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Anonym
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Also, dann will ich auch was beitragen, um den Wunsch nach Konkretion zu befriedigen.
Ueberforderung ist sicher der falsche Begriff. Ich lese Doebelings Texte schlichtweg nicht mehr sonderlich gerne, sie wirken auf mich gestelzt und altbacken in der Sprache, eher lehrerhaft als pop-pulsierend, und die Manierismen, die ich mal ganz ulkig fand, kenne ich alle etwas zu lange. Vor allem aber: Ein Musikjournalist, der im 21. Jahrhundert den Drive des Digitalen ignoriert bzw verächtlich abtut, scheint mir, nun ja, nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit.
Für mich hat der Rolling Stone mittlerweile teilweise eine regelrechte Ü60-Anmutung, was natürlich nicht nur mit Doebeling und seiner Opahaftigkeit zu tun hat. Aufregender Pop ist ein U30-, teilweise U20-Ding, und das kommt im Stone eher nicht mehr vor. Da ich selber nicht gar so jung bin, decken sich meine musikalischen Interessen zum Teil mit den Schwerpunkten des Stone, insofern passt das für mich und ich lese ihn immer noch. Wenn ich aber mal Interesse habe, den Puls der Gegenwart zu fühlen, lasse ich den Stone im allgemeinen und Doebelings oder Schoelers Texte im besonderen lieber links liegen.
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