

stormy-mondaySpannende Frage, ob es zu Billie in ein paar Jahren eine Umfrage gibt. Und wie viele dann teilnehmen.

Wieso treibt einen eigentlich so sehr die Frage um, was in Zukunft sein wird? Ich habe das noch nie verstanden, für mich findet Musik erstmal im Hier und Jetzt statt. Wenn man Musik nur noch in Kategorien von Langzeitwirkung hört, wo bleibt da die Gegenwart? Hast Du Dir 1969 schon einen Kopf darum gemacht, ob man das alles auch noch in 50 Jahren toll und wichtig finden wird, was Dich damals begeisterte?
Bei den Umfragen hier gilt der Erfahrungswert – je altvertrauter der Künstler oder die Band, desto mehr Teilnehmer. Das hat aber wiederum schlichte biographische Gründe. Warum wird dieser Aspekt in Euren Argumentationen grundsätzlich außer Betracht gelassen? Da ist „die Musik“ immer eine fixe Größe, losgelöst von Raum und Zeit, von persönlichen Biographien und kommunikativen Zusammenhängen.
Hat 1969 irgendwen interessiert, ob für die damaligen 50-/60-somethings diese „Musik für junge Leute“ wichtig und bedeutend war? Hat sich Dein Dad oder Dein Opa gedacht, „hach, Erdbeerfelder für immer“? Wahrscheinlich hast Du jetzt die eine Ausnahme erwischt, aber 99% der Älteren kannten damals selbst von den Beatles doch maximal „Yeah Yeah Yeah“ und „Yesterday“ und dachten sich „lass mich bloß in Ruhe mit dieser Hottentottenmusik“. Von den Stones, Dylan usw. mal ganz abgesehen. Aber heute verlangen „Oldies“, dass ihnen immer noch aktuelle Songs von links und rechts um die Ohren fliegen sollen, die für sie ohne eigene Anstrengung des Auf-dem-Laufenden-bleiben als ground breaking identifizierbar sind, und von denen ihnen sofort jugendliche Ekstase in die Knochen fahren soll. Quasi akustisches Viagra. Ist das nicht ein seltsamer Anspruch?

Der Boomer ist jetzt vorläufig mal raus, will ja nicht stören.

Ach was. Ich habe nur das Gefühl, dass die Diskussion immer wieder am Nullpunkt beginnt. Da kann man lange Argumente und Differenzierungen austauschen, aber am Ende ist der nächste Klickbait-Artikel auf irgendeinem Nachrichtenportal, wonach amerikanische Wissenschaftler jetzt rausgefunden haben, dass Kühe mehr Milch geben, wenn man ihnen Musik von 1972 statt von 2022 vorspielt, dann doch das, wo viel Wahres dran ist.:)

Gute Gedanken.

In den 70ern/80ern wartete ich auch täglich auf neue Musik, die nächste Single, der nächste Track, die nächste Band. Irgendwann hat das dann aufgehört bzw. es reduzierte sich auf wenige Acts und Songs. Heute warte ich da auf nichts mehr. Sicher ein Fehler, aber ich habe so viel Gewohntes noch zu hören (und zu entdecken), siehe auch meine Sendungen auf Radio Stone FM.
Ich kümmere mich nicht aktiv um neue Musik, höre allerdings gerne zu wenn zufällig was auf mich zukommt.

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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.