Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!

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zoji

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Moin Mr. Blue

In Abwandlung einer auch von Koko aufgenommenen Nummer: It´s a lonely job but someone´s gotta do it. Ich hoffe, dass sich irgendwann mehr ergibt und Besuch, achwassagich, Mitbewohner sind mir herzlich willkommen.

Ich war wohl ziemlich auffällig für Mrs. Taylor. Deutlich jünger als der Publikumsdurchschnitt versuchte ich mit mäßigem Erfolg am Bühnenrand Headbanging auf Blues-Konzerten zu etablieren. Dem Rest der Zuhörerschaft bedeutete meine Gesangseinlage mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine deutlich geringere Freude als mir selbst.

Altvordere Großmeister halte ich selbstverständlich auch in Ehren. Aber so many musicians, so little time, auch ich kann halt immer nur ein Album zurzeit hören. Blues ist meine Liebhaberei und der einzige musikalische Bereich, in dem ich etwas in die Tiefe gehe, in anderen Genres fische ich nur an der Oberfläche. Ich lese hier z. B. auch gerne beim Jazz und Soul mit, halte eine aktive Beteiligung meinerseits ob meines mangelhaften Kenntnisstandes allerdings für sinnlos. Einiges, was ich hier poste, z. B. Thorogood, ist ja auch alles andere als obskur. In dem Fall sogar einer, bei dem viele Puristen im Gegensatz zu mir die Nase rollen und die Augen rümpfen. Im Übrigen gehe ich dann auch mehr in die Breite, es gibt praktisch keine Musiker, von denen ich das Gesamtwerk kenne. Bis auf ein paar Ausnahmen bin ich auch beim Pre-War-Blues ´raus, was sicherlich nicht an den Performances liegt, sondern daran, dass ich mich mit der zerschossenen Aufnahmequalität nicht anfreunden kann. Übrigens finde ich, dass man für die Kenntnis von Webster und noch mehr Embry (von der ich auch nur ein Album habe und kenne) und Margie Evans auch schon recht tief gegraben haben muss. „Mistreated Woman“ von Evans ist nebenbei so  ein Album, was ich letztens meinte. In Nähe zu den AFBFs entstanden und ganz vorzüglich. Stünde sicherlich in meiner Blues-Top-20, wenn ich Rankings machen würde. Leider auf CD wohl nur kastriert und gekoppelt mit ihrem nicht ganz so starken zweiten L+R-Album erhältlich. Bei Katie Webster sieht´s ja zum Glück besser aus. The Swamp Boogie Queen wäre von den mir bekannten Alben meine erste Wahl. Was allein den Gesang betrifft steht von den Post-War-Blues-Ladys aber die leider früh verstorbene Valerie Wellington bei mir vorne. Es gibt wohl nicht sehr viel von ihr. Ein mir nicht bekanntes japanisches Album, eine überirdische Version des Bo Weavil Blues auf einem L+R-Album von Louisiana Red und Carey Bell und ein eigentlich tolles, nur leider etwas dünn aufgenommenes, unter anderem von Magic Slim und seinen Teardrops begleitetes Album namens Million Dollar Secret. Die Stimme ist absolut hair raising.

Schönen Abend

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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)