Antwort auf: ROLLING STONE im August 2018

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pheebee
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choosefruitHättest du Beispiele dafür, welche Musik heute durch das Internet veröffentlicht werden kann, die vor 10 Jahren noch undenkbar gewesen wäre? Welche Merkmale sind hinzugekommen, dass du der Musik eine höhere Vielfalt zugestehst? Die Veröffentlichungen, die ich kenne, sind nach den Merkmalen aufgenommen und gespielt, wie Musik auch vor 10 Jahren aufgenommen und gespielt wurde. Eine klangliche Revultion gab es für mich überhaupt nicht. Die einzige Änderung ist, dass Menschen ihre Musik ungefiltert auf schnelle Art einem größeren Publikum zugänglich machen können. Sozusagen wurde die Straßenmusik und das Musizoeren in den eigenen 4 Wänden ins Internet verlagert. Neu klingt sie deswegen aber auch nicht.

Gegenfrage: Was klingt denn neu (oder von mir aus revolutionär) von dem, was über althergebrachte Wege wie Majors heutezutage veröffentlicht wird? Was soll denn nach 60 Jahren Pop/Rock Musik noch groß revolutioniert werden? Das ist doch eine müßige Diskussion und hier wurde ja im Verlauf der Diskussion mehrfach eher ergebnislos nachgefragt, was „neue Musik“ denn bedeuten würde. Natürlich ist vieles Retro und bekannt, aber wenn 20-jährige Typen Musik wie in den 60ern spielen ist das in meinen Ohren immer noch neu, weil es eben in der Gegenwart gemacht wird.

Für mich ist entscheidend, ob ich für mich betrachtet zum Ergebnis komme, dass mir etwas gut gefällt bzw. ob es gut gemacht ist (soweit ich das als blutiger Laie beurteilen kann). Man braucht sich doch neben YT nur mal bei Bandcamp oder Noisetrade nebst div. Streamingportalen umzuschauen und kommt teilweise aus dem Staunen nicht mehr raus. Auch die Finanzierung von Plattenveröffentlichungen via crowdfunding sind doch ebenfalls übers Netz allgewärtig geworden. Ich sehe jedenfalls weit und breit keinen Anlass zu kultureller Schwarzseherei.

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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.