Re: Simple Minds – Sons and Fascination/Sister Feelings Call

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Herbert bringt es ganz genau auf den Punkt. Wäre der Aquarius nicht gerade im Urlaub, würde er es auch bestätigen.

Wieder da und bestätigt! :D Schön hier mal wieder was von einer Band zu lesen, die mal wirklich gut war, vielen heute als der Inbegriff von aufgeblasenem, substanzlosem Pathos gilt. Ich halte sie aber immer noch nicht für so miserabel daß näselnde DeutschHipHopper sich daran vergreifen dürften, aber die guten Zeiten liegen natürlich schon lange, lange zurück.

Ohne Zweifel gehören die Simple Minds zu den wichtigsten Bands Anfang der 80er. Das Debut Life in a Day mit gefälligem Wave-Pop, nicht übel aber auch nichts besonderes. Richtig gut wurden sie erst mit Reel to Real Cacophony und Empires and Dance, mit kalten manchmal sperrigen Wave/Elektronic-Klängen. Zu dieser Zeit sicher nicht mehr als ein Geheimtipp. Dann die von Herbert besprochenen Sons/Sister, eleganter, tanzbarer, wärmer. Kommerzieller Durchbruch dann New Gold Dream, euphorisch, hinreißend, natürlich kitschig, sowas von Sommeralbum, trägt aber schon etwas von dem Gift in sich das später zum künstlerischen Tod der Band führen sollte. Danach, aber spätestens nach Sparkle in the Rain hätten sie meinetwegen aufhören können. Immer mehr Kitsch und Pomp, sehr schön nachzuvollziehen auch an der Gestaltung der Cover und der Songtitel. Ihren größten Hit, Don’t you, übrigens auf keinem regulären Album erschienen, kann ich nicht mehr hören: auf Wohnheimparties und Landjugendfesten für mich auf alle Zeiten totgenudelt. Die vielgescholtene Street Fighting Years Ende der 80er habe ich dann als einzige der späteren nochmal sehr gemocht, allerdings lange nicht mehr gehört.

Was für eine aufregende, neue junge Band waren die SM Anfang der 80er! 10 Jahre später dann Stadionrock (die großen), nochmal 10 Jahre später immer noch Stadionrock (die kleinen, dieses Jahr zusammen mit Fury in Bocholt).

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