Antwort auf: ROLLING STONE im Juli 2018

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irrlicht
Nihil

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ragged-glory Was die „Relevanz“ der Stones-Werke seit „Emotional Rescue“ betrifft, nur so viel: Wer keine Vorfreude bei einer Alben-Ankündigung verspürt, ist arm dran. Weniger polemisch ausgedrückt: Relevanz ist ein nichtssagender Begriff, weil er alles impliziert, wenn man es sich als Verfasser leichtmachen will. Aber unverbindliche Schreiberei sollte nicht zu den Motiven eines Autoren gehören. Werk-immanent sind wenigstens „Tattoo You“, „Steel Wheels“ und „A Bigger Bang“ alles andere unerheblich, wenn man sich schon für Popmusik interessiert. Wenn nicht, auch gut. Vielmehr: schlecht.

Naja. Grundsätzlich gehört es für mich auch zu den Aufgaben eines guten Journalisten, eine Haltung zu haben. Und Haltung bedeutet eben nicht beständige Relativierungen und Zusammenklauben von guten Tracks, sondern manchmal auch den Mut zu sagen, dass (für sich) ein Werk ab einem gewissen Punkt einfach keine Relevanz hat. Dass das in den Augen der Künstler, der Fans, der Popgeschichte oder wem auch immer anders gelagert sein kann, eh klar. Vermutlich wirst Du aber bei der Befragung von 100 Rolling Stones Fans fast genauso viele verschiedene Ansagen bekommen, welche Alben ab 78′ denn noch Werk-immanent (was heißt das eigentlich genau?) sind. Wie bei jedem anderen Künstler mit halbwegs umfangreichem Katalog an Releases auch.

Wenn es um den reinen Begriff geht: Was spricht dagegen zu sagen, dass ein Album für einen selbst keine Bedeutung hat oder die Musik über die Jahre spannungsärmer und uninteressanter geworden ist? Meint im Grunde das Gleiche.

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Hold on Magnolia to that great highway moon