Antwort auf: ROLLING STONE im August 2021

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claque

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Zum wiederholten Male ist eine Rezension von Billy Wilders Eins, Zwei, Drei unangemessen. Die Information, dass der zeitgleich zur Uraufführung des Filmes erfolgte Mauerbau und das damit verbundene Elend zum Misserfolg des Filmes führten, weil niemand mehr darüber lachen wollte und konnte, wird unterschlagen. Pointiert und treffsicher gerade wegen der brillanten satirischen Überhöhung ist dieser Film ein Abbild menschlicher Unzulänglichkeiten und Anfälligkeiten durch politische Systeme. Gleichzeitig schafft er es, den Menschen an sich und auch in diesem Film alle Charaktere trotzdem sympathisch erscheinen zu lassen.

Das macht er noch besser als der Vorgänger Manche Mögen’s Heiß. Billy Wilder war ein Humanist und er hatte aufgrund seiner persönlichen Geschichte (seine Mutter wurde in Auschwitz ermordet) kaum Grund, im Zusammenhang mit Deutschland etwas Komisches und Sympathisches zu erzählen. Großer Film, großer Regisseur, großartiger Mensch, denn der Versöhnungsgedanke ist im Film immer präsent.

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