Antwort auf: Album des Tages

#10552010  | PERMALINK

pinball-wizard
Lost In Music

Registriert seit: 18.06.2014

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irrlicht „Journey in Satchidananda“ klingt schon ein wenig so, wie das Albumcover erstrahlt. Erhaben, aber unprätentiös. Mystisch, aber mit genug Innbrunst vorgetragen, um jeden Anflug von New Age zurückzudrängen. Dazu mit einer filigranen Herangehensweise, die den Hörer mit reichlich Wärme umspült. Für mich ein Album, das die Bezeichung „Formvollendung“ verdient – mich fasziniert das Werk bis zur letzten Sekunde und es gehört zu den wenigen Aufnahmen, die kein Gramm Fett an sich haben und dazu funktionieren, ob ich nun mit voller Hingabe und Aufmerksamkeit lausche oder einfach nur nebenbei die Tracks durchlaufen lasse. Es gibt genug Akzente, die mich immer wieder zum Hinhören zwingen, genug Wendungen in den Rhythmen, zuviel pure Kreativität in den Arrangements – aber das alles drängt sich nicht auf, es fließt und fließt und reißt einen mit sich. Verschmelzungen aus Sanders‘ kraftvollen Saxophone Einlagen, das markante Spiel von Rashied Ali am Schlagzeug – speziell im abschließenden „Isis & Osiris“ -, Ergänzungen um Oud und Tanpura und Alice Coltrane selbst: Eine magisches Ensemble zelebriert seine spirituelle Reise, angereichert um indische Melodiebögen. Das alles entwirft eine Sinnlichkeit und naturbelassene Kraft, wie der Anblick der Gebirgszüge des Himalaya.

Habe ich mir heute auch mal wieder angehört. Starkes Album.

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Meine nächste Sendung auf Radio Stone FM: 25.04.2024, 21:00 Uhr: My Mixtape #142 - 2002             Schwache Menschen rächen, starke Menschen vergeben, intelligente Menschen ignorieren - Albert Einstein